Neuwied
Was ein Streit um undichte Fenster mit Migration zu tun hat

Neuwied. Im gelben Haus mit der Nummer 28 pfeift es durch die Fenster. Und bei Regen und Wind kommt bei einigen auch Wasser in die gute Stube. Das sagen acht Mieter des Hauses an der Neuwieder Friedrichstraße.

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Neuwied. Im gelben Haus mit der Nummer 28 pfeift es durch die Fenster. Und bei Regen und Wind kommt bei einigen auch Wasser in die gute Stube. Das sagen acht Mieter des Hauses an der Neuwieder Friedrichstraße.


Sie bitten den Vorsteher der Herrnhuter Brüdergemeine, der das Haus gehört, mit einer Unterschriftenliste um Sanierung. Andere Mieter bitten nicht, sondern kleben Tesamoll oder ziehen in eine von Schimmel befallene Wohnung, bleiben drin, während sie saniert wird, obwohl der Familienvater unter Asthma leidet. Und sie loben ausdrücklich den Einsatz der Hausverwaltung. Erwähnen aber im Gespräch, dass sie beim Einzug vor sechs Jahren, „erst einmal selbst renoviert haben“, um den Schimmel zu bekämpfen.
Es sind ältere Mitbürger mit russischem Migrationshintergrund, die lieber schweigen als im gebrochenen Deutsch für dichte Fenster zu streiten. Die eine Schimmelsanierung erst einmal selbst versuchen, bevor sie die dem Hausbesitzer übertragen, der sie ja nach der erhaltenen Information auch zügig anging.
Neben lustigen Abenden zur Völkerverständigung, bei denen Migranten ihre heimischen Speisen den gebürtigen Deutschen präsentieren, bedeutet auch das Migration im Jahre 2010: Schweigen.

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