Nach Bürgermeisterwahl
Warum schnitt Christ in Asbacher Orten so schlecht ab?
Michael Christ schaut bei der Bürgermeisterwahl am 6. April im Rathaus auf die einkommenden Ergebnisse. Vom Ergebnis im Wahllokal Asbach Schöneberg-Altenhofen-Altenburg war er nicht begeistert. Warum ist der dort unbeliebt?
Daniel Rühle

80 Prozent Ja-Stimmen, teilweise mehr als 90 Prozent: Eigentlich sieht es beim Blick auf die Wahlergebnisse der Asbacher Bürgermeisterwahl gut für den Sieger Michael Christ aus. Doch es gibt auch einen Haken.

Bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde (VG) Asbach stimmten 80 Prozent der Wähler bekanntlich für Michael Christ. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 39 Prozent bedeutet es jedoch auch, dass knapp 11.000 der 17.000 Wähler gar nicht teilgenommen haben. Von denen, die teilgenommen haben, stimmten 1434 mit „Nein“. 39 davon im Wahlbezirk Schöneberg-Altenhofen-Altenburg, knapp 49 Prozent der Stimmen. Warum? Eine Spurensuche.

Sehr knappes Urnenwahlergebnis in Asbacher Ortsteilen

„Man muss sagen, absolut waren es in den Orten wenige Wähler“, versucht Kandidat und Bürgermeister Michael Christ sich an einer Erklärung. „Vielleicht waren es dort vor allem die Leute, die mit irgendetwas nicht einverstanden waren, die wählen gegangen sind“, meint Christ, der sich nach eigener Aussage viele Gedanken gemacht habe, woran das schlechte Ergebnis (50,6 Prozent Zustimmung, eine Stimme mehr „Ja“ als „Nein“) in den Ortschaften Schöneberg, Altenhofen, Altenburg, Heide, Krumscheid und Niedermühlen, die zum Stimmbezirk gehören, gelegen habe. Aber nur an der Urne. Natürlich seien bei den Ergebnissen aus den Wahllokalen die Briefwähler ausgenommen, betont Christ. Dort sei sein Ergebnis besser gewesen.

Woran liegt das knappe Ergebnis in besagtem Wahllokal begründet? Allgemeine Politikverdrossenheit? Oder einfach ein Problem mit der Person Michael Christ? Ersteres kann man ausschließen, wenn man die Ergebnisse mit denen der Landratswahl vergleicht: Achim Hallerbach holte im Stimmbezirk 86,4 Prozent Ja-Stimmen. Also wohl doch eine Ablehnung gegenüber dem Bürgermeister und früheren Bauamtsleiter. Dabei sei die Verbandsgemeinde unter seiner Rigide auch in den Ortschaften tätig gewesen, etwa durch das neue Feuerwehrhaus in Altenhofen oder das Engagement im Kloster Ehrenstein, betont Christ. Man tue etwas für die Menschen. „Es gibt zwar das Thema der Durchgangsstraße in Altenhofen, aber das ist eine Kreisstraße und ein Kreisthema“, sagt Christ. Ihm falle kein Sachthema ein, weshalb er in den Orten so unbeliebt sein könnte.

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