„Es ist auch ein kleines Stück Rückblick in die Vergangenheit“, sagt Ralf Alfred Schaefer, Zweiter Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Young- und Oldtimer, wenn er auf die Liebe der Deutschen zu alten Fahrzeugen angesprochen wird – egal ob Pkw, Lkw oder Motorräder. „Dabei erinnern wir uns an die Autos, die vor 40 oder 50 Jahren auf den Straßen unterwegs waren.“
Wenn der Neuwieder Verein traditionell am 1. Mai zum markenoffenen Treffen der Young- und Oldtimer einlädt, ist der Zuspruch sowohl von Besitzern als auch von neugierigen Besuchern groß. Bereits zum dritten Mal fand das Treffen auf dem Betriebsgelände der Firma Becker & Co. an der B42 in Neuwied-Irlich statt. Der Besucheransturm war so hoch wie nie zuvor, was die Veranstalter zum Nachdenken bringt. Die begrenzten Platzkapazitäten und das hohe Verkehrsaufkommen beim Eintreffen der Fahrzeuge stellen eine Herausforderung dar. „Den freien Eintritt möchten wir beibehalten, auch auf Standgebühren verzichten wir weiterhin“, erklärt Schaefer. „Eine Anmeldung der Fahrzeuge mit ungefährem Ankunftstermin würde uns jedoch sehr helfen. Darauf arbeiten wir bereits hin.“

Dass neben der jährlich Anfang September stattfindenden Food-Rallye der Oldtimertreff am 1. Mai mittlerweile fast den Rahmen sprengt, hätten die Gründer des Vereins im Jahr 2011 nicht gedacht. Ursprünglich fand das Treffen auf dem Gelände des Food-Hotels statt. Weil dort zu wenig Platz war, wechselte man 2022 auf das Rasselsteingelände, um schließlich 2023 bei Becker & Co. eine neue Heimat zu finden. Das Logistikunternehmen stellt den Platz sowie die Toiletten bereit. Die rund 90 Mitglieder der IG Young- und Oldtimer sorgen mit Helfern für einen reibungslosen Ablauf und dafür, dass am Ende alles wieder sauber hinterlassen wird.
„Und schließlich hat so ein 50 Jahre alter Oldtimer oft auch einen besseren CO2-Fußabdruck als aktuelle Elektrofahrzeuge.“
Ralf Alfred Schaefer, Zweiter Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Young- und Oldtimer
Der Trend, Nostalgie zu erleben, scheint ungebrochen. „Wenn der Enkel Opas Opel Rekord oder einen Simca 1500 bestaunen kann“, sagt Schaefer, als Geschäftsführer eines Autohauses in Engers beruflich eng mit dem Thema verbunden. „Dann kommen nicht nur bei der älteren Generation Frühlingsgefühle auf.“ Das Treffen bietet die Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Benzingespräche zu führen und mobile Geschichte hautnah zu erleben. Das alles sind wohl Gründe dafür, warum Oldtimertreffen momentan so viele Menschen anziehen. „Und schließlich hat so ein 50 Jahre alter Oldtimer oft auch einen besseren CO2-Fußabdruck als aktuelle Elektrofahrzeuge“, fügt Schaefer mit einem leichten Lächeln hinzu.
Neben dem Ziel, die Stadt Neuwied touristisch weiter in den Fokus zu rücken, steht auch der karitative Gedanke im Mittelpunkt: Am gesamten Tag des Treffens sammeln die Organisatoren Spenden, die bald an das Jugendrotkreuz übergeben werden.

Neben dem Oldtimertreff veranstaltet die IG stets am ersten Septemberwochenende die große Food-Rallye, die auf dem Hotel-Parkplatz startet. Nachdem die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren nicht durch die Innenstadt gefahren waren, ist jetzt ein Comeback geplant.

Schmucke Oldtimer locken Tausende Fans nach Irlich
Es ist immer wieder faszinierend, was Oldtimer für eine Anziehungskraft entwickeln können. Davon kann auch die Interessengemeinschaft Young-Oldtimer Neuwied ein Lied singen.