Die sogenannte Kreuzung Freiberg (L247/K30) an der A3-Anschlussstelle Bad Honnef/Linz fordert viel Geduld. Vor allem bei Windhagener Bürgern und Firmen ist dies der wichtigste Knotenpunkt, um in die Gemeinde zu kommen. Ein Kreisverkehr soll dort in NRW Entlastung bringen, doch der muss von den Kommunen geplant und gezahlt werden – die zuständige Landesbehörde Straßen.NRW hat die Kreuzung noch lange nicht im Ausbauprogramm, wie man auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt.
NRW: Freiberg-Kreuzung hat keine Priorität
Denn: Der Landesbetrieb müsse sich grundsätzlich bei Neu-, Um- und Ausbaumaßnahmen von Landesstraßen an die Finanzierungsprogramme des Landes Nordrhein-Westfalen halten. Neue Querungshilfen an Landesstraßen werden mit dem sogenannten UAIIa-Programm finanziert. Die Projekte werden einem vorgegebenen, landesweit einheitlichen Bewertungsverfahren, bei dem etwa Verkehrszahlen und Unfallauffälligkeit eine Rolle spielen, unterzogen. Als Ergebnis dieser Bewertung wird eine Prioritätenliste für Baumaßnahmen erstellt. Die Maßnahmen im UAIIa-Programm werden auf Antrag der Kommunen entsprechend aufgenommen, erklärt man auf unsere Anfrage.
Die Prioritätenliste beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen, wobei durch die für den Bereich zuständige Regionalniederlassung Rhein-Berg von Straßen.NRW derzeit nur die ersten fünf Maßnahmen bearbeitet werden. Die Maßnahme „Umbau Kreisverkehrsplatz L247/K30“ befinde sich „im UAIIa-Programm auf einem derzeit nicht zu planenden Rang“, teilt die Regionalniederlassung Rhein-Berg auf Anfrage unserer Zeitung mit. Heißt im Klartext: Es gibt wichtigere Baustellen in der Region, als an der A3-Anschlussstelle Bad Honnef/Linz und speziell an der Freiberg-Kreuzung für Abhilfe zu sorgen.
Ausbesserungsarbeiten sollen kommen
Was man allerdings mittelfristig angehen möchte, so die Landesbehörde aus NRW, sind Ausbesserungsarbeiten im Kreuzungsbereich L247/K30, kündigt die Regionalniederlassung an – sprich, man möchte die in Mitleidenschaft gezogene Straße flicken. Dafür seien allerdings noch Abstimmungen mit dem Rhein-Sieg-Kreis erforderlich, da es sich beim Windhagener Weg um die Kreisstraße 30 handelt. „Daher können wir zum Zeitpunkt dieser Maßnahme aktuell noch keine Informationen liefern“, heißt es weiter.
Bei den aktuell laufenden Planungen des Kreisverkehrs sei man als Straßenbaulastträger beteiligt. Jedoch liege die Federführung bei den Kommunen, betont die Regionalniederlassung von Straßen.NRW. So habe etwa die Gemeinde Windhagen 2023 ein erneutes Verkehrsgutachten erstellen lassen.
Landesbehörde hat ein festes Finanzierungsprogramm
Auf die Frage, ob Straßen.NRW sich an den Kosten für einen Kreisverkehr beteiligen möchte, obwohl die Gemeinde Windhagen sich dazu bereit erklärt hat, teilt die NRW-Landesbehörde mit: „Der Landesbetrieb handelt nach dem oben genannten Finanzierungsprogramm, sodass Finanzierungen durch die oben genannten Priorisierungen erfolgen.“ Es klingt so, als würde die Gemeinde Windhagen dem Land NRW tatsächlich einen Kreisel bezahlen müssen.

Millionenprojekt Kreisel Windhagen: Was bisher geschah
Stoßstange an Stoßstange: So sieht es an der Kreuzung Windhagener Weg/Rottbitzer Straße, der sogenannten Kreuzung Freiberg, gerade zu Stoßzeiten aus. Ein Kreisel soll die Lösung sein. Finanzieren sollen es die Windhagener – auf NRW-Gebiet.