Waldbreitbach/Trier – Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen haben sich dazu entschlossen, die Einrichtungen der Marienhaus GmbH in die Hildegard-Stiftung in Trier überzuleiten. Wie Sprecher Heribert Frieling informiert, handelt es sich keineswegs um eine Übernahme oder gar einen Verkauf, sondern um eine „aktiv angegangene Umstrukturierung“. Lediglich die Verantwortung wechselt, sie wird nun treuhänderisch vergeben. „Die handelnden Personen bleiben identisch“, betont Generaloberin Basina Kloos.
„Der Entschluss ist uns nicht leicht gefallen“, erklärt Schwester Basina weiter. Doch Nachwuchsmangel und ein stetig wachsender Altersdurchschnitt haben ihn unerlässlich gemacht. Mit dieser Realität und dem Vermächtnis der Gründerin vor Augen, stets auf die Zeichen der Zeit zu reagieren, will sich der Orden verstärkt anderen Aufgaben innerhalb der Kirche widmen.
Generaloberin Basina Kloos hat am Montag mehr als 200 Führungskräfte der Marienhaus GmbH in einem persönlichen Brief darüber informiert. Im Schreiben heißt es: „Uns ist wichtig, dass wir als Ordensgemeinschaft diesen Prozess, der im Februar 2011 eröffnet wird, eng begleiten werden.“ Soll heißen: Der Orden zieht sich nicht sofort aus der Verantwortung zurück. So ist vorgesehen, dass Schwester Basina und weitere Franziskanerinnen in den ersten Jahren nach der Überführung unverändert Verantwortung für die Stiftung und die unter ihr stehende St. Elisabeth GmbH mit ihren Tochtergesellschaften tragen. Das große Ziel vor Augen, aus eigener Kraft dafür Sorge zu tragen, dass die Einrichtungen wie Kliniken und Pflegeheime im franziskanischen Sinne weitergeführt werden, hat die Schwestern jetzt handeln lassen.
Wie die neue Struktur unter dem Dach der Hildegard-Stiftung aussehen wird, sei derzeit noch nicht genau zu sagen. „Das ist dem frühen Zeitpunkt für die Öffentlichmachung der Entscheidung geschuldet“, erklärt Frieling. Vieles sei noch im Fluss. Andererseits könne der Orden mit dem Zeitpunkt gut leben, weil es so nicht zu wilden Spekulationen komme.
Die Generaloberin und Stiftungsvorsitzende verriet zumindest so viel: „Es wird eine Holding gestellt, bei der auch externe Geschäftsführer an die Leitungsaufgaben herangeführt werden.“ Zudem gilt als sicher: Die Stiftung, die von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen und den Barmherzigen Brüdern in Trier geführt wird, beherbergt künftig neben der Marienhaus GmbH und der Cusanus Trägergesellschaft (CTT) noch einen dritten Orden samt Einrichtungen. Einen Namen können die Verantwortlichen derzeit noch nicht nennen. Nach RZ-Informationen handelt es sich wohl um die Mayener Franziskanerinnen.
Die Einrichtungen der Unternehmen unter dem Stiftungsdach werden laut Frieling eng zusammenarbeiten. Die Verantwortlichen versprechen sich einiges, unter anderem hoffen sie auf den einen oder anderen Synergieeffekt. Der Firmensitz der Marienhaus GmbH bleibt trotz Überleitung in Waldbreitbach. Das gelte auch für die auf dem Klosterberg befindlichen Einrichtungen.