Wake-Up-Festival in Linkenbach vor 20 Jahren ins Leben gerufen - Alles fing mit einer Palettenbühne und zwei 19-Jährigen an
Wake-Up-Festival am Wochenende in Linkenbach: Eine Veranstaltung als Klassentreffen
Wake up Festival in Linkenbach
Hunderte Musikfans feiern 2023 gemeinsam auf dem Wake-Up-Festival in Linkenbach. Sie schwenken die Arme von links nach rechts und genießen die Atmosphäre, die nicht nur rein durch die Bands, sondern auch durch eine professionelle Bühnenbeleuchtung erzeugt wird. Fotos: Benjamin Skupin
Lars Tenorth

Linkenbach. Viele Hunderte Besucher klatschen und tanzen jedes Jahr ausgelassen in Linkenbach: Das Wake-Up-Festival ist inzwischen fest in der Region verankert und besteht mit Unterbrechung seit 20 Jahren. Ganz am Anfang war alles viel unprofessioneller als es heute ist.

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Nach einer erfolgreichen ersten Zeit wurde es jahrelang leise rund um das Festival, doch dann ging es wieder aufwärts. Die RZ blickt auf wichtige Meilensteine zurück und schaut auf den gegenwärtigen Stand. Das Wake-Up-Festival wartet am kommenden Wochenende wieder mit einem Musik- und Familienprogramm auf – eine Veranstaltung als großes Klassentreffen.

Die Anfangszeit

Aus einer Bierlaune heraus wird das Projekt „Wake Up“ von einem kleinen Freundkreis gegründet, heißt es in der Chronik des Festivals. Die ursprüngliche Idee hatten damals zwei 19-Jährige, einer von ihnen ist Benjamin Skupin, der heute immer noch einer der Hauptorganisatoren ist. „Alles war sehr unprofessionell“, erinnert er sich an die Anfänge zurück. Unter anderem haben die beiden mit Freunden zusammen eine eigene Palettenbühne gebaut. Im Oktober 2004 steigt die erste Wake-Up-Veranstaltung: eine Bottleparty (hier bringen die Besucher ihre Getränke selbst mit). Drei Bands treten auf, rund 50 Gäste kommen zur alten Grillhütte in Linkenbach. Bereits ein Jahr später gibt es das erste Wake-Up-Festival – es wird eine deutlich größere Dimension erreicht. Auf dem ersten Wake-Up-Festival feiern zusammen rund 500 Gäste. Die Crew, zu dem Zeitpunkt bestehend aus rund 25 Personen, organisiert das erste Open Air.

Von Beginn an werden die Erlöse des Festes an karitative Zwecke gespendet. Doch anschließend folgt ein Schnitt in der jungen Historie des Wake-Up-Festivals: Laut Chronik löst sich die Gruppe nach internen „jugendlichen Streitigkeiten“ 2006 auf. 2009 gelingt das Comeback – wieder mit einer Bottleparty an der Linkenbacher Grillhütte.

Nach dem Neuanfang

2010 und 2011 folgen weitere Bottlepartys am selben Ort, dort kann es dann aber nicht weitergehen. „Die Grillhütte ist 2012 abgebrannt. Wir mussten nach Brubbach ausweichen“, so Skupin. Als die Grillhütte in Linkenbach wieder aufgebaut ist, kehren die Veranstaltungen an den alten Standort zurück. Seit 2012 ist neben der Wake-Up-Crew auch die Puderbacher Jugendpflege direkt an der Organisation beteiligt, namentlich ist hier vor allem Jugendpfleger Jürgen Eisenhuth zu nennen.

So sah das Festivalgelände 2016 von oben aus.
Benjamin Skupin

Ab 2014 gibt es dann an der Grillhütte in Linkenbach wieder regelmäßig Veranstaltungen, dazu gesellt sich auch das große Wake-Up-Festival mit jeweils mehreren Hundert Gästen. Die Veranstaltung muss bloß während der schwierigen Corona-Phase aussetzen.

Heute

Im Vergleich zum Anfang ist viel professioneller geworden – nicht nur die abwechslungsreichere Verpflegung der Crew, sondern gerade auch die Technik. „Johannes Peter hat das Projekt technisch nach vorne gebracht“, lobt Benjamin Skupin. Der Elektrikermeister mache unter anderem die Bühnenbeleuchtung. „Er hat Jahr für Jahr neue Ideen.“

„Wir stecken viel Liebe rein.“

Organisator Benjamin Skupin

Zudem wurde 2022 der Musik- und Kulturverein gegründet, um das Wake-Up-Festival rechtlich auf sichere Beine zu stellen. Viele Kleinigkeiten hat die Crew mit der Zeit verbessert, das Festival wurde im Laufe der Zeit mit einem Familienprogramm angereichert. „Wir stecken viel Liebe rein“, sagt Skupin.

Auch diesmal steigt das Festival, das gern mit vielen Rockbands aus unterschiedlichen Richtungen punktet, wieder am Freitag und Samstag. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens werden am Samstag zum einen mehrere Grußworte gesprochen, zum anderen wird ein Blick in die Chronik geworfen. Der Samstag, an dem die Gäste freien Eintritt bis 16 Uhr haben, ist mittlerweile auch als fester Familientag etabliert. Neben Bier-Yoga und Camper-Bingo wird am Samstagmittag ein Programm für Kinder geboten, so zeigt ein Zauberer den kleinen Gästen seine magischen Tricks auf der Bühne. Ansonsten wird es in diesem Jahr zum ersten Mal eine kleine Marktmeile geben, hier werden Gäste einen Piercingstand, eine Tätowiererin und einen Süßwarenstand finden.

Ein großes Klassentreffen

Benjamin Skupin freut sich schon sehr auf das kommende Festival, für das derzeit noch einige Vorbereitungen laufen. Eine Leinwand wird, so war es bereits bei der Ausgabe im vergangenen Jahr, wieder installiert. Wie Skupin erzählt, zieht es viele Besucher jedes Jahr zum Festival, auch wenn sie nicht mehr direkt im Westerwald wohnen. Sie treffen dort alte Freunde und Bekannte wieder: ein Festival als großes Klassentreffen.

In diesem Jahr möchte die Crew erstmals die Bandauftritte und weitere schöne Momente des Festivals umfassend filmen und später online veröffentlichen. Somit werden die Besucher auch nach der Veranstaltung immer wieder in die gesellige Festivalatmosphäre eintauchen und die Erinnerungen aufleben lassen können.

Info: Das Musikprogramm
Auch in diesem Jahr können Kurzentschlossene wieder Tagestickets am Freitag und Samstag erwerben.

Das Musikprogramm am Freitag: 17.15 bis 18 Uhr Erikson; 18.30 bis 19.30 Uhr Farewell Spit; 20 bis 21 Uhr Womuka; 21.30 bis 22.30 Uhr Wisecräcker; 23 bis 0.15 Uhr Kochkraft durch KMA;

Das Programm am Samstag: 12 bis 13 Uhr Camper-Bingo und Bier-Yoga; anschließend Programm zum 20-jährigen Bestehen; 14.15 bis 15.15 Uhr Zaubershow von Miracelix; 15.45 bis 16.45 Uhr Luc Ibrom; 17.15 bis 18 Uhr Vibes Builder; 18.30 bis 19.30 Uhr The Antipreneurs; 20 bis 21 Uhr Arkaden; 21.30 bis 22.30 Uhr Skamaleon; 23 bis 0.15 Uhr Hi! Spencer ten

Weitere Infos stehen online unter: www.
ku-rz.de/waldrockt

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