„Das Ergebnis der geheimen Wahl hat mich sehr berührt“, freute sich Detlef Nonnen. Der gebürtige Leubsdorfer war von 1992 an zehn Jahre lang hauptamtlicher Kreisbeigeordneter in Freiberg (Sachsen), war danach zehn Jahre als Finanzbürgermeister der kreisfreien Stadt Chemnitz und zuletzt als Geschäftsführer eines regionalen Energieversorgers tätig. Seit neun Jahren wohnt er in Linz. Er wurde bei der Kommunalwahl als Linzer CDU-Stadtratsmitglied wiedergewählt. Seit einem Jahr ist er Erster Beigeordneter der VG Linz. Der 63-Jährige ist nun auch in den VG-Rat und in den Kreistag gewählt worden.
Rohringer startet 2024 durch
Rohringer ist seit 1994 kommunalpolitisch in Vettelschoß tätig. Der Kalenborner war stellvertretender Fraktionssprecher der CDU/FWG, später Fraktionsvorsitzender und -sprecher der FWG. Nach Ausscheiden von Herbert Kröll wurde Rohringer auch Vorsitzender der FWG Vettelschoß-Kalenborn. Von 2009 bis 2014 war er Mitglied im VG-Rat und ist es seit 2019 wieder. Seit 2023 ist der 70-Jährige Fraktionsvorsitzender und -sprecher der FWG im VG-Rat Linz. Außerdem ist er seit der Kommunalwahl Ortsbürgermeister in seinem Wohnort.
In der Sitzung wurden auch langjährige Mitglieder für ihrer Verdienste um das Gemeinwesen jeweils mit einer Urkunde des Gemeinde- und Städtebundes geehrt: Achim Nonnen für 30 Jahre, Erich Honnef für 26 Jahre und Dieter Runkel ebenfalls für 26 Jahre kommunalpolitische ehrenamtliche Tätigkeit. Bürgermeister Frank Becker dankte auch den 15 anwesenden von insgesamt 17 Ratsmitgliedern, die aus dem Gremium ausgeschieden sind. Darunter auch Falk Schneider, der mit der Ehrenurkunde des Gemeinde- und Städtebundes und der Ehrennadel der VG für 40 Jahre Ratsmitgliedschaft ausgezeichnet wurde.
Fraktionen betonen Marschrichtung
Die Fraktionen gaben vor den Wahlen der Beigeordneten ihre Grundsatzerklärungen ab, sodass sich auch die Gäste im Versammlungsraum ein Bild von den Schwerpunktthemen der Fraktionen machen konnten. Neben den kommunalen Pflichtaufgaben wie beispielsweise Brand- und Katastrophenschutz oder Abwasserentsorgung, gelte es, die Zukunft zu gestalten, sagte Stefan Betzing für die CDU-Fraktion. Seine Fraktion werde daher die kommenden fünf Jahre unter den Leitgedanken „Gemeinsam gestalten wird die Zukunft – nachhaltig, digital und bürgernah“ stellen. Wichtige Bausteine seien unter anderem eine ausreichende finanzielle Ausstattung, Sicherstellung der medizinischen Versorgung, umfassende und moderne Bildungslandschaft, intakte Infrastruktur (ÖPNV, Glasfaser), Stärkung der Wirtschaft, Digitalisierung sowie Klima- und Umweltschutz. Betzing nannte auch konkrete Projekte. Eines der wichtigsten Projekte werde die Erweiterung der Grundschule Leubsdorf sein.
Maria Zimmermann von der FWG stellte fest, dass es hinsichtlich der Themen viele Gemeinsamkeiten mit der CDU gebe. Sie nannte als Schwerpunktthemen Erhaltung und Ausbau der medizinischen Versorgung, weitere Verbesserung des ÖPNV, Unterstützung der kommunalen Verwaltung bei der Verbesserung der Bürgernähe, Unterstützung des Bürgermeisters bei der Umsetzung der Bürgerinteressen und Unterstützung einzelner Projekte wie Smarte Region Linz.
Andrea Sünning-Löhr von der SPD schloss sich den Vorrednern an und gab den Ausbau der Grundschule in Leubsdorf als „besondere Priorität“ an. Ihre Fraktion sei offen für die Diskussion zur Neuaufstellung der Kitas in Richtung eines Zweckverbands. Beim Klima- und Umweltschutz müsse darauf geachtet werden, dass Konzepte nicht nur erarbeitet, sondern auch umgesetzt werden. Die Gründung interkommunaler Genossenschaften seien ein möglicher Weg zur Beschleunigung der Energiewende.
Grüne denken an die Jugend
Laut Thorben Thieme liegen die Schwerpunkte der Fraktion von Grünen/Linke beim Klimaschutz und Klimaanpassung als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen, Förderung der Kinder und Jugendlichen in den Bereichen Jugendfeuerwehr, Jugendvertretung und Grundschulen, Modernisierung der Verwaltung, bürgernahe Dienstleistungen etwa mittels „Verwaltungsbus“ und Verbesserung der Infrastruktur etwa durch den Ausbau der Bürgerfahrdienste und wohnortnahe Geburtshilfe. Alle Fraktionen sprachen sich für eine gute Zusammenarbeit im Gremium in den kommenden fünf Jahren aus.