Welche dramatischen Folgen Hochwasser- und Sturzfluten haben können, war im Ahrtal im Sommer 2021 sichtbar. Genau das griff auch Eckhard Hölzemann vom Ingenieurbüro Hölzemann bereits vor Kurzem in seinem Vortrag zum Hochwasser- und Sturzflutenkonzept für die Ortsgemeinden in der VG Puderbach auf. Er ist sich sicher, dass das Hochwasser in die Region kommt, nur der Zeitpunkt sei ungewiss: „Wir müssen vorbereitet sein“, sagte er auf der Veranstaltung im Puderbacher Gemeinschaftshaus unmissverständlich. Um gut vorbereitet zu sein, sind Informationen unerlässlich. Hier kann jeder einzelne Bürger etwas tun und sich selbst informieren – eine gute Möglichkeit sind Apps. Dazu gibt es am Montagabend, 24. März, um 19 Uhr einen Vortrag in der Puderbacher Realschule plus. Eine Anmeldung ist noch möglich.
Apps helfen, Gefahren zu erkennen und abzuwehren
Der Vortrag mit dem Titel „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“ dreht sich um Warn-, Wetter-, Hochwasser- und Gesundheitsapps. Frank Lemmer, der in Dernbach lebt und mehr als 20 Jahre bei der Freiwilligen Feuerwehr in Selters aktiv war, zuletzt als Brandmeister, möchte die Menschen für dieses Thema sensibilisieren. Dazu beobachtet Lemmer mithilfe seiner eigenen Wetterstation im Garten schon seit vielen Jahren das Wetter. „Die Ahr-Katastrophe und diverse Unwettersituationen der vergangenen Jahre haben mich dazu bewogen, den Vortrag zu erstellen“, sagt er. Er ist davon überzeugt, dass es viele Situationen gibt, bei denen eine App hilft, Gefahren zu erkennen und abzuwehren. In seinem Vortrag stellt Lemmer nützliche Apps vor. Gefördert wird der Vortrag durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Digitalisierung und Transformation Rheinland-Pfalz im Rahmen des Projekts DigiNetz. Im Mittelpunkt seines Vortrags steht vor allem als Beispiel der Holzbach in Bezug auf ein mögliches Hochwasser.

„Es ist wichtig zu wissen, wie man eine App liest.“
Referent Frank Lemmer
Anhand des Holzbachs möchte er erklären, was Bürgerinnen und Bürger tun können, um sich gut über ein sich möglicherweise anbahnendes Unwetter und Hochwasser zu informieren. Grundsätzlich hält er es für sinnvoll, regelmäßig eine Wetterapp zu nutzen. Denn so können Appnutzer schnell feststellen, wenn das Wetter negativ umschlägt. Falls dies der Fall sein sollte, empfiehlt er, öfter das Wetter mithilfe der App zu beobachten. Als Zusatzapp empfiehlt er eine Gewitterapp. „Es ist wichtig, zu wissen, wie man eine App liest“, betont Lemmer. Gerade bei einem sich anbahnenden Hochwasser legt er den Bürgern ans Herz, regelmäßig die Pegelstände des Holzbaches zu überprüfen – hier gibt es beispielsweise Messungen in der Stadt Dierdorf und im Ortsteil Brückrachdorf. Ist der Pegel steigend oder fallend? Einige wichtige Infos lassen sich mithilfe der App gewinnen. Hilfreich sei zudem zu wissen, ab wann der Holzbach wo überläuft – zum Beispiel in Puderbach. Hier kann sich jeder etwa selbst ein Bild vom Holzbach in Puderbach machen, wenn der Holzbach bestimmte Pegelstände an den beiden genannten Messstellen erreicht hat.

Hochwasserschutz: Für die Vorsorge gibt es viel zu tun
Die im Vorfeld aufgestellten Stühle reichen für den Besucherandrang nicht aus. Viele Menschen lauschen im Puderbacher Gemeinschaftshaus den Worten zum Hochwasser- und Sturzflutenvorsorgekonzept. Auch private Pflichten stehen im Fokus.
Aber nicht alle Apps liefern die relevanten und brauchbaren Infos, wie Lemmer über die Jahre hinweg herausgefunden hat. Mithilfe seiner Wetterstation im eigenen Garten analysierte er verschiedene Apps auf die Genauigkeit der Wetterprognosen. Nicht jede App schnitt gut ab. „Das liegt auch an den verschiedenen Wettermodellen, die diese Apps nutzen“, erklärt Lemmer. Und grundsätzlich sagt er: „Es gibt keine App, die alles perfekt zeigt.“
Anmeldung für den Vortrag über Wetterapps
Der langjährige Feuerwehrmann und Wetterbeobachter Frank Lemmer informiert am Montag, 24. März, über den Umgang mit Warn-, Wetter-, Hochwasser- und auch Gesundheitsapps. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Realschule plus, Schulstraße 23, in Puderbach. Eine Anmeldung ist möglich unter https://www.ku-rz.de/vortragwetterapp