Westerwald
Vorbild für nachhaltige Mobilität: Holzbachtalbahn ist Kandidat für Deutschen Verkehrswendepreis
Für die Stärkung des Schienengüterverkehrs im ländlichen Raum wurde die Holzbachtalbahn für den Deutschen Verkehrswendepreis nominiert. In diesem Jahr hat die Lappwaldbahn erheblich in die Infrastruktur investiert mit fünf neuen Brückenträgern über den Holzbach und der Erneuerung aller Weichen, wie hier in Puderbach.
Carl-Otto Ames

Westerwald. Die „Allianz pro Schiene“ will Vorbilder für nachhaltige Mobilität auszeichnen - darunter: die Holzbachtalbahn, die durch den Kreis Neuwied rollt.

Die Kandidaten für den Deutschen Verkehrswendepreis stehen fest. Die „Allianz pro Schiene“ präsentiert auf ihrer Internetseite seit einigen Tagen 15 Projekte, die es in die engere Auswahl geschafft haben. Darunter befindet sich die Anfang 2019 vom Kreis Altenkirchen verkaufte Holzbachtalbahn, die seither von der Lappwaldbahn Service GmbH umfassend für den regionalen Güterverkehr ertüchtigt wird. Dafür wurden innerhalb eines halben Jahres bereits fünf Brücken grundlegend ertüchtigt und der Oberbau auf längeren Abschnitten erneuert. Als Beitrag zur Verkehrswende sieht die Allianz die Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene sowie die Attraktivierung und Stärkung des ländlichen Raumes.

Alle Projekte hätten das Potenzial, als „Best-Practice-Beispiel der Verkehrswende“ eine deutschlandweite Signalwirkung zu entfalten und zur Nachahmung anzuregen. Nach Auffassung der Allianz setzen sie Standards für die Mobilität des 21. Jahrhunderts im städtischen ebenso wie im ländlichen Raum und in der Verknüpfung von Stadt und Umland. Die 15 Beispiele für nachhaltige Mobilität zeigten, was möglich ist und wie vielfältig die Verkehrswende sein kann – im Güter- ebenso wie im Personenverkehr, am Arbeitsmarkt, beim Lärmschutz oder im modernen Mobilitätsmanagement. Alle Beispiele veranschaulichten: Die Verkehrswende ist umsetzbar und an vielen Orten bereits in vollem Gange.

Eine unabhängige Jury mit Experten aus Wissenschaft und Praxis wählt aus diesen Projekten die fünf Sieger aus. Diese erhalten ihre Auszeichnung voraussichtlich im kommenden Frühjahr im Rahmen einer hochkarätig besetzten Veranstaltung. Der Deutsche Verkehrswendepreis ist Teil des Projekts „Verkehrswende konkret“, das vom Umweltbundesamt und vom Bundesumweltministerium gefördert wird.

Die „Allianz pro Schiene“ ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verband zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. Das im Jahr 2000 gegründete Bündnis vereint Non-Profit-Organisationen, die sich aus ideellen Gründen für den Schienenverkehr einsetzen und ihn verbessern wollen, und Firmen, die unternehmerisch im Bereich des Schienenverkehrs tätig sind. In Wettbewerben werden alljährlich beispielsweise „Eisenbahner mit Herz“ und „Bahnhöfe des Jahres“ gesucht und ausgezeichnet.

hpg

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