Die Neuwieder Bundesligistinnen machen im Zoo Fotos für ihren Kalender - Models vom Katzenbär bis zur Königspython
Vor dem Saisonstart in der Bundesliga: Tierisches Shooting mit den Deichstadtvolleys im Neuwieder Zoo
Lydia Stemmler, die im Sommer aus Aachen nach Neuwied gewechselt ist, hat sich gleich mit dem Neuwieder Tapir angefreundet.
Marcus Propach

An diesem Samstag startet der VC Neuwied in seine dritte Saison in der Volleyball-Bundesliga. Ab 19 Uhr empfangen die Deichstadtvolleys die Roten Raben Vilsbiburg. Im Vorfeld stand für den VCN noch ein Fototermin der ganz besonderen Art an - und zwar im Neuwieder Zoo.

Lesezeit 8 Minuten

An diesem Samstag beginnt für die Volleyballerinnen des VC Neuwied die Saison 2023/2024 in der Bundesliga. In der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums in Neuwied sind ab 19 Uhr die Roten Raben Vilsbiburg zu Gast. Auf der Känguruwiese im Zoo Neuwied entstand dieses Teamfoto.
Marcus Propach

Alexandra Japes ist Diplom-Biologin und als solche im Neuwieder Zoo tätig. Weil es neben der Betreuung und Versorgung der rund 1800 Tiere aus mehr als 185 Arten auf den Rheinhöhen hoch oben über dem Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis noch viele weitere Aufgaben gibt, ist Japes zudem für die Öffentlichkeitsarbeit des Zoobetriebs verantwortlich.

An diesem Sonntagmorgen treffen wir sie um kurz nach 9 Uhr am Gehege des Roten Pandas. Sie ist in die Arbeitskleidung der Tierpfleger geschlüpft und stattet Jacques mit dem Tierfotografen Marcus Propach und der Volleyballerin Maya Sendner einen Besuch ab. „Wir arbeiten hier im Team“, sagt Japes auf ihren heutigen Rollentausch angesprochen. Was der Kleine Panda, der auch Roter Panda oder Katzenbär genannt wird, nicht weiß: Es wartet mal wieder ein Fotoshooting auf ihn.

Sendner spielt im Team der Deichstadtvolleys des VC Neuwied als Profi in der Volleyball-Bundesliga. Und Manohar Faupel, der Geschäftsführer ihres Klubs, hatte die Idee, einen Medientag im Zoo zu arrangieren. „Er hatte mich per E-Mail angeschrieben, und gefragt, ob wir uns das vorstellen könnten. Da wir etwa halbjährlich unter anderem Fotoworkshops bei uns anbieten, war das für uns nichts Neues. Wir fanden das spannend und interessant, so sind wir zusammengekommen“, erzählt Japes.

Ein perfekter Ort für Fotos

Warum hat sich Faupel den Zoo als Location einfallen lassen? „Der Zoo ist in Neuwied der Ort, den jeder kennt und den fast jeder auch schon mal besucht hat. Viele waren schon als Kinder dort, andere gehen heute mit ihren Kindern oder Enkelkindern hin. Abgesehen davon, dass Tierfotos coole Motive versprechen, ist der Neuwieder Zoo für uns als Neuwieder Bundesligaverein unter Marketinggesichtspunkten sehr interessant.“

Die Deichstadtvolleys haben den ganzen Sonntag im Zoo zu tun. Fotos für ihren Jahreskalender 2024 werden geschossen, Porträts für die eigene Internetseite, die Social-Media-Kanäle, für Sponsoren und Unterstützer des Bundesliga-Spielbetriebs gemacht, und auf der Känguruwiese findet sich die Mannschaft am Nachmittag zu einem abschließenden Teamfoto zusammen.

Maya Sendner spielt für die Deichstadtvolleys aus Neuwied in der Volleyball-Bundesliga. Mit ihrer Mannschaft ist sie ein sportliches Aushängeschild der Deichstadt, ebenso wie der Neuwieder Zoo über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekannt ist. Die Sportlerinnen des VC Neuwied gingen jüngst mit den Bewohnern des Tierparks in deren Zuhause einen Tag lang auf Tuchfühlung. Der Rote Panda Jacques hatte es Sendner sichtbar angetan.
René Weiss
Amelie Strothoff ist das Küken bei den Deichstadtvolleys. Die 18-Jährige hatte die Pinguine im Neuwieder Zoo als ihr Fotomotiv gewählt.
René Weiss
Die Libera der Deichstadtvolleys, Klara Single, hat Kontakt zu zwei Graubrustsittichen im Neuwieder Zoo geknüpft. Die Papageienart ist in Brasilien zu Hause.
Marcus Propach
Die Ziegen ließen sich im Streichelzoo von Laura Berger umgarnen.
Marcus Propach
Lydia Stemmler, die im Sommer aus Aachen nach Neuwied gewechselt ist, hat sich gleich mit dem Neuwieder Tapir angefreundet.
Marcus Propach
Kristin vom Schemm und die Seehunde hatten es sich gegenseitig sichtbar angetan. Nicht nur Füttern ließen sich die Robben, sie brachten auch den Volleyball, den die Sportlerin ins Wasser warf, immer wieder zurück.
Marcus Propach
Wer sonst als die Mannschaftsführerin Laura Broekstra könnte vom VC Neuwied besser mit der Königsphyton flirten?
Marcus Propach
An diesem Samstag beginnt für die Volleyballerinnen des VC Neuwied die Saison 2023/2024 in der Bundesliga. In der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums in Neuwied sind ab 19 Uhr die Roten Raben Vilsbiburg zu Gast. Auf der Känguruwiese im Zoo Neuwied entstand dieses Teamfoto.
Marcus Propach
Der Cheftrainer des VC Neuwied, Tigin Yaglioglu, ging am Morgen als Erster seines Teams beim Stachelschwein tierisch auf Tuchfühlung.
Marcus Propach
Elisabeth Kettenbach füttert die Erdmännchen.
Marcus Propach
Anna Hartig und der Rote Vari sind beide keine Kinder der Deichstadt. Gleichwohl ist die junge Volleyballerin in Neuwied nun weit weniger weit entfernt von ihrem eigentlichen Zuhause. Während die Varis auf Madagaskar leben, stammt Hartig aus der Nähe der Hansestadt Hamburg.
Marcus Propach
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Nicht nur im Zuhause des Stachelschweins, des Roten Pandas, der Königspython, der Pinguine, Seehunde und Ziegen, der Roten Varis, Erdmännchen, des Tapirs, der Totenkopf-Äffchen, Graubrustsittiche und Schildkröten und des Kuba-Leguans sind die Volleyballerinnen. In den Räumen der Zooschule, wo ansonsten unter dem Motto „Zoologie zum Be-greifen“ das Lernen mit allen Sinnen im Vordergrund steht, wobei es das Ziel ist, sowohl Kinder als auch Erwachsene für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren, herrscht nun reges Treiben für Foto- und Videoaufnahmen.

„Durch das Erleben der Tiere wird Faszination und Begeisterung geweckt. Getreu dem Motto „Nur was ich kenne, kann ich lieben und nur was ich liebe, bin ich bereit zu schützen“ kann Wissen auf eine nachhaltige Art vermittelt und zum Nachdenken angeregt werden, ganz im Sinn einer Bildung für nachhaltige Entwicklung“, heißt es zum Thema Zoopädagogik auf der Internetseite des Neuwieder Zoos. Diese Faszination springt schnell auf die jungen Volleyballerinnen und das gesamte Bundesligateam des VC Neuwied über.

Als Laura Broekstra das Exotarium des Neuwieder Zoos betritt, will sie doch lieber auf Nummer sicher gehen. „Muss ich irgendetwas besonders beachten?“, fragt die 26-Jährige in Richtung von Alexandra Japes. Machen sich bei der Mittelblockerin kurz vor dem ersten Kontakt mit der Königspython nun doch ein paar Berührungsängste breit? „Nein“, antwortet Broekstra. „Bedenken habe ich eigentlich keine. Bei einer Spinne wäre das vielleicht etwas anderes.“

Als Japes die beruhigende Antwort gibt, dass die Schlange auch bei Kindergeburtstagen als spannender Programmpunkt aus dem Terrarium geholt wird, ist Laura Broekstra endgültig beruhigt. „Wir ziehen bei unserem Shooting nur Tiere in Betracht, bei denen keine Gefahr besteht“, beruhigt die Kuratorin des Zoos. Fünf Minuten später steht Broekstra vor der Kamera von Tierfotograf Marcus Propach. „Doch relativ schwer“, bemerkt Mannschaftskapitänin Broekstra, die die Schlange auf Hand ihres ausgestreckten linken Arms hält, oder besser die Schlangen, denn: „Wir haben direkt zwei, weil sie so ineinander verschlungen waren“, erklärt Japes ihre kleine Überraschung.

Shooting mit der Königspython

Laura Broekstra ist, nachdem ihr Trainer Tigin Yagioglu bereits mit dem Stachelschwein Bekanntschaft gemacht und Kontakt aufgenommen hat, die erste Spielerin des VC Neuwied, die ihr Zoomotiv im Kasten hat, ehe der Tross bestehend aus Marcus Propach, Alexandra Japes, VCN-Geschäftsführer Manohar Faupel und Co. weiterzieht.

Maya Sendner hat sich den Roten Panda ausgesucht. Sie muss Jacques („unser Charmeur“, wie Japes sagt), zunächst mit einem Bambuszweig anlocken, aber nach ein paar Minuten ist das Eis gebrochen. Der Katzenbär wird zutraulich und geht mit Sendner auf Schmusekurs – genau das richtige Motiv für Propach. Es ist eines von zwölf Bildern, die im Kalender der Deichstadtvolleys für das Jahr 2024 den Bogen zwischen tierisch und sportlich spannen.

Das Küken im VCN-Team, die gerade 18 Jahre junge Amelie Strothoff, ist bei den Pinguinen zu Besuch. Weil die flugunfähigen Seevögel sich trotz ihrer Futterangeboten nicht gleich heranlocken lassen, ist sie etwas traurig. Dann klappt es doch noch, was Amelie ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Alexandra Japes lobt sie: „Amelie hat gute Laune ausgestrahlt.“

Teil des Erlöses geht an den Zoo

Für den Volleyball begeistern können sich besonders die Seehunde, die von Kristin vom Schemm gefüttert werden. Als die Außenspielerin den Ball im hohen Bogen ins Wasser wirft, bringen die Robben diesen zuverlässig zurück an Land und sind bereit für von Schemms nächsten Wurf. Japes könnte sich vorstellen, dass ein Ball auch im Gehege von Panda Jacques eine nützliche Verwendung findet. „Vielleicht aufgeschnitten als Futterstelle“, schlägt sie vor. Neuwieds Geschäftsführer Faupel nickt: „Einen Ball können wir auf jeden Fall entbehren.“ Die Neuwieder Deichstadtvolleys haben allein schon damit Spuren im Neuwieder Zoo hinterlassen.

Die „Tier-Spielerinnen-Motive“ wird der VC Neuwied nun auf seinem Jahreskalender 2024 vermarkten. „Damit wollen wir als Sportler mit unseren Spielerinnen für Neuwied und den Neuwieder Zoo werben. Ein Teil des Erlöses werden wir natürlich auch an den Zoo spenden“, verspricht Faupel.

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