Die Narren im 1000-Seelen-Dorf an der A3 haben es beim Umzug am Karnevalssamstag auf den Punkt gebracht: Sie ließen T-Shirts mit dem Ortseingangsschild von Oberhonnefeld-Gierend mit dem Zusatz „Discounter-Paradies“ drucken. Denn nach Aldi, Norma und der bereits im vergangenen Jahr für 2025 angekündigten Eröffnung eines Penny-Markts soll in naher Zukunft auch ein Netto öffnen. Penny und Netto liefern sich derzeit eine Art Wettrennen an der B256/Westerwaldstraße. Die beiden Baustellen liegen nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt.
Netto-Filiale: 800 Quadratmeter Verkaufsfläche mit rund 5000 Artikeln
„Netto hat sich bewusst für diesen Standort entschieden, um eine sinnvolle Ergänzung zu dem bereits bestehenden Nahversorgungsangebot in der Region zu bieten“, teilt Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation von Netto Marken-Discount, auf Anfrage unserer Zeitung mit. Die Filiale entsteht im Gewerbegebiet Gierenderhöhe neben Eckis-Reifenservice. Sie soll eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern umfassen. Kunden erwartet ein Sortiment von rund 5000 Artikeln. Der Eröffnungstermin stehe noch nicht fest. Auch die genauen Ladenöffnungszeiten seien noch offen. Nach Auskunft des Unternehmens gibt es bislang 15 Netto-Filialen im Kreis Neuwied. Der Discounter mit Sitz in Maxhütte-Haidhof (Bayern) sei grundsätzlich an weiteren Standorten in der Region interessiert. Deutschlandweit zählt Netto Marken-Discount mehr als 4300 Filialen mit mehr als 87.000 Mitarbeitern. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete Netto einen Umsatz von 17,1 Milliarden Euro.
Penny-Markt will im Sommer 2025 öffnen
Die Filialeröffnung des Mitbewerbers Penny-Markt neben der Belloil Tankstelle Pees verzögert sich. Der im vergangenen Jahr anvisierte Termin vor Ostern 2025 kann nicht gehalten werden. Die neue 800 Quadratmeter große Filiale soll nun im Sommer öffnen, teilte Miriam Bülow, Expansionsmanagerin bei Penny West, kürzlich auf Anfrage unserer Zeitung mit. Im Penny-Markt sollen circa 3500 Artikel angeboten werden. 66 Kundenparkplätze werden geschaffen. Für den Standort Oberhonnefeld-Gierend befinde sich Penny auch noch auf der Personalsuche.
„Der Ort wird dadurch nur attraktiver.“
Harald Berndt, Ortsbürgermeister von Oberhonnefeld-Gierend, über die beiden im Bau befindlichen Discounter und die Neueröffnung des Restaurants Moto59-Foodgarage
Wie die beiden im Dorf etablierten Discounter Aldi Süd und Norma die Lage einschätzen, hätte unsere Zeitung gern erfahren. Angesprochen auf den baldigen verschärften Wettbewerb um Kundschaft in Oberhonnefeld-Gierend, wollten sich jedoch weder Norma noch Aldi Süd äußern. Ortsbürgermeister Harald Berndt freut sich über die Entwicklung, dass der Standort Oberhonnefeld-Gierend mit der Lage an der A3 bei Unternehmen so begehrt ist. Im Dezember 2024 hatte mit der Moto59-Foodgarage auch ein neues Restaurant Eröffnung gefeiert. „Der Ort wird dadurch nur attraktiver“, so Berndt.
Die Befürchtung, dass sich durch die beiden neuen Discounter die Verkehrssituation an der B256/Westerwaldstraße noch einmal verschlimmert, teilt Berndt nicht. „Viel mehr kann sich die Verkehrslage nicht verschärfen. Es ist schon jetzt am Rande des Erträglichen“, so der Ortschef. Berndt rechnet auch nicht damit, dass sich die vier Discounter gegenseitig das Wasser abgraben und einer letztlich auf der Strecke bleibt. Berndt erwartet einen noch größeren Zulauf von Kundschaft aus den Nachbargemeinden auf der anderen Seite der Autobahn.
An der B256/Westerwaldstraße in Oberhonnefeld-Gierend sollen im Sommer die Bauarbeiten für einen Penny Markt beginnen. In der Nachbarschaft ist die Konkurrenz mit Aldi und Norma groß. Die Penny-Expansionsmanagerin erklärt, warum sich der Discounter dennoch viel von dem neuen Standort verspricht.Dritter Discounter siedelt sich an: Warum Penny in Oberhonnefeld-Gierend eine Filiale errichtet