Blitze, Donner, Regengüsse wie aus gigantischen Bottichen: Das Wochenende steht im Zeichen von Unwettern, die über den Kreis Neuwied gezogen sind und etliche Spuren hinterlassen haben.
Allein in Isenburg gab es zwei Meldungen. Die erste ging Sonntagnacht um drei Uhr ein. Wasser ist in ein Haus an der Caaner Straße eingedrungen, teilt Wolfgang Tischler, Sprecher der Feuerwehren der VG Dierdorf und VG Puderbach, mit. Das Wasser des kleinen Saynbachs drohte aber laut Tischler weiter über die Ufer zu treten und in den Ort zu laufen. Aber die Feuerwehr konnte das verhindern. Beim zweiten Einsatz an der Straße Sonnenberg in Isenburg, für den die Alarmierung am Sonntagmorgen um 8.45 Uhr einging, handelte es sich um einen Hangrutsch. Dadurch wurde der dort verlaufende Bach blockiert. Es bestand die Gefahr, dass größere Grundstücksschäden entstehen, wie Tischler erklärt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten aber Schlimmeres abwenden. „Ansonsten war es relativ ruhig in der Verbandsgemeinde Dierdorf“, sagt Tischler.
Aufgrund des Unwetters verzeichnete die Polizei Straßenhaus im Dienstgebiet seit Sonntagnacht einige Einsätze. „Es gab neun Einsätze im Laufe des Tages und 15 weitere Einsätze in der Nacht“, sagte ein Vertreter der Inspektion am Sonntagmittag auf Nachfrage. Er erklärt, dass es glimpflich ausgegangen ist, Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Dafür sind Bäume auf Fahrbahnen gefallen und mussten beseitigt werden.
Die Polizeiinspektion Neuwied meldet neben Ruhestörungen ebenfalls viele wetterbedingte Einsätze. Während es anfangs noch vermehrt Meldungen von Störungen der Nachtruhe durch private Feiern gab, gingen nach dem Gewitter am frühen Sonntagmorgen Meldungen über vollgelaufene Keller, aufgespülte Kanal- und Gullydeckel und unter Wasser stehende Straßenflächen ein.
In einem unbewohnten Wohnhaus in Linz kam es am Sonntag früh zu einem Blitzeinschlag, wie die Polizei Linz mitteilt. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell unter Kontrolle bekommen, es entstand nur geringer Sachschaden. Außerdem sind an verschiedenen Stellen im Dienstgebiet aufgrund des Unwetters Bäume umgestürzt. Auch hier wurde niemand verletzt, die Fahrbahnen wurden freigeräumt, so die Polizei Linz.
Im Puderbacher Land sorgte das schwere Unwetter in der Nacht zum Sonntag für insgesamt acht Einsätze, alle Wehren der VG mit rund 40 Kräften waren aktiv. Die erste Alarmierung kam gegen 1.50 Uhr aus Dernbach, berichtet die Feuerwehr. Dort stellten die ausgerückten Kräfte der Einheiten Dernbach und Puderbach fest, dass eine Linde auf ein Wohnhaus gefallen war und den Stromanschluss auf dem Dach mit heruntergerissen hatte. Das Dach wurde schwer beschädigt. Bevor die Kräfte mit den Arbeiten beginnen konnten, musste zunächst vom Versorger der Strom abgeschaltet werden. Der Einsatz konnte gegen 4 Uhr beendet werden. Weitere Einsätze folgten noch in der Nacht. So blockierte gegen 2 Uhr ein Baum die L 265 zwischen Steimel und Lautzert. Meldungen über umgestürzte Bäume im Raum Puderbach folgten. Am Sonntagmorgen wurde gegen 8.20 Uhr die Einheit Puderbach nach Muscheid alarmiert. Dort standen rund zehn Zentimeter Wasser im Keller eines Hauses. In Raubach wurden danach umgestürzte Bäume gemeldet.
Das Unwetter hielt auch die Feuerwehren in der VG Asbach Sonntagnacht mit zehn Einsätzen auf Trab. Gegen 1.15 Uhr wurde die Einheit Neustadt in den Ortsteil Kodden gerufen, so die Feuerwehr. Dort versperrte ein umgestürzter Baum die gesamte Fahrbahn. Dieser wurde durch die Feuerwehr beseitigt. Kurz darauf – der Alarm ging um 1.30 Uhr ein – entfernte die Einheit Etscheid einen weiteren umgestürzten Baum in der Ortslage Wiedmühle. Für die Einheit Neustadt folgten weitere Einsatzstellen in Rotterheide, Elsaff und Oberhoppen. Gegen 2.50 Uhr wurde die Einheit Krautscheid gerufen, als Wasser in ein Gebäude eindrang. Danach gab es einen Einsatz in Jungeroth, wo mehrere umgestürzte Bäume beseitigt werden mussten. In Neustadt galt es währenddessen, eine defekte Stromleitung zu sichern, die sich an einem Dachträger gelöst hatte. Hierzu wurde die Drehleiter der Einheit Asbach sowie der Energieversorger zu Unterstützung gerufen. Gegen 5.15 Uhr erfolgte die letzte Alarmierung. Im Buchholzer Ortsteil Seifen drangen Wasser und Schlamm in ein Gebäude ein. Diese Einsatzstelle wurde von den Einheiten Buchholz und Krautscheid abgearbeitet.
Bereits am Samstagmittag war die Feuerwehr zu zwei Einsätzen gerufen worden. In Jungfernhof brannte ein Carport. Das Feuer konnte bereits von Bewohnern gelöscht werden. Durch die Feuerwehr Neustadt wurden Glutnester abgelöscht und der betroffene Bereich mit einer Wärmebildkamera kontrolliert. Gut drei Stunden später wurden die Einheiten Neustadt und Etscheid nach Rott gerufen. Hier hatte eine Brandmeldeanlage in einem Gewerbebetrieb ausgelöst. Es war ein Fehlalarm. ten