Die Resonanz ist überwältigend: 13.273 Euro, gespendet von 261 Bürgern – und alle verfolgen das gleiche Ziel: eine Neuwiederin in ihrem Kampf zurück ins Leben zu unterstützen. Seit mehr als sieben Monaten leidet die 46-Jährige an den Folgen eines geplatzten Hirnaneurysmas sowie eines Schlaganfalls. Und beides bringt nicht nur persönliches Unglück für die Betroffene und ihre Familie mit sich, sondern auch finanzielle Not. Um zumindest letzteres Problem zu lösen beziehungsweise zu verkleinern, hat Jacqueline Hölzl vor einigen Wochen eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um ihre Mutter und ihren Stiefvater im Alltag finanziell zu entlasten, weitere Therapien zu ermöglichen und den Verbleib im barrierefreien Eigenheim zu gewährleisten – und die Zielsumme in Höhe von 20.000 Euro rückt mehr und mehr in greifbare Nähe.
„Als Familie sind wir einfach überwältigt von der Vielzahl an Spenden, mit denen wir so nicht gerechnet haben.”
Jacqueline Hölzl, Tochter der Neuwiederin
„In den ersten Tagen, nachdem ich den Aufruf veröffentlicht hatte, kamen mir und uns als Familie immer wieder die Tränen”, erinnert sich Hölzl. So habe sie ebenso wie ihre Familie sehr unter der Situation und der eigenen Hilflosigkeit gelitten. Umso größer sei jetzt die Dankbarkeit gegenüber den zahlreichen Menschen, die die Neuwiederin auf dem Weg der Genesung unterstützen und begleiten möchten. „Als Familie sind wir einfach überwältigt von der Vielzahl an Spenden, mit denen wir so nicht gerechnet haben”, sagt Hölzl und ergänzt, dass Worte nicht beschreiben könnten, wie dankbar man in einer Situation wie dieser sei, nicht allein dazustehen. „Dank der Unterstützung haben wir aktuell die Möglichkeit, uns auf meine Mutter zu konzentrieren und vorerst den finanziellen Aspekt ein klein wenig bei Seite zu schieben”, erklärt Hölzl.
Kaum freie Termine in Wohnortnähe
Und eine gesundheitliche Besserung ist möglich: Seit Kurzem ist die 46-Jährige wieder zu Hause, und es gibt kleine körperliche Fortschritte. Weniger gut sieht es dagegen sprachlich aus. „Sie reagiert zeitweise nur noch mit Nicken oder Kopfschütteln, obwohl sie grundsätzlich sprechen kann”, beschreibt Hölzl die Situation, die deutlich zeigt, dass gesundheitliche Besserungen möglich, aber Therapien dafür unumgänglich sind. Das Problem: Wohnortnahe Behandlungsmöglichkeiten sind kaum möglich. So scheitern im Moment immer wieder Versuche, eine entsprechende Physiotherapie, Sprach- und Schlucktherapie beziehungsweise Ergotherapie zu organisieren. Durch einen Transportschein kann die 46-Jährige zwar in eine Praxis gebracht werden, aber es mangelt an freien Terminen – vor allem, wenn es sich um einen so komplexen Fall handelt wie bei der Neuwiederin.
Spendenaktion läuft noch
„Wir müssen als Familie eine Alternative suchen, wie diese allerdings aussieht, wissen wir noch nicht”, resümiert Hölzl. Fest steht aber, dass die Verbesserung der Situation an erster Stelle steht, und man alles daran setzt, diese zu erreichen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass kurzfristig doch noch geeignete Therapien im Umkreis ermöglicht werden können und die 46-Jährige und ihr Mann in ihrem noch gemeinsam gekauften Haus leben können.

Neuwiederin kämpft sich nach Schlaganfall zurück
Ein Hirnaneurysma ist auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen. Wenn es dann zu einer Hirnblutung oder einem Schlaganfall kommt, muss es schnell gehen. Der Kampf zurück ins Leben verlangt auch Angehörigen einiges ab, wie ein Fall in Neuwied zeigt.
Ein genaues Zeitfenster für die derzeit noch laufende Spendenaktion gibt es nicht, aber klar ist: Jeder Cent helfe und komme dort an, wo er benötigt wird, verspricht Hölzl. „Um Hilfe zu bitten, ist nicht leicht, aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe”, sagt Hölzl, die auch weiterhin ihre Mutter auf dem Weg zurück ins Leben unterstützen will.
Wer sich an der Spendenaktion beteiligen möchte, kann dies online unter https://www.gofundme.com/f/
fur-meine-mama-damit-ihr-zuhause-ihr-zuhause-bleiben-kann tun.