Verbandsgemeinde Puderbach hat ihren Haushalt verabschiedet - Schulden steigen
VG Puderbach investiert groß in Hallenbad und Kita: Schulden steigen
Die Gesamtkosten für die neue Kita in Puderbach, die derzeit gebaut wird, liegen nach aktueller Schätzung bei 6,6 Millionen Euro. Foto: Angela Göbler
Angela Göbler

Puderbach. Viele Investitionen und lang herbeigesehnte Projekte erfordern hohe Ausgaben: Für die Verbandsgemeinde Puderbach bedeutet das nicht nur einen wachsenden Schuldenstand, sondern auch eine höhere Umlage für die Ortsgemeinden. So verheißt es der Haushaltplan für das Jahr 2022, den der VG-Rat in seiner jüngsten Sitzung verabschiedete.

Auf 6,8 Millionen Euro beziffert das Zahlenwerk den Umlagenbedarf der Verbandsgemeinde. Daraus ergibt sich ein Umlagesatz von 42,18 Prozent für die Ortsgemeinden, 1,41 Prozent mehr als noch 2021. „Reduzierungen dieses Bedarfes können nicht ohne Einschränkungen unserer Aufgabenerfüllung erfolgen, da nun mal alle Bedürfnisse und Ziele bezahlt werden müssen“, unterstrich Bürgermeister Volker Mendel in seiner Etat-Rede.

So macht im Puderbacher Land allein die Trägerschaft der Kindergärten 10,2 Prozentpunkte der Umlage aus, weitere 3,76 Prozent machen die Zins- und Tilgungslasten aus. Denn ein Blick auf den Schuldenstand der Verbandsgemeinde fällt ernüchternd aus: 15,6 Millionen Euro wird Puderbach voraussichtlich Ende 2022 auf dem Deckel haben, davon 4,9 Millionen Euro an Krediten, die die VG im kommenden Jahr aufnimmt, um das rund 7 Millionen Euro schwere Investitionspaket zu stemmen.

Auf der Investitionsliste stehen der neue Kindergarten und die lang ersehnte Sanierung des Hallenbades ganz oben: Letztere wird rund 3,6 Millionen Euro kosten, 3,2 Millionen davon stehen im 2022er Haushalt. Die Gesamtkosten für den neuen Kindergarten werden nach aktueller Kostenschätzung bei 6,6 Millionen Euro liegen. Den dicken Brocken teilt die VG auf mehrere Haushaltsjahre auf, 2022 sind rund 2,6 Millionen veranschlagt.

Ausgaben für die Feuerwehr

Aber auch die Feuerwehr wird nicht vergessen: Für 2022 stehen gemäß des Feuerwehrkonzeptes der VG die Beschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeugs (MTF) für den Löschzug Oberdreis und eines Tanklöschfahrzeugs (TLF) 4000 für den Löschzug Puderbach auf der Agenda. Dazu kommen mittlere Löschfahrzeuge für die Löschzüge Raubach und Oberdreis. Insgesamt 870.000 Euro wird das kosten, wovon Land und Kreis insgesamt 302.000 Euro beisteuern. Für die Grundschule in Puderbach sind insgesamt knapp 60.000 Euro vorgesehen, die größtenteils in die Möblierung von vier Klassenräumen im frisch sanierten Wilhelminischen Gebäude fließen.

Auch um die Wasserversorgung wird sich Puderbach im kommenden Jahr kümmern: „Der Klimawandel ist auch bei uns angekommen“, resümierte Bürgermeister Mendel. Für die VG-Werke bedeutet das, dass laut VG-Chef „dringender Handlungsbedarf für die Sicherung der Trinkwasserversorgung“ gegeben ist. Um das zu bewerkstelligen, wird die VG unter anderem weitere Flächen für Wasserschutzgebiete ankaufen und eine Quelle in Niederdreis neu fassen. Die Ratsmitglieder stimmten unter dem Strich dem Etat 2022 geschlossen zu. Zwar bereiteten die Zahlen dem Gremium nicht gerade Freude, aber „hohe Investitionen in unsere Zukunft erfordern hohe Summen“, wie zum Beispiel Manfred Pees (CDU) zusammenfasste.

Etat 2022 in Kürze

Haushaltsvolumen: 16,298 Mio. Euro

Jahresfehlbetrag: 0 Euro

Investitionshöhe: 7,05 Mio. Euro

Kreditaufnahme: 4,976 Mio. Euro

Schulden (Ende 2022): 15,6 Mio. Euro

Von unserer Mitarbeiterin Angela Göbler

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