Wahl Wie steht die neue VG in acht Jahren da?
VG in acht Jahren? Kandidaten wollen Spuren hinterlassen

Hans-Werner Breithausen, Esther Bender und Christian Robenek (von links) haben durchaus unterschiedliche Ansätze, wie sie die VG aufwerten möchten.

Ralf Grün

Rengsdorf-Waldbreitbach. In wenigen Monaten sind die Tage der VGs Rengsdorf und Waldbreitbach gezählt, schon früher steht fest, wer Bürgermeister der neuen Verbandsgemeinde wird. Doch was haben die Kandidaten als erstes vor, wenn sie die Wahl gewinnen sollten? Und wo steht die VG nach Ablauf ihrer Amtszeit? Darüber haben die drei Kandidaten gegenüber der RZ Auskunft gegeben.

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Der amtierende Rengsdorfer Bürgermeister Hans-Werner Breithausen (SPD) umschreibt sein erstes Vorhaben nüchtern: „Das erste, was ich angehen will und auch muss, ist, die neuen Verwaltungsstrukturen mit den Verwaltungsstellen in Rengsdorf, Waldbreitbach und der Außenstelle in Anhausen mit Leben zu füllen und dafür Sorge zu tragen, dass die Bürger nach wie vor ihre Dienstgeschäfte vor Ort erledigen können“, sagt er. Außerdem will er sich der Vernetzung der Ortsgemeinden und der Erstellung der Haushaltspläne widmen. „Ich könnte noch mehrere Bereiche anführen, doch gilt es für mich zunächst sicherzustellen, dass der neue Verwaltungsapparat funktioniert“, so Breithausen.

Ähnlich wie sein Konkurrent um das Bürgermeisteramt klingt CDU-Kandidat Christian Robenek, wenn er sagt: „Das Zusammenführen von zwei sehr unterschiedlichen Verbandsgemeinden gehört auf meiner Agenda ganz nach oben.“ Ihm habe sich bei diversen Besuchen gezeigt, „dass wir es doch mit unterschiedlichen Mentalitäten, ungleichen Ausrichtungen von Strukturen zu tun haben“. Es gehe ihm darum, „die Fusion in die Köpfe zu implementieren“. Ein erstes Thema in dem Sinne könne es nicht geben. „Dazu ist die Aufgabenfülle zu groß.“

Ambitioniert klingt Esther Benders (Grüne) Erklärung, die sich als erstes dem Ausbau der öffentlichen Infrastruktur widmen möchte, „da dies essenziell für eine lebendige Gemeinde ist, an der alle teilhaben können“. Dazu gehöre insbesondere die Erweiterung des ÖPNV. „Aber auch der Erhalt von Sport-, Freizeitanlagen sowie Jugendräumen, Kitas und Schulen und die Schaffung von Kultur- und Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Der Rückgang der Jugendangebote der freien Träger müsse kompensiert werden. „Gerade Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sich treffen und verweilen können.“

Doch, wo steht die VG in acht Jahren? Breithausen ist sich „ganz sicher, dass es einige Zeit brauchen wird, bis zusammengewachsen ist, was zusammenwachsen soll. Ich bin mir aber auch sicher, dass wir in acht Jahren mit ein wenig Stolz auf das gemeinsam Erreichte zurückblicken können.“ Nicht nur mit Finanzkraft, sondern auch in puncto Erholen, Wohnen und Arbeiten könne die VG punkten. Durch kurze Wege zu Schulen und Kindergärten, attraktive Arbeitsplätze und Angebote für Senioren werde die Region begehrt bei Alt und Jung sein.

Die lebenswerte Region müsse man gar nicht erst schaffen, hält Robenek fest. „Diese haben wir schon.“ Dafür sorge die gute Arbeit der Ortsbürgermeister, die es zu unterstützen gelte, „wenn es einmal klemmt“. „Marginal an der einen oder anderen Ecke zu feilen, um das Schöne noch schöner zu machen: Wenn wir das schaffen und uns mit allem vom Berg und Tal identifizieren, wird die Region für uns noch ein bisschen lebenswerter sein“, sagt der Kandidat. „Wenn der Zusammenschluss in den Köpfen der Bewohner angekommen ist, ist meine Vision erfüllt.“

Viel erreicht haben, will Esther Bender in acht Jahren, sollte sie Bürgermeisterin werden. Eine moderne und gut ausgebaute öffentliche Infrastruktur, inklusive Schwimmbädern, öffentlichen Sport- und Freizeitanlagen, sowie Kultur- und Bildungsangeboten für alle Altersstufen sollen die Einwohner dann vorfinden. „Ein gut ausgebauter ÖPNV und Nahversorgungsmöglichkeiten in den Orten sorgen dafür, dass man weniger auf das Auto angewiesen ist“, erklärt sie ihre Vision. Damit würden auch ökologische Standards gesetzt, die eine VG lebenswert machen. Auch den Erhalt der Arbeitsplätze in der Region nennt sie als Ziel.

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