Michael Arndt hat die Verdienstmedaille des Landes erhalten
Verdienstmedaille geht an Neuwieder: Michael Arndt ist seit Jahren ehrenamtlicher Handelsrichter
Die Urkunde zur Auszeichnung kam mit der Post. Der Neuwieder Michael Arndt ist seit 15 Jahren ehrenamtlicher Handelsrichter. Foto: privat
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Neuwied. Für seine nunmehr 15-jährige Tätigkeit als Handelsrichter ist der Neuwieder Unternehmer Michael Arndt 2021 von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Der Festakt musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Doch auch wenn die postalische Zustellung der Urkunde nicht das gleiche ist – eine Wertschätzung und Würdigung des Ehrenamts bleibt sie dennoch.

Im Jahr 2004 gründete der heute 50-jährige Michael Arndt aus Daubach bei Montabaur die Firma Fixum Creativ Technology – ein in Neuwied ansässiges Unternehmen, das auf kreative Verpackungslösungen spezialisiert ist und welches Arndt zusammen mit seinem Partner Jens Johannsen als Geschäftsführer leitet. Zuvor war Arndt in der Unternehmensberatung tätig, hat unter anderem Start-ups und Existenzgründer begleitet und Unternehmenssanierungen durchgeführt.

Engagement begann bei den Wirtschaftsjunioren

Bereits zu diesem Zeitpunkt engagierte er sich ehrenamtlich bei den Wirtschaftsjunioren und übte diese Tätigkeit auf Kreis-, Landes- und Bundesebene aus. Dort unterstütze er zum Beispiel das Unternehmensgründungsplanspiel. Diesen Hintergrund konnte er sich 2006 zunutze machen, als er zum Handelsrichter vorgeschlagen wurde. Seit seiner Ernennung übt er das Ehrenamt zunächst bei der vierten und später bei der dritten Kammer für Handelssachen am Landgericht Koblenz aus.

Für Arndt ist das im wahrsten Sinne des Wortes Ehrensache. „Es ist nicht nur eine interessante und spannende Aufgabe, ich kann auf diesem Weg meinen Unterstützern auch etwas zurückgeben”, erklärt er seine Motivation. Durch die Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer und den Wirtschaftsjunioren habe er viel profitiert, berichtet Arndt. Ähnlich wie der Schöffe am Strafgericht, könne er zusammen mit einem weiteren ehrenamtlichen Handelsrichter Einfluss auf die Urteilsfindung des hauptamtlichen Vorsitzenden Richters nehmen. Oft hätten die geschäftspolitischen Argumente der Handelsrichter die eigentlich formaljuristischen Vorgaben des Handelsgesetzes in ein anderes Licht gerückt, gibt Arndt an. „Es gibt Bereiche, in denen Handelsbräuche einen ähnlichen Stellenwert haben wie gesetzliche Regelungen”, erläutert er.

Auf persönliche Ebene begeben

Oftmals sei die Eskalation in einem Streitfall ohnehin weniger auf der Sachebene zu suchen, als auf der persönlichen Ebene. Dadurch komme ihm teilweise eine Vermittlerrolle zu. Als Unternehmer könne er sich gut in die persönlichen Belange der Prozessbeteiligten hineinversetzen und so auf eine schnelle Lösung einwirken, die einen oft teuren oder langwierigen Prozess abwenden kann.

Und da schießt sich der Kreis, denn das Ehrenamt wiederum hat nachhaltigen Einfluss auf seine eigene unternehmerische Tätigkeit. Denn Arndt versteht sich als eine Art Konfliktmanager im eigenen Unternehmen. „Wir hatten bei Fixum noch nicht eine gerichtliche Auseinandersetzung, geschweige denn einen Arbeitsgerichtsprozess”, erklärt Arndt stolz. Seine ehrenamtliche Tätigkeit als Handelsrichter ist für ihn eine Win-win-Situation, mit der er zusätzlich die aktuelle Rechtssprechung im Blick behält.

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