Nun beschlossene Satzung sichert Vorkaufsrecht der Stadt für die Hauptstraße 58 ab
Verbindungsspange beschäftigt Bad Hönninger Rat weiter: Satzung ist auf den Weg gebracht
Der Ankauf des Hauses Hauptstraße 58 ist in Bad Hönningen beschlossene Sache. Hier soll nach Abriss eine Straße entstehen.
Sabine Nitsch (Archiv)

Bad Hönningen. Die Weichen dafür, dass die Stadt Bad Hönningen ihr Vorkaufsrecht beim Kauf des Hauses Hauptstraße 58 (wir berichteten) ausüben kann, sind gestellt. In der jüngsten Ratssitzung wurde die entsprechende Satzung gegen eine Neinstimme bei einer Enthaltung auf den Weg gebracht.

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Die neue Verbindungsstraße zwischen Rheinallee und Hauptstraße, die zwischen der evangelischen Kirche und der Pension Sonnenschein gebaut werden soll, soll die Verkehrssituation in Bad Hönningen und auch die Erreichbarkeit des Campingplatzes sowie der Kristall Rheinpark-Therme verbessern. Der Haken: Das Haus Hauptstraße 58 muss für den Bau abgerissen werden.

Gegner halten Straße für Geldverschwendung

Die Idee kommt nicht bei allen Bad Hönningern gut an. Viele Gegner waren zur Ratssitzung gekommen. Während die Befürworter in der Straße eine wichtige Weichenstellung in die Zukunftsfähigkeit der Stadt sehen, sind die Gegner der Ansicht, der Bau der Straße sei Geldverschwendung, weil sie einerseits nicht nötig sei und es andererseits denkbare Alternativen gebe.

Stadtbürgermeister Reiner W. Schmitz führte in einem langen Vortrag aus, warum die Rheinspange nach Ansicht des Rates eine längst überfällige Verbesserung der Verkehrssituation bedeuten würde: Bad Hönningen sei mehr als 1000 Jahre alt. Die ursprüngliche Siedlungsstruktur gehe auf das Mittelalter zurück. „Die heutigen engen Gassen und Straßen zwischen Rhein und Hauptstraße spiegeln die mittelalterliche Struktur“, erläuterte er. Sie seien alle nur zwischen drei und vier Meter breit. Begegnungsverkehr sei ein Problem. Die Kirchstraße, die in die Fußgängerzone mündet, biete mit ihrer Breite von 5,14 Meter keine Lösung, ebenso wenig , wie die Straße „Auf dem Plänzer“, mit ihren 8,92 Meter Breite. Für Begegnungsverkehr, für Busse und Wohnmobile, Autofahrer und Fußgänger sei sie zu schmal.

Alternativen seien untersucht worden, hätten sich aber alle als nicht umsetzbar oder auch zu teuer erwiesen. Die angedachte Rheinspange hingegen, die eine Breite von elf Metern hätte, biete die Lösung. Die Kosten für die Realisierung werden derzeit auf rund 650.000 Euro geschätzt, so der Stadtbürgermeister.

Schmitz: Keine Abrechnung über WKB

Schmitz nahm auch Stellung zu den Befürchtungen, dass der Bau der Straße über Wiederkehrende Beiträge (WKB) abgerechnet wird. „Das ist eine Ersterschließung, die nicht über WKB abgerechnet wird“, beruhigte Schmitz.

Die anwesenden Bürger nutzten die Fragestunde im Rat, um ihre Befürchtungen und ihren Unmut zu formulieren. „Wem nutzt die Straße überhaupt“, wollten sie unter anderem wissen. Sie diene der Wirtschaftskraft der Region, betonte Lilo Schön (CDU) und Franz Breitenbach (Grüne) ergänzte: „Große Wohnmobile haben in den Straßen erhebliche Probleme.“ Hans Werner Kaiser (SPD) unterstrich: „Auch große SUV haben Schwierigkeiten. Die Therme ist Geldbringer für uns. Ohne die Therme hätten wir keinen ausgeglichen Haushalt.“

Noch sei nichts entschieden, betonte Schmitz. Im Beteiligungsverfahren könnten Bürger ohnehin ihre Anregungen und Bedenken einbringen. „Im weiteren Verfahren werden noch viele Aspekte zu untersuchen sein“, sagte der Stadtbürgermeister. Sabine Nitsch

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