Puderbach
Verbandsgemeinderatswahl Puderbach: Die FWG bleibt die stärkste Kraft
In Raubach haben die Grünen mit Blick auf die Puderbacher VG-Ratswahl am schlechtesten abgeschnitten.
Jörg Niebergall

Die SPD und Grünen verzeichnen Verluste. Dagegen erfährt die CDU einen Aufwind. Leichter Aufwind für die CDU. Es gibt keinen Sitz mehr der Linken im VG-Rat.

Die Linken sind im Gegensatz zu den vergangenen fünf Jahren nicht mehr im Puderbacher Verbandsgemeinderat vertreten. Damals hatte Jochen Bülow noch den einzigen Sitz für die Linken im VG-Rat, nun gab es keinen Wahlvorschlag. Mittlerweile ist Jochen Bülow auch nicht mehr bei den Linken, sondern für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommunalpolitisch aktiv (die RZ berichtete). Ansonsten zeigt sich deutlich, dass die FWG den Puderbacher VG-Rat dominiert, dahinter folgend CDU und SPD und zum Schluss die Grünen.

So verlief die Puderbacher Verbandsgemeinderatswahl: Insgesamt kommt die FWG auf 43,3 Prozent der Stimmen (2019: 30,8 Prozent). In 13 von 16 Ortsgemeinden war die FWG auf VG-Ratsebene die stärkste Kraft, ausgenommen nur Harschbach, Niederhofen und Linkenbach. Hier landet die CDU bei den Stimmen vorn. Apropos CDU: Die Christdemokraten holen 27 Prozent der Stimmen und verbessern sich damit im Vergleich zur Kommunalwahl 2019 um 3,3 Prozentpunkte. Dagegen verschlechtert sich das Ergebnis der SPD von 2019 27,8 Prozent der Stimmen um 6,2 Prozentpunkte auf 21,6 Prozent der Stimmen. Die Grünen erzielen 8,1 Prozent der Stimmen, das sind 4,9 Prozentpunkte weniger als 2019. So verteilen sich nun die Sitze im Puderbacher VG-Rat, die Sitzveränderung steht in den Klammern: SPD 7 (-1), CDU 8 (+1), Grüne 3 (-1) und FWG 14 (0).

Das sind die Stimmen zu den Ergebnissen:

Erwartungsgemäß sehr zufrieden zeigt sich Ulrich Neitzert (FWG) mit dem Ergebnis: „Es ist phänomenal und war so nicht zu erwarten.“ Es sei das Ergebnis der Arbeit in den vergangenen Jahren. Er führt es auch auf die Transparenz in den Wahlflyern zurück, in denen die FWG ehrlich gesagt habe, was in den vergangenen fünf Jahren umgesetzt worden sei und was konkret in der Zukunft geplant ist: „Das haben die Wähler honoriert.“

Hans-Martin Born (CDU) schätzt dagegen das Resultat der Christdemokraten, die wenige Prozentpunkte zulegen konnten, so ein: „Ich hatte mir schon ein klein wenig mehr ausgerechnet.“ Als einen Grund für das Ergebnis nennt er etwa die Großwetterlage in der Politik insgesamt. Und zudem erwähnt er eine Besonderheit im Puderbacher Land: „Die Freie Wählergruppe ist hier im Puderbacher Land schon sehr stark.“

Zum Resultat der SPD im Puderbacher VG-Rat, die einen Sitz verloren hat, sagt Thomas Eckart (SPD): „Ich bin froh, dass wir die Position gehalten haben mit nur einem Verlust.“ Für die Gründe müsse man das allgemeine Umfeld und die aktuelle politische Situation berücksichtigen. Auch sprach er an, wie sich die Demokratie verrohe und der rechte Rand der Gesellschaft zunehme. Zudem stellt er eine gewisse Politikverdrossenheit fest. Eines hat er nach dieser Wahl fest im Blick: „Es geht mit allen Demokraten in der Großwetterlage zusammen darum, der braunen Gefahr entgegenzutreten.“

Sabine Knorr-Henn (Grüne) betrachtete das Grünen-Ergebnis mit dem Verlust von einem Sitz nüchtern: „Es war zu erwarten.“ Sie sprach davon, im Wahlkampf mehr als nur Gegenwind bekommen zu haben, redete hier etwa von einem „unverschämten Anpöbeln“. Mit der Besetzung der nun drei Sitze sei sie sehr zufrieden.

Ein Blick in die Ortsgemeinden

Ein Blick in die Ortsgemeinden offenbart, wo welche Partei besonders erfolgreich beziehungsweise auch verhältnismäßig schlecht abgeschnitten hat. Das beste Resultat gelingt der CDU in Niederhofen mit 39,9 Prozent der Stimmen (2019 hier 30,4 Prozent der Stimmen), das schlechteste in Dürrholz mit 21 Prozent der Stimmen (2019 hier 18,9 Prozent der Stimmen). Die SPD holt die meisten Stimmen in Linkenbach und Döttesfeld (je 28,5 Prozent), die wenigsten in Hanroth (15,7 Prozent). 2019 waren es in Linkenbach 36 Prozent der Stimmen und in Döttesfeld für die Sozialdemokraten noch 29,5 Prozent der Stimmen, in Hanroth 24,4 Prozent der Stimmen.

Das beste Resultat landen die Grünen in Niederwambach mit 13,9 Prozent der Stimmen (2019 hier 12,6 Prozent der Stimmen), das schlechteste in Raubach mit 4,6 Prozent der Stimmen (2019 hier mit 10,3 Prozent der Stimmen). In Dürrholz erreicht die FWG das beste Ergebnis mit 56,1 Prozent der Stimmen (2019 hier 41 Prozent der Stimmen), in Linkenbach dagegen „nur“ 30,5 Prozent der Stimmen (2019 waren es hier 19 Prozent der Stimmen).

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