„Begeistern Sie mit überzeugenden Angeboten wie zum Beispiel hervorragenden Zukunftsaussichten und Entwicklungschancen“, so Landrat Achim Hallerbach, der gemeinsam mit Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig die Schirmherrschaft über die vierte Ausbildungsmesse der Fachkräfteallianz im Landkreis Neuwied übernommen hatte, bei seiner Begrüßung. „Diese jungen Menschen sind die Fachkräfte von morgen und wollen lernen und unsere Zukunft gestalten.“
96 Aussteller waren dabei
Insgesamt 96 Aussteller (ausgebucht), dabei auch 17 die zum ersten Mal dabei waren, hatten sich auf dem Gelände der David-Roentgen-Schule (DRS) in Neuwied versammelt. Mehr als 900 Jungen und Mädchen von allen Schulen im Kreis nutzten das Angebot. Zum zweiten Mal hatte die Fachkräfteallianz (Stadt, Kreis, HWK, IHK, Jobcenter, DRS, Wirtgen, Wirtschaftsforum, Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit, Wirtschaftsförderungsgesellschaft) dorthin eingeladen und freute sich auch dieses Mal über das große Interesse. „Nicht nur Schülerinnen und Schüler werden hier angesprochen“, so Kristina Kutting, Geschäftsstellenleiterin der IHK-Geschäftsstelle in Neuwied: „Darüber hinaus kommen die beteiligten Firmen mit den Vertretern von Politik und Wirtschaft ins Gespräch. Klar, dass die alle dann gern wieder dabei sind.“

„Wir suchen noch Auszubildende für den Sommer 25“, sagt Jannik Reinhard, Juniorchef vom gleichnamigen Dachdeckerbetrieb in Oberhonnefeld. „Schwindelfrei müssen die schon sein und gern klettern wollen. Darüber hinaus müssen sie bei uns auch nie allein arbeiten. Bei uns wird die Teamfähigkeit großgeschrieben.“
„Motivation und Interesse sind da manchmal wichtiger als die Noten.“
Kerstin Heß, Ausbildungsleiterin bei Scylotec
Auch die Firma Skylotec in Oberbieber, unter anderem spezialisiert auf zukunftsweisende Sicherungssysteme und Schutzausrüstungen für vielerlei Branchen, hat noch einige Lehrstellen frei. „Motivation und Interesse sind da manchmal wichtiger als die Noten“, sagt Skylotec-Ausbilderin Kerstin Heß und ergänzt: . „Da gibt es noch einige Ausbildungsplätze für 2025 und das gesamte Spektrum für 2026.“

Auch die Neuwieder Firma Mapeko, führender Hersteller für Industriefeuerungsanlagen), die ihren Sitz in der Dierdorfer Straße hat, nutzt die Messe, um sich vorzustellen, aber auch um junge Leute mit ins Boot zu holen. „Gute Jungs und Mädchen können wir immer gebrauchen“, sagt Vertriebsleiter Tomas Kahler. „Wir haben einen guten Standort und sind für die Zukunft bestens aufgestellt.“
„In allen Branchen gibt es noch attraktive Angebote.“
Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
Auch Katharina Schlaf, Ausbilderin der Großbäckerei Lohner in Polch, wirbt um neuen Auszubildende. „Für 2025 sind wir schon gut besetzt, aber 2026 haben wir noch ein breites Angebot in allen Branchen“, sagt Schlaf. Das Interesse sei jedenfalls groß, trotz der ungewöhnlichen Arbeitszeit und des Standortes in der Eifel.

„In allen Branchen gibt es noch attraktive Angebote“, fast Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, den aktuellen Stand zusammen. „967 Ausbildungsplätze in den Kreisen Neuwied und Altenkirchen sind noch nicht besetzt. 650 Schüler und Schülerinnen sind noch unversorgt. Wenn da Interesse und Voraussetzungen passen, müssten sich doch noch Lösungen finden.“

Neben den „üblichen“ Messebesuchern hatte die Agentur für Arbeit in diesem Jahr noch rund 60 Erwachsene mit einem Migrations- oder Fluchthintergrund eingeladen. „Wir hatten uns vorgestellt, dass das hier der richtige Platz ist, um mit Firmen ins Gespräch zu kommen und Interesse zu wecken“, so Adam.

Viele Aussteller hatten dann die Worte von Achim Hallerbach bei der Umsetzung mit aufgenommen. „Setzen Sie ihr Mitmachangebot in Szene und kommen Sie über die Beschäftigung mit den jungen Leuten ins Gespräch“, hatte es der Landrat zu Beginn formuliert. „Finden Sie heraus, wo die Interessen und Stärken der Einzelnen liegen, und bieten Sie ihrem Topkandidaten oder Ihrer Topkandidatin einen Praktikumsplatz an.“ Da hatten dann wohl alle der Aussteller ihre Hausaufgaben erledigt, luden zum Mitmachen ein, informierten, kamen locker ins Gespräch und pflegten auch ihr Netzwerk.