Offene Ateliers
Unkel verwandelt sich in Kunstmeile
Jana Cremer zeigte Willi Brandt bei den Offenen Ateliers in Unkel.
Sabine Nitsch

Seit rund zehn Jahren erlauben Unkeler Künstler bei den „Offenen Ateliers“ einen Blick ihre Werkstätten, dazu laden sie auch Gastkünstler ein. An 18 Stationen in der Stadt waren insgesamt 41 Künstler zu sehen. Eine Überraschung bot das „Ratsstüffje“.

. Die Unkeler Innenstadt mit dem Ortsteil Scheuren war am Wochenende wieder Kunstmeile. Die Kunstschaffenden der Kunst- und Kulturstadt hatten mit Unterstützung der Stadt Unkel zu ihren „Offenen Ateliers“ eingeladen. 41 Künstler und Kunstschaffende zeigten an 18 Stationen, verteilt in der ganzen Stadt, ihre Arbeiten. Parallel zur Kunstrundreise gab es Musik und Lesungen. Im Kunstgarten von Nicole Hahn konnten Besucher bei Kaffee und selbst gemachtem Kuchen neben ihrer eigenen Keramikkunst auch Fotografien von Peter Moritz, Objekte von Ines Steilen und Thomas Hugo begutachten.

Die Vielfalt der gezeigten Arbeiten reichte von Malerei über Zeichnungen und Skulpturen, Kunsthandwerk und Installationen bis hin zu experimentellen Fototechniken. Besucher konnten nicht nur die fertigen Werke bestaunen, sondern an manchen Stationen auch einen Blick in die Arbeitsräume der Künstler werfen und persönliche Gespräche führen, etwa in den Räumen des Bundes der Energieverbraucher, wo Aribert Peters nicht nur seine künstlerischen Arbeiten zeigte, sondern Besucher porträtierte.

Joachim Ulsamer zeigte seine Bilder, unterstützt durch Cornelia Hausmann, im ehemaligen "Ratsstüffje".
Sabine Nitsch

Große Überraschung im „Ratsstüffje“

In der Nachbarschaft hatte das ehemalige Unkeler „Ratsstüffje“ in der Frankfurter Straße gegenüber dem Rathaus überraschend wieder geöffnet. Nur gab es kein leckeres Kölsch, vielmehr hatte die Kunst Einzug in die 2006 geschlossene, einst sehr beliebte Gaststätte gehalten. Joachim Ulsamer zeigte dort seine Arbeiten. „Ich will es als Atelier nutzen, eventuell werden wir die Räume auch für Ausstellungen öffnen. Dass ich heute hier ausstelle, kam überraschend. Wir haben die Räume extra noch renoviert“, verrät der Künstler, welche Pläne er und seine Lebensgefährtin Cornelia Hausmann für das ehemalige „Ratsstüffje“ haben, das für viele Unkeler früher das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in der Stadt war: Ratsmitglieder schauten nach den Sitzungen auf einen Absacker bei Wirtin Silvia Richarz vorbei, und es war ein offenes Geheimnis, dass die Unkeler Politik eigentlich fraktionsübergreifend im „Ratsstüffje“ entschieden wurde.

Auch die Ateliers und Kunststationen im weiteren Verlauf der Frankfurter Straße waren gut besucht. Im „Rheinblick“ stellten mehrere Kreative aus. Zu sehen waren Lederhandwerk von Almuth Behrens, Malerei von Andrea Sommer-Landscheidt und Kunst auf Porzellan von Ute Henne. Gegenüber konnte man einen Blick auf das „Rosa Wolkenland“ im Atelier von Martine Seibert-Raken werfen. Als Gast stellte dort Carmeen Angéne ihre Arbeiten unter dem Motto „Artspektacoleur“ aus.

Bei den vier Stationen in Scheuren lag der Schwerpunkt auf der Malerei: Tom Griffiths, Nicola Ricke, Monika Ganswindt, Barbara Schwinges und Tuncay Elevis stellten ihre Bilder aus, und Anja Rihm zeigte Mixed-Media-Objekte.

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