Der Heimat-und Geschichtsverein Unkel (GVU) hat sein neues Heimatmagazin „Unkel funkelt“ vorgelegt, das Pfingstsonntag im Rahmen von „Unkel liest“ erstmals käuflich erworben werden kann.
„Das große Thema des dritten Heftes ist das 30-jährige Jubiläum des Geschichtsvereins“, erläuterte der erste Vorsitzende des Vereins, Werner Geißler, bei der Vorstellung des druckfrischen Heftes im alten Rathaus, zu der auch das Redaktionsteam gekommen war.
In der Titelgeschichte in dem 62 Seiten starken Heft, beleuchten die Autoren die Anfänge des rührigen Vereins, der wichtige Impulse zur Stadtentwicklung von Unkel als Kulturstadt gegeben hat. Initiatorin des Vereins war Heide Lorenz, im Schulterschluss mit dem ehemaligen Stadtarchivar Rudolf Vollmer, der die Neugier der Neubürgerin Lorenz für die reiche Unkeler Stadtgeschichte geweckt hatte. Lorenz wurde erste Vorsitzende und hob die Carl-Loewe Musiktage noch im Gründungsjahr des Vereins aus der Taufe. Die Musiktage, die in diesem Jahr zum 31. Mal stattfinden, sind mittlerweile Markenzeichen und Aushängeschild der Kulturstadt Unkel.
Theaterstücke und szenische Lesungen
Der Verein führt auch immer wieder Theaterstücke auf, in denen Themen der Stadtgeschichte aufgegriffen werden, wie in „Schockschwerenot, Herr Bürgermeister“, wo es um den Kulturkampf in Unkel ging. Zuletzt stellte der GVU szenische Lesungen anlässlich des 100. Geburtstages des Unkeler Ehrenbürgers und Autors Leonard Reinirkens, auf die Bühne. Reinirkens habe übrigens mit seinem Ausspruch „in Unkel leben und sterben – was sonst“, das „Unkel Gefühl“ der Einheimischen und Neubürger auf den Punkt brachte, meinte Geißler.
Der GVU hat viel erreicht. 1996 sorgte er dafür, dass der Gefängnisturm erstmals für die Öffentlichkeit geöffnet wurde und 1997 erschien der erste Geschichtsbote. „Den gibt es immer noch. Im Gegensatz zu unserer neuen Publikation „Unkel funkelt“ ist der Bote, der mindestens einmal pro Jahr zu bestimmten Themen erscheint, ein Fachjournal, in dem die Autoren mit wissenschaftlichem Anspruch in die Tiefe gehen“, erläuterte Stadtarchivar und Mitautor des Heftes, Wilfried Meitzner und Geißler ergänzt: „Unkel funkelt“ hingegen, hat eine andere Zielgruppe und bietet thematisch ein Kaleidoskop an Berichten, Geschichten und Fotos rund um das Thema Unkel.“
Adenauer flüchtete nach Unkel ins Exil
Daneben begegnet man im neuen Heft in Artikeln bekannten Mitgliedern des Vereins wie dem Autor und Philosophen Udo Marquardt und dem Motor der Marke Kunst- und Kulturstadt, Rex Stephenson, der in seine englische Heimat zurückgekehrt ist.
Neben der eigenen Vereinsgeschichte geht es diesmal bei „Unkel funkelt“ außerdem um bekannte Persönlichkeiten mit einer Verbindung zu Unkel. Dazu gehört Deutschlands erster Bundeskanzler, Konrad Adenauer, der vor 90 Jahren, als Oberbürgermeister von Köln, ins Exil nach Unkel flüchtete. Oder die Künstlerin Mary Yates, der ein ausführliches Porträt gewidmet ist. Es geht aber auch um den Weinberg am Stux und das historische Erbe der Stadt, illustriert mit großformatigen Abbildungen und Fotos.
Grußwort vom Bundespräsidenten
Beschrieben wird zudem der Erhalt des historischen Roos-Hauses oder die Haahnhofkapelle, in der dank päpstlicher Erlaubnis Gottesdienste abgehalten werden darf. Ein Beitrag widmet sich dem Geschehen der letzten Kriegstage aus Sicht des späteren Historikers Joachim Fest.
In einem Dossier wird der Volksentscheid von 1995 erläutert, als die Bevölkerung in der VG Unkel und der VG Asbach, darüber abstimmte, ob man lieber zu NRW oder zu RLP gehören will. Die Mehrzahl stimmte für NRW – außer in Unkel.
Zum Jubiläum hat sogar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Grußwort geschrieben. „Er war zum Staatsbesuch 2023 hier. Dass er jetzt geschrieben hat, macht uns wirklich ein bisschen stolz“, betont Geißler.
„Unkel funkelt“
Das neue Heft „Unkel funkelt“, kann für 6 Euro, in der Buchabteilung im Vorteil-Center, bei Florian Schädlich in Unkel, in der Buchhandlung Werber in Bad Honnef oder direkt beim Geschichtsverein Unkel (gvu.unkel@online.de), erworben werden.