Mit der vorsorglichen Ausweisung des Wolf-Präventionsgebiets ‚Westerwald‘‚ unterstütze das Land die Nutztierhalter in der Region, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese. Mit dem Managementplan zum Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz habe sich das Land bereits 2015 für die mögliche Rückkehr des Wolfes gerüstet. „Neben der Erstattung von Schäden an Nutztieren durch den Wolf sind darin auch konkrete Möglichkeiten für die Förderung von Präventionsmaßnahmen sowie für die Ausweisung von Präventionsgebieten festgeschrieben. Auf Grundlage des Managementplans werden wir nun das Wolf-Präventionsgebiet ,Westerwald, vorsorglich ausweisen, um den Nutztierhaltern vor Ort die Beantragung der im Managementplan verankerten Präventionsmaßnahmen zu ermöglichen“, so Griese im Anschluss an den vierten Runden Tisch Großkarnivoren in Mainz.
Grundsätzlich erfolgt die Ausweisung eines Präventionsgebietes nur, wenn sich ein Wolf in einer Region etabliert hat. Hinweise darauf haben sich verdichtet, denn innerhalb dieses Jahres haben zwei Individuen den Bereich des Präventionsgebietes „Westerwald“ – das die Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied sowie die Stadt Koblenz umfasst – nachweislich durchstreift. „Mit der vorsorglichen Ausweisung des Wolf-Präventionsgebiets ,Westerwald‘ ebnen wir den Weg für Präventionsmaßnahmen zur Unterstützung der Nutztierhalter: So können dort künftig bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten für wolfssichere Zäune und Herdenschutzhunde primär für Schafs-, Ziegen- und landwirtschaftliche Wildhalter vom Land gefördert werden“, so Griese zu der Entscheidung.
Zudem wolle man die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Rückkehr des Wolfes aufrechterhalten. Der Wolf ist eine EU-weit gefährdete und als solche auch eine streng geschützte Art. Der Abschuss von Wölfen ist grundsätzlich verboten. „Unser Wolfsmanagementplan sieht jedoch bereits heute die Möglichkeit vor, Wölfe durch behördliche Anordnung zu töten, wenn sie verhaltensauffällig und gefährlich werden. Klar ist: Der Schutz des Menschen steht unbedingt vor dem Schutz des Wolfes“, erläuterte Griese.