Im Gegensatz zur Kommunalwahl 2019 stand in Dierdorf diesmal fest, dass es eine Entscheidung am Wahlsonntag geben wird. Während 2019 mit Ulrich Schreiber (damals FDP), Holger Kern (SPD) und Thomas Vis (CDU) drei Kandidaten antraten, gab es diesmal ein Duell. Einer der Kandidaten war wieder Ulrich Schreiber (diesmal parteilos). Er trat gegen Heike Resch (CDU) an, die erst seit gut einem Jahr in Dierdorf, näher im Ortsteil Elgert, lebt.
Die Wahl konnte am Ende Ulrich Schreiber für sich entscheiden und wird damit Amtsnachfolger von Thomas Vis (CDU), der sich 2019 in der Stichwahl gegen Holger Kern (SPD) behauptete. Als nun die beiden Wahlbezirke Elgert und Giershofen noch nicht ausgezählt waren, schien eine Tendenz recht deutlich zu sein. Denn Schreiber erreichte in den Wahlbezirken Stadtbüro und Alte Schule (Kernstadt), Brückrachdorf und Wienau jeweils mehr Stimmen als Resch und erzielte zusammen 1088 Stimmen, Heike Resch dagegen 786 Stimmen. Am Ende wurde es dann aber doch noch etwas knapper, die Wahlbezirke Giershofen und – wenig überraschend – Elgert gingen nämlich an Resch. Am Ende kam die Verliererin auf 1122 (45,6 Prozent) und Schreiber auf 1338 Stimmen (54,4 Prozent).
„Ich bin froh, dass ich bestätigt wurde. Jetzt fängt die Arbeit an. Dann muss man sehen, dass man mit dem Stadtrat das umsetzen kann, was die meisten sich wünschen. Aber ich bin da guter Dinge.“
Ulrich Schreiber nach seinem Erfolg
Zum Wahlerfolg sagte Ulrich Schreiber: „Ich bin froh, dass ich bestätigt wurde. Jetzt fängt die Arbeit an. Dann muss man sehen, dass man mit dem Stadtrat das umsetzen kann, was die meisten sich wünschen. Aber ich bin da guter Dinge.“ Schreiber dankte seinen Unterstützern, insbesondere auch der Familie. Zufrieden zeigte er sich mit dem Wahlresultat, attestierte Heike Resch aber ein achtungsvolles Ergebnis. Heike Resch nahm die Wahlniederlage zwar enttäuscht, aber mit Fassung auf. Sie gab ehrlich zu zum Wahlkampf mit Schreiber: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinne.“ Sie habe alles gegeben. Schreiber wünscht sie nun viel Glück für seine Amtsausführung.
Überraschung in Großmaischeid
Davon abgesehen trat bei den jeweiligen Ortsbürgermeister- und auch Ortsvorsteherwahlen in der VG Dierdorf jeweils nur ein Kandidat an. In Kleinmaischeid löst Stefan Pung Philipp Rasbach als Ortsbürgermeister ab (87,7 Prozent Ja-Stimmen). Rasbach hat im Mai seine Stelle als Neuwieds Erster Kreisbeigeordneter begonnen und trat nicht mehr als Kandidat an. In Marienhausen bleibt Maximilian Seidel (89,8 Prozent Ja-Stimmen) und in Isenburg Detlef Mohr (die endgültigen Wählerstimmen standen bis Redaktionsschluss noch nicht fest). Auch in Stebach wird es keine Veränderung geben, hier haben die Bürger Andreas Krobb als Einzelbewerber in seinem Amt bestätigt (78,3 Prozent Ja-Stimmen). In Großmaischeid bleibt Guido Kern Ortsbürgermeister (54,2 Prozent Ja-Stimmen). Doch dies zeigt deutlich auch eine Unzufriedenheit der Wähler, da er als Einzelbewerber im Vergleich zu den anderen gewählten Ortsbürgermeister mit Abstand am wenigsten Zuspruch erhalten hat.
Bei den Ortsvorstehern, jeweils Einzelbewerbungen, gibt es einige Veränderungen – bis auf in Großmaischeids Ortsteil Kausen. Hier bleibt André Müller Ortsvorsteher (67,55 Prozent Ja-Stimmen). In Elgert löst Marcel Jüttner (96,58 Prozent Ja-Stimmen) Manuel Seiler ab, der nun keine Doppelrolle mehr innehat und sich jetzt vollkommen auf das Amt als Dierdorfs VG-Bürgermeister konzentrieren kann. In Wienau ersetzt Sven Jost (87,58 Prozent Ja-Stimmen) Ingrid Groß, in Giershofen folgt Patric Vietze (74,58 Prozent Ja-Stimmen) auf Wilfried Ehrenstein. In Brückrachdorf dagegen ist nun Kerstin Ahlhorn neue Ortsvorsteherin (81,13 Prozent Ja-Stimmen), Thomas Kreten trat nicht mehr an.