Was wird aus Sportplatz?
TSG Irlich muss sich weiter in Geduld üben
Um weiterhin konkurrenzfähig zu sein, wünscht sich die TSG Irlich den Umbau seines Hartplatzes zu einem Kunstrasenplatz.
Jörg Niebergall

Den Wunsch, den Sportplatz in einen Kunstrasenplatz umwandeln zu wollen, hat die TSG längst bei der Neuwieder Stadtverwaltung hinterlegt. Noch ist unklar, mit welcher Priorität dieses Vorhaben vorangetrieben wird.

Seit vielen Jahren hat die TSG Irlich nur einen Wunsch, ihren Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln und das Pappelstadion im Neuwieder Stadtteil attraktiver für den Sport zu gestalten. Jetzt bestätigt die Pressestelle der Stadtverwaltung: Die Umgestaltung kommt, die Frage ist nur, wann.

Bereits seit 2016, so erklärt Pressesprecher Ulf Steffenfauseweh, existiere ein gültiger Stadtratsbeschluss, wonach der Sportplatz in Irlich als nächster Platz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden solle – und dieser Beschluss habe bis heute Bestand. Zuletzt allerdings sind unter anderem vonseiten der Neuwieder SPD verstärkt Stimmen laut geworden, die die zeitliche Abfolge und die immer wieder eintretenden Verzögerungen kritisieren. Auch fühle sich die TSG Irlich gegenüber anderen Neuwieder Stadtteilen vernachlässigt, da der Wunsch nach einem Kunstrasenplatz nicht zuletzt im Zusammenhang mit einer besseren Kinder- und Jugendarbeit stehe, wodurch die Zukunft des Vereins gesichert werde.

Entwicklungskonzept für Sportstätten steht an

Diesen Gedanken kann man auch auf der Seite der Stadt Neuwied nachvollziehen: „Wir sehen, dass viele Neuwieder Sportvereine, wie auch die TSG Irlich tolle Kinder- und Jugendarbeit leistet und ein großes Sportangebot bieten”, betont Steffenfauseweh und ergänzt, dass ein neuer Kunstrasenplatz einem Verein gerade in der Nachwuchsarbeit noch einmal zusätzlichen Auftrieb gebe. Das wiederum sei ein weiterer Grund für alle Beteiligten, an dem Vorhaben einer Umgestaltung festzuhalten.

Bis es allerdings so weit ist, steht für die Stadt zunächst ein anderes Projekt im Vordergrund: Die Rede ist von der Erarbeitung eines Sportstättenentwicklungskonzepts.

„Es ist ja bekannt, dass in 30 Jahren mit defizitären Haushalten ein ziemlicher Sanierungsstau aufgelaufen ist.”
Ulf Steffenfauseweh, Pressesprecher der Stadt Neuwied

Bereits 2022 wurde dieses mit dem Ziel beschlossen, eine fundierte Grundlage für künftige Entscheidungen zu schaffen. Doch kam es auch bei diesem Vorhaben immer wieder zu Verzögerungen – und dies aus unterschiedlichen Gründen. So sei das Konzept sehr umfangreich, da es dabei nicht nur um Fußballplätze, sondern um alle Sportstätten in der Stadt Neuwied gehe, was die Turnhallen mit einschließe. „Es ist ja bekannt, dass in 30 Jahren mit defizitären Haushalten ein ziemlicher Sanierungsstau aufgelaufen ist”, erklärt Steffenfauseweh. Von daher sei eben nicht nur im Bereich Fußball Investitionsbedarf vorhanden.

Des Weiteren habe sich die Erarbeitung des Konzeptes verzögert, weil die dafür unverzichtbaren Rückmeldungen aus den Vereinen zum Teil deutlich später eingetroffen seien, als erbeten. „Wir haben mehrfach nachgehakt”, sagt Steffenfauseweh, der aber gleichzeitig betont, dass es sich bei den Verantwortlichen der Sportvereine um Ehrenamtliche handele, die sich in ihrer Freizeit für andere einsetzten und denen manchmal die Zeit fehle, um sich der Bürokratie zu widmen.

Priorisierung des Kunstrasens unklar

Nun gilt es aber, mithilfe des Sportstättenentwicklungskonzepts zu ermitteln, wo der größte Bedarf besteht und wie das Geld am sinnvollsten einzusetzen ist. Verlaufen alle Arbeiten nach Plan, soll das Sportstättenentwicklungskonzept, das zuletzt für September vergangenen Jahres angesetzt war, Ende des ersten Quartals 2025 in den städtischen Gremien beraten und dann in der Folge auch den Vereinen und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Mit der Umsetzung von neuen Großprojekten warte man bis dahin ab, da die Ergebnisse aus der Sportstättenentwicklungsplanung eine wichtige Grundlage für eine sportfachliche Gesamtbetrachtung seien.

Für des TSG Irlich bedeutet diese Aussage, dass es noch keine Informationen darüber gibt, wie weit der Kunstrasenplatz priorisiert wird. Aber es bleibt bei der Aussage: Die Umgestaltung wurde zugesagt und werde nach jetzigen Stand kommen.

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