Mehr als 2000 Besucher
Trotz Regen: Musikfans rocken das Bad Hönninger Schloss
Die Rammstein-Coverband Weissglut begeisterte vor historischer Kulisse mit harten Gitarrenriffs und reichlich Pyrotechnik die Fans.
Jörg Niebergall

Drei Tage lang war das Schloss Arenfels in Bad Hönningen zur beeindruckenden Kulisse für ein rauschendes Musikfestival geworden, das mit bekannten Stars der deutschen Musikszene aufwartete. Einziger Wermutstropfen: das unbeständige Wetter.

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„Das war schon eine umwerfende Kulisse“, ist die niederländische Sängerin Loona auch Minuten nach ihrem Auftritt im Rahmen der 90er-Party auf Schloss Arenfels noch immer volles des Lobes. „Das war für uns schon ein einmaliges Feeling, und auch das Publikum hatte seinen Spaß.“

Drei Tage lang stand das Gelände um das historische Schloss ganz im Mittelpunkt von kölschen Rockbands wie Brings, Miljö und anderen, Tribute-Bands wie die der Toten Hosen, der Ärzte oder von Rammstein, und dann am Samstag von Hitparadenstürmern der 1990er-Jahre wie Oli P, Loona, Bellini oder Mr. President.

Loona brachte der Sound der 1990er-Jahre nach Bad Hönningen.
Jörg Niebergall

„Schlossherr“ und Event-Manager Benedikt Feltens hatte bereits zum zweiten Mal zum Open-Air eingeladen, und die Besucher hatten reichlich viel Spaß, je nachdem, welcher Musikrichtung sie eben gern nahestanden.

Die Veranstalter kämpften dabei mit den Wetterkapriolen der vergangenen drei Tage. Besonders der Samstag war dementsprechend richtig „launisch“, und so mussten Feltens und seine Helfer immer wieder improvisieren. Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch.

Oli P. ließ es sich nicht nehmen, Selfies mit seinen Fans zu schießen.
Jörg Niebergall

„Ein paar Gäste mehr hätten es dann aber doch sein müssen“, sagte Feltens. Rund 1000 waren zum Kölsch-Rock am Vatertag (Christ Himmelfahrt) gekommen, ein paar weniger waren es am Freitag und bei der 1990er-Party schienen die Wetterkapriolen doch noch einige abgehalten zu haben. „Wenn du am Ende keine schwarze Null schreibst, dann fragst du dich natürlich, ob sich der ganze Aufwand irgendwie lohnt“, so Feltens. „Ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung gibt, ist mehr als fraglich. Es sei denn, wir finden einen, der als Sponsor für das Musikprogramm aufkommt.“

Musikfans genossen den sommerlichen Freitag auf dem Schlossberg.
Jörg Niebergall

Bereits am ersten Festivaltag war die gute Laune bei allen Besuchern deutlich zu spüren. Mit Miljö und Brings standen ja zwei echte kölsche Hochkaräter auf der Bühne, aber auch „Knallblech“ oder die Gulaschkapel waren Garanten für mitreißende Mitsinghymnen, kölschen Frohsinn und eine ausgelassene Atmosphäre. Fast zehn Stunden verzückte die Kölsch-Party die Fans.

Die Toten Ärzte (Coverband der Toten Hosen und der Ärzte) und die Rammstein-Tribute-Band Weißglut ließen dann am zweiten Festivaltag die Herzen der Rockfans höherschlagen. Aber auch hier hätten es ein paar Besucher mehr sein können.

Trotz des unbeständigen Wetters am Samstag waren doch einige Fans zum Festival gekommen.
Jörg Niebergall

Oli P. (Oliver Petzokat) war es am Samstagabend vorbehalten, zum Finale die 90er-Party zu rocken. Sportlich wagte der Schauspieler, Moderator und Sänger („Flugzeuge im Bauch“, „I wish“ ) den Spagat zwischen Bühnenpräsenz und Shakehands mit den Fans. Das kam an. Loona („Bailando“), Mr President („Coco Jamboo“) und Bellini („Samba do Brasil“) hatte da im Vorfeld die Messlatte schon mal recht hochgelegt. Oli P. setzte mit einem bunten Schlagermedley noch eins drauf, gab eine Zugabe nach der anderen, und als er sich wenig später auf den Weg nach Hause nach Berlin machte, hatte so mancher seine Songs immer noch auf den Lippen.

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