Roßbach – Das Finanzierungskonzept für den Touristikverband „Mittleres Wiedtal“ hat mit dem Roßbacher Gemeinderat die zweite von sechs Hürden genommen. Nach kurzer Diskussion votierte das Gremium geschlossen für den von der Verbandsgemeinde und den Bürgermeistern ausgearbeiteten Plan.
Zur Erinnerung: Die Gutachter um Professor Heinrich Lang haben dem Touristikverband attestiert, unterfinanziert und unterbesetzt zu sein. Im gleichen Atemzug haben die experten ermittelt, wie das Budget aussehen muss, damit der Verband zumindest die vom Land formulierten Mindestanforderungen erfüllen kann. Statt wie bisher etwa 80 000 sollten schon 105 000 Euro zur Verfügung stehen. Roßbachs Ortsbürgermeister Jürgen Becker machte in der Sitzung deutlich, dass dieses Summe für ihn nur eine „Minimalfinanzierung“ darstellt. Soll heißen: Wenn der Tourismus nachhaltig erhalten werden soll, ist damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Becker: „Es ist aber zumindest ein Anfang, mit dem sich der Status quo des Verbandes bewahren lässt.“
Mit Blick auf das Konzept sei allen Beteiligten klar gewesen, dass die Finanzierung auf eine „gerechtere Basis“ gestellt werden muss. Wird es wie geplant in die Tat umgesetzt, würde sich die Belastung für die Gemeinde Roßbach – ähnlich wie bei den Niederbreitbachern – verringern. Jürgen Becker rechnete vor: Bisher hat Roßbach 17 954 Euro für den Touristikverband gezahlt. Die Summe setzte sich wie folgt zusammen: 11 000 Euro an Zuschüssen von Gemeinde und Verkehrsverein, 6230 Euro über die Verbandsgemeinde (VG) und 306 Euro als regulärer Mitgliedsbeitrag. Damit hat Roßbach 21 Prozent des Budgets getragen. Nach neuer Rechnung müsste die Gemeinde nur noch 15 688 Euro (11 000 VG-Umlage, 4000 Euro Fremdenverkehrsabgabe A, die dann komplett an die VG geht) entrichten, was rund 15 Prozent des Gesamtbudgets entspricht. Die Hauptlast bei der Finanzierung würde mit 66 000 Euro die Verbandsgemeinde schultern.
Im Rat gab es Konsens in der Frage, ob das ein gangbarer weg wäre. Manfred Plag erklärte: „Es gibt im Moment keinen Grund, gegen das Konzept zu stimmen. Damit ist es aber nicht zu Ende, jetzt muss ein Konzept für den Verband entwickelt werden.“
In die gleiche Richtung argumentierte auch Jürgen Becker: „Wenn wir etwas erreichen wollen, muss ein Konzept her.“ Bürgermeister Werner Grüber kündigte unterdessen eine Sondersitzung des VG-Rates zum Thema Touristikverband an.