Wie ist die Verbandsgemeinde (VG) Asbach touristisch aufgestellt? Diese Frage sollte eine Studie beantworten, die in den vergangenen Jahren erstellt wurde. Derzeit wird sie in den Ortsgemeinderäten vorgestellt – wie etwa schon in Neustadt. Tenor: Die Attraktionen der VG Asbach müssen stärker digital vermarktet werden.
Unterschiedliche Reaktionen
Hintergrund: Der Ausschuss für Kultur, Jugend und Soziales der VG Asbach hatte im November 2021 beschlossen, die Erstellung des Tourismusgesamtkonzepts für die Verbandsgemeinde an die Christoph Eul vom Planungsbüro Eul und Michael Volkwein von tourismusberatung.net zu vergeben. Im Laufe der vergangenen Jahre habe es zudem einige Infoveranstaltungen zu dem Thema Tourismus in den einzelnen Ortsgemeinden gegeben, berichtet Bürgermeister Michael Christ der RZ. Diese seien ganz unterschiedlich angenommen worden.
Was man sich von der Studie und dem Konzept verspricht? Zunächst einmal einen Sachstandsbericht, wie es um das touristische Potenzial in der VG Asbach bestellt ist, so Christ. In zweiter Linie geht es aber auch darum, mögliche Verbesserungen aufzuzeigen, „um den Bestand besser darzustellen und zu vermarkten“. Die Kosten für die Erstellung des Konzeptes liegen laut dem Bürgermeister bei der VG, durch die Umlage aber auch bei den Ortsgemeinden. „Sehr überrascht waren wir von den Ergebnissen der Studie nicht“, sagt Christ im Gespräch und fügt hinzu: „Der Tagestourismus ist bei uns das Nonplusultra. Wir werden nie zum Tourismus-Mekka werden wie Bad Hönningen oder Linz.“
Zahlenwerk vorgestellt
Das Angebot an Aktivitäten in der Verbandsgemeinde richte sich vornehmlich an Menschen aus der Region zur Naherholung. Übernachtungsmöglichkeiten seien ein Problem. „Der Themenbereich ist stark im Umbruch“, weist Christ auf die jüngsten Schließungen von Gaststätten wie dem Strauscheider Hof und dem Dreischläger Hof hin. Dass die Zahlen Bände sprechen, zeigt auch die von Eul und Volkwein erstellte Studie: Die amtliche Gästestatistik weist im Jahr 2023 für das Gebiet der VG Asbach 11.782 Gästeankünfte und 23.516 Übernachtungen in elf gewerblichen Übernachtungsbetrieben mit insgesamt 283 Betten aus. Die Übernachtungszahl in den 14 nicht gewerblichen Objekten (Ferienwohnungen und -häuser) wird auf 8176 geschätzt. Insgesamt dürften somit 2023 knapp 32.000 Übernachtungen in der VG Asbach realisiert worden sein.
Vor Corona waren es noch 545 Betten gewesen – das entspricht einer Reduzierung der Bettenanzahl um 42 Prozent, rechnen Eul und Volkwein vor. Die Zahl der Übernachtungen in gewerblichen Betrieben betrug in 2019 59.917 und entspricht diesem Rückgang. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Studie ist die Digitalisierung: „Was nicht digital erfasst ist, sei es Wander-, Radwege oder Sehenswürdigkeiten, ist quasi nicht existent und wird nicht zu Zwecken des Tagestourismus, der in der Verbandsgemeinde den Schwerpunkt darstellt, aufgesucht. Es ist heute daher mehr denn je wichtig, ortsübergreifende Werbung zu betreiben und touristische Dienstleistungen zu vermitteln und alle touristischen Inhalte einheitlich digital zu erfassen“, ist der Studie laut Sitzungsvorlage aus Neustadt zu entnehmen.
System zur Nutzung steht fest
Genau da möchte man laut Bürgermeister Christ nun ansetzen. Das digitale System, das man demnächst in der VG nutzen möchte, ist Deskline. Damit könne man, so Christ, die einschlägigen touristischen Plattformen zentral bestücken und hätte somit eine bessere Vermarktung der Angebote der VG Asbach.
In der Asbacher Tourismus-Offensive ist im nächsten Schritt vorgesehen, dass die einzelnen Ortsgemeinden sich um die Inhalte von touristischen Angeboten kümmern sollen. Die Verbandsgemeinde wird alles Administrative in die Wege leiten. Im Stellenplan 2024/25 der Verbandsgemeinde wurde insbesondere für die komplexe Aufgabenwahrnehmung der Digitalisierung eine Stelle geschaffen und genehmigt.