1Wie viele Übernachtungen wurden in der Region registriert?
360.416 Übernachtungen stehen 2017 für den Kreis Neuwied zu Buche – 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt zählten die Statistiker 169.842 Gäste, ein Plus von 6,7 Prozent. Vor allem bei den ausländischen Gästen konnte der Kreis zulegen, 19.508 Gäste bedeuten ein Plus von 20,8 Prozent.
2Wo liegen die Hochburgen?
Innerhalb des Kreises ist ist die Stadt Neuwied das Maß aller Dinge. Fast 80.000 Übernachtungen entfielen auf die Stadt. Insgesamt fällt aber auch auf, dass die Übernachtungen im Kreis gut verteilt sind. Bei den Verbandsgemeinden hat sich eine Verschiebung ergeben: Dem anhaltenden Wachstum sei dank, ist die Verbandsgemeinde Asbach mittlerweile die meistbesuchte VG im Kreis. Der Grund für das andauernde Wachstum ist schnell gefunden: das Dormero-Hotel in Windhagen. Damit verweist Asbach die VG Bad Hönningen auf den zweiten Rang. Dass in der neuen Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach die Toursimusexpertise im Wiedtal anzusiedeln ist, darüber waren sich die Beteiligten schon vorher einig. Jetzt geben das auch die zahlen wieder deutlicher her. Hatte die VG Rengsdorf zuletzt aufgeholt, verzeichnete sie 2017 Verluste, während man sich in der VG Waldbreitbach über ein sattes Plus freute. Ab diesem Jahr ist dieser Vergleich Geschichte, dann wird die VG Rengsdorf-Waldbreitbach gemeinsam ausgewiesen.
3 Wo gab es die höchsten Zuwächse?
Das anhaltende Wachstum in der Verbandsgemeinde Asbach bedeutet in Zahlen ein Plus von 27,2 Prozent, keine andere Verbandsgemeinde konnte derart zulegen, auf Rang zwei folgt Waldbreitbach mit einem Wachstum von 13,5 Prozent.
4Wo gab es die höchsten Verluste?
Verluste hatten überhaupt nur zwei Verbandsgemeinden zu verzeichnen. Das Minus in der VG Bad Hönningen fiel fast zweistellig aus, das in der VG Rengsdorf fiel kaum ins Gewicht.
5Wie sieht der Vergleich zu den Nachbarkreisen aus?
Gefragter als im Jahr davor waren 2017 auch alle an Neuwied angrenzenden Kreise. Nur in Mayen-Koblenz zogen die Zahlen stärker an als in Neuwied. Ein Blick auf die tatsächlichen Übernachtungen aber zeigt, dass die angrenzenden Kreis mit Ausnahme von Altenkirchen insgesamt teils deutlich besser besucht waren. Siebenstellige Übernachtungszahlen legt beispielsweise der Kreis Ahrweiler vor (1.453.984), es folgen Mayen-Koblenz (879.721), Westwerwaldkreis (755.465), Koblenz (689.331) und Altenkirchen (227.909).
6Wie bewerten die Experten die Zahlen?
Die Zahlen, die das Statistische Landesamt vorgelegt hat, bedeuten ein Plus, das Anja Hoffmann, Tourismusexpertin der Wirtschaftsförderung des Kreises, noch nicht wirklich glücklich macht. Der Kreis profitiere auch davon, dass Urlaube in Deutschland generell beliebter würden. „Das bezieht sich nicht nur auf die Küsten- und Alpenregionen, sondern zunehmend auch auf die Mittelregionen“, so Hoffmann.
Damit das Wachstum im Kreis langfristig bleibt, müsse an den „Basics“ gearbeitet werden. „Man kann hier wunderbar wandern, aber oft finden die Gäste keine Möglichkeit essen zu gehen“, führt sie an. Das ist ein Grund dafür, dass die Gäste im Kreis weniger Geld lassen als im Bundesschnitt. Zu der Basisarbeit zählt Hoffmann auch die Entwicklung von mehr Rundreiseangeboten in das Kreisgebiet. Es sei eine Hauptherausforderung, den Kreis und seine Attraktionen bekannter zu machen.
Von unserem Redakteur Robin Brand
Aus den Zahlen des Statistischen Landesamts lassen sich sicher Trends ablesen, diese sind aber, je mehr man ins Detail geht, Schwankungen ausgesetzt. Ein Beispiel: Gibt in einem kleineren Ort ein größerer Betrieb seine Zahlen nicht ans Statistische Landesamt weiter – und das ist durchaus möglich –, werden die Zahlen für den Ort, aber vielleicht auch für die gesamte Verbandsgemeinde stark beeinflusst. In den erwähnten Übernachtungszahlen sind die Zahlen der Campingplätze zudem nicht berücksichtigt.