Erholungsgebiet Linzer Rat hat Auftrag an Steinmetz vergeben
Tilmann-Joel-Park: Linz lässt Gräber sanieren
Der Tilmann-Joel-Park in Linz soll aufgewertet werden. In einem ersten Schritt lässt die Stadt nun die maroden Gräber vom Steinmetz sanieren. Foto: Silke Müller (Archiv)
Silke Müller

Linz. Der Sanierung der nicht mehr standsicheren Gräber im Tilmann-Joel-Park in Linz steht nichts mehr im Wege. In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat den entsprechenden Auftrag für die Steinmetzarbeiten an das Unternehmen Gebrüder Söller in Unkel vergeben. Das Gremium fasste den Beschluss einstimmig.

Knapp 11.000 Euro nimmt die Stadt in die Hand, um die Ruhestätten in Ordnung zu bringen. „Die maroden Gräber sehen desolat aus“, sagte Stadtbürgermeister Hans Georg Faust. Im Zuge der Sanierung sollen Gräber mit historischem Charakter besonders herausgehoben werden. „Auch aus der lokalen Geschichte heraus“, wie der Stadtchef erläuterte.

Andere Grabplatten indes werden in den Boden gelegt und einfach mit Schotter oder Rasen versehen. Zur Erinnerung: Im kommenden Sommer sind Jugendliche aus aller Welt in einem sogenannten Workcamp in Linz zu Gast, um den Park unter der Regie des Bauhofs aufzuhübschen.

Der Park mit seinem Erholungscharakter für die Stadt sei zu pflegen, stellte SPD-Fraktionschef Dieter Lehmann fest. Und die Gräber müssten dringend gesichert werden, ergänzte er. Lehmann verwies in diesem Zusammenhang aber auch auf den Pachtvertrag der Stadt mit der Katholischen Kirche Anfang der 2000er-Jahre, der einen Laufzeit von 30 Jahren hat. Damit habe die Stadt auch die Verkehrssicherungspflicht übernommen, so der SPD-Fraktionsvorsitzende im Hinblick auf die Kosten.

Michael Rücker (CDU) indes erinnerte an den Zustand des Areals, als der Pachtvertrag geschlossen wurde. „Der Friedhof war in einem schlechten Zustand – verwahrlost. Von selbst wäre dort nichts passiert“, sagte er und fügte hinzu, dass die Stadt vom den Gelände ja profitiere. „Es sind damals erhebliche Fördermittel geflossen“, sagte der Stadtbürgermeister, der ebenfalls den Reiz des Parkes ansprach.

Peter Gillrath (CDU) berichtete, dass seitens der Bürger Interesse bestehe, dort Feuerbestattungen vorzunehmen. Er regte zudem an, Patenschaften für Grabstätten zuzulassen, um die Stadt von der Sorgfaltspflicht zu entbinden.

Dass interessierte Bürger ein vorhandenes Grab für die eigene Bestattung übernehmen könnten, darin sah Faust eventuell eine Möglichkeit. Urnenbestattungen indes seien eine andere Geschichte. Da gebe es einen erheblichen Unterschied, so der Stadtchef im Hinblick auf die Reglementierung. „Soweit ich weiß, ist der Tilmann-Joel-Park als Friedhof entwidmet“, sagte Lehmann. Er warnte davor, dass bei einer Genehmigung von Grabstätten die Totenruhe geachtet werden müsse und Aktivitäten wie Frisbeewerfen dann nicht mehr möglich seien. Der Nutzen des zentrumsnahen Erholungsgebietes würde wesentlich eingeschränkt.

Von unserer Redakteurin Silke Müller

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