Den Auftakt machte am Freitagabend Malaka Hostel aus Freiburg. Gut möglich, dass ihr Auftritt vor zwei Jahren am gleichen Ort einigen Besuchern in guter Erinnerung geblieben ist. Unter den mehreren Hundert Besuchern waren aber sicher auch viele, die den wilden Mix, den die Band selbst als „Global Pop & Umpa-Umpa“ bezeichnet, zum ersten Mal hörten. Mit exotischen Instrumenten, südlich-sonnigen Klängen und überraschenden Vocals sorgte die fünfköpfige Band jedenfalls für beste Stimmung – und brachte viele Besucher auch dazu, den Bereich vor der Bühne in eine brodelnde Tanzfläche zu verwandeln.
Am Samstagvormittag sorgte die Neuwieder Band Corzilius, Dahmes und Hoff für ein Intermezzo auf der gleichen Bühne – mehr dazu im Artikel über das Nachhaltigkeitsfest (siehe auf dieser Seite). Während die drei Herren sich selbst dafür lobten, dass sie den dreistündigen Auftritt trotz der Temperaturen von mehr als 30 Grad ohne große Pausen vollendeten, gab es am Abend andere Wetterherausforderungen: Pünktlich um 20 Uhr startete die Band Äl Jawala mit Eigenkreationen zwischen Balkanbrass und Afrobeats. Besucher, die an beiden Abenden dabei waren, mussten sich nicht lange umstellen. Die ebenfalls aus Freiburg angereiste Band knüpfte nahtlos an die gute Stimmung und die originelle Instrumentierung vom Vorabend an.
Plötzlich zogen dunkle Wolken heran
Bei drückend warmen Temperaturen feierten viele Musikfreunde direkt vor der Bühne und tanzten ausgelassen zu den flotten Rhythmen. Schon bald zogen aber von der Eifel her dunkle Wolken in Richtung Rhein, und als nach etwas mehr als einer Stunde des Auftritts erste Tropfen vom Himmel fielen, suchten viele Gäste Schutz unter der großen Kastanie beim Cocktailstand. Nur wenige Minuten später kam dann starker Wind auf, und erste Blitze waren am Himmel zu sehen. Sängerin Steffi Schimmer gab dann mit Bedauern bekannt, dass das Konzert aufgrund der schlechten Wetterbedingungen nicht fortgesetzt werden konnte.
Das Publikum war sicherlich etwas enttäuscht, da der Abend gerade erst richtig an Fahrt aufgenommen hatte. Der Abbruch aus Sicherheitsgründen wurde aber gelassen hingenommen. Innerhalb von kurzer Zeit waren Instrumente und Tonanlage abgebaut. Zu einem richtigen Gewitter war es allerdings nicht gekommen, und schon eine halbe Stunde später wäre eine Fortsetzung theoretisch möglich gewesen.
Beschwingter Sonntagnachmittag
Die gab es dann am Sonntagnachmittag: Zum Abschluss spielte von 14 bis 16 Uhr die Band Caracou aus Dresden Jazz und Chansons. Besetzt mit zwei Gitarren, einer Geige, einem Stehbass und dem stimmgewaltigen Gesang von Jana Pöche sorgte die Band für einen äußerst beschwingten Sonntagnachmittag in den nun wieder sonnigen Goethe-Anlagen.
Die Veranstaltung könnte wohl etwas mehr Promotion vertragen, denn gemessen an der Qualität der Bands und ihrer Performances wäre zu wünschen, dass noch mehr Gäste den Weg an den Rhein finden. Die Besucher waren jedenfalls hochzufrieden mit der tollen Atmosphäre auf der Wiese direkt am Rhein – ein tolles Aushängeschild für die Deichstadt.
Pascal Stoltze, der die Veranstaltung für das Amt für Stadtmarketing plant und organisiert, und der auch selbst bei einigen der Konzerte am Mischpult stand, ist zufrieden: „Wir hatten wieder eine tolle Mischung von mehreren hochkarätigen Bands. Es macht einfach Spaß, so viele glückliche Besucher zu sehen“, sagt er.