Die Kirche St. Marien soll abgerissen werden, wie Stadtbürgermeister Hans Georg Faust gegenüber der RZ erklärt. „Die Signale von der Kirche deuten auf den Abriss hin“, betont Faust. Der Grund sei der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes aus dem Jahr 1967, der für die Kirche eine Sanierung für gut 2 Millionen Euro nötig machen würde (wir berichteten). Daher habe man sich seitens der Kirche schweren Herzens dafür entschieden, das Gebäude abzureißen. Man denke derzeit darüber nach, das Gelände an einen Investor zu verkaufen, um dort eine Wohnbebauung mit Giebelhäusern anzustreben – natürlich alles abgesprochen mit dem Denkmalschutz, so Faust. „Die Wiese vor der Kirche ist davon aber erst einmal nicht betroffen. Die gehört der Stadt“, stellt der Stadtchef klar, räumt aber auch ein, dass die Gremien bei einer Aufstellung eines Bebauungsplans für den Kirchplatz auch diese Fläche einschließen könnten.
Der Bauausschuss hat sich nun dafür entschieden, noch einmal das Gespräch mit der Kirche zu suchen und bis zur nächsten Sitzung des Stadtrates am Mittwoch, 6. Oktober, zu eruieren, ob man an dem genannten Vorschlag festhält. „Die Erkenntnis, ob man das ernsthaft verfolgt, wäre zum Beispiel in einer Bauvoranfrage diesbezüglich. Bis zur Ratssitzung soll diese Frage geklärt werden. Dann kann man möglicherweise sogar auf die Aufstellung eines Bebauungsplans verzichten“, sagt Faust, der nun auf das weitere Vorgehen der Kirche wartet. „Es hängt jetzt vieles davon ab, wie die Kirche das weiter betreibt, auch in Abstimmung mit dem Bauamt in Neuwied“, so der Bürgermeister.
Die Sanierung im Bereich Katharinenstraße/Grabentor/Brüderstraße hat der Bauausschuss basierend auf den Ergebnissen einer Anliegerversammlung bereits abschließend entschieden. Dort komme es nach dem Beschluss des Bauausschusses zu einer neuen Fahrsituation im Grabentor, wie Hans Georg Faust berichtet. Der Parkstreifen soll in Richtung der Mauer am Katharinenhof gerückt werden. Dadurch soll die Verkehrssituation verbessert und Begegnungsverkehr ermöglicht werden. „In der Brüderstraße und Katharinenstraße ist es unstreitig, dass wir Pflaster legen“, formuliert Faust über die Ausfertigung der Straßenoberfläche. Ob im Bereich des Grabentors Pflaster oder Alternativen gelegt werden soll, werde von der Verwaltung noch geprüft.
Anders sieht es im Bereich der Adolf-Kolping-Straße/Lessingstraße aus. „Die Anwohner haben Asphalt statt Pflaster favorisiert. Dem kommen wir im Straßenstreifen auch nach“, sagt Stadtbürgermeister Faust und fügt hinzu: „Das ist nicht Innenstadt. Ich finde, da haben die Bürger durchaus die Möglichkeit, auch ihre Vorstellungen einzubringen. In der Innenstadt nehmen wir mit Rücksicht auf das mittelalterliche Straßenbild natürlich lieber Pflaster.“
Die beiden Straßensanierungen sollen nach den wiederkehrenden Straßenausbaubeiträgen (WKB) abgerechnet werden. Eine entsprechende Satzung wird erarbeitet und den Linzern im November oder Dezember vorgestellt sowie in den Gremien diskutiert und beschlossen, so Faust. Dann kann im kommenden Jahr mit der Ausschreibung der beiden angesprochenen Maßnahmen begonnen werden. Mit in den Sanierungen inbegriffen sind neue Entwässerungsrinnen sowie ein Austausch der Straßenbeleuchtung, erklärt Faust abschließend.