Turbulentes Theaterstück
Steuerhinterziehung im Dattenberger Friseursalon
Die Laienspielgruppe Theater "Fantasie" Dattenberg brachte mit "Haarige Zeiten" ein lustiges Stück über einen Friseursalon und das Finanzamt auf die Bühne.
Heinz-Werner Lamberz

Der Betriebsprüfer vom Finanzamt kommt! Schnell müssen die Maschkes die privat angeschafften (und steuerlich abgesetzten) Utensilien in ihren Friseursalon schaffen, um nicht aufzufliegen. So sorgte das Theater Fantasie aus Dattenberg für Lacher.

Beim Thema „Finanzamt“ stehen so manchem die Haare zu Berge. Das Thema setzte die Laienspielgruppe Theater Fantasie Dattenberg mit ihrem Stück „Haarige Zeiten“ bestens um. Zehn Darsteller, drei Techniker und Helfer probten schon seit Karneval zweimal wöchentlich im Bürgerhaus, damit es bei den vier Vorstellungen, von denen bereits drei nach Ausgabe der Karten ausverkauft waren, rundgehen konnte.

Requisiten aus einem echten Friseursalon

Zu gute kam den Laienschauspielern, dass der Salon Krämer in Bad Hönningen die Tore geschlossen hatte und dankenswerter Weise verschiedene Gegenstände aus dem Geschäftsbetrieb dem Theaterverein überließ. Hier konnte ein kompletter Friseursalon auf die Bühne gebracht werden.

Zum Stück: Friseurmeisterin Moni Maschke, die seit Jahren einen kleinen Friseursalon führt und mit dieser Tätigkeit schon genug zu tun hat, überlässt es Ehemann Thorsten Maschke, sich um das Thema Steuern zu kümmern. Thorsten entwickelt sich zum wahren Buchhaltungsgenie. Leider nicht in einer konformen Wirklichkeit, die dann mit dem Erscheinen des Betriebsprüfers vom Finanzamt viel Chaos in die Geschichte bringt.

Der Steuerprüfer nahm den Friseursalon ganz genau unter die Lupe.
Heinz-Werner Lamberz

Zu allem Überfluss wurde das Ankündigungsschreiben erst kurz vor dem Erscheinen des Prüfers geöffnet. All die Gegenstände, die Thorsten Maschke privat gekauft und geschäftlich abgesetzt hatte, füllten in Windeseile den Friseursalon. Personal, das schon länger nicht mehr vorhanden war, wurde steuerlich geltend gemacht. Besonders pikant: Der Prüfer war der Ex-Freund von Moni und würde genauestens ein Auge auf das Ganze werfen.

Autounfall sorgt für ein gutes Ende

Es gab so manche haarsträubende Szene, viel zu lachen, Hänger im Text wurde spaßig übergangen. Es deutete alles darauf hin, dass hier ein fürchterliches Ende des Betriebes nahen würde. Wäre da nicht die Idee des Finanzprüfers gekommen, die vergangenen zehn Jahre nachzuprüfen. Alle Akten wurden ins Auto gepackt, der Wagen fuhr los, ein Unfall mit einem Vollbrand setzte einen Schlussstrich. Alles fand ein gutes Ende – zumindest für die Maschkes.

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