30 Jahre in der Kommunalpolitik aktiv, in die ihn einst die Asbacher Christdemokraten Helmut Reith und Siegfried Schmied hineinbegleiteten, neun Jahre Erfahrungen als Erster Kreisbeigeordneter gesammelt, da war für viele der Schritt ins Landratsamt nur folgerichtig. Allerdings hatte es ihm Michael Mahlert als Kontrahent von der SPD schwer gemacht. Auch, wenn es am Ende richtig knapp war, Hallerbach dankte seinem künftigen Stellvertreter für den „sehr fairen Wahlkampf“.
Seine Antrittsrede nutzte Hallerbach, um einen Blick vorauszuwerfen auf das, was vor ihm liegt. Er will den Staffelstab von Kaul übernehmen, um selbst ein weiteres Kapitel in Sachen Kreisentwicklung zu schreiben. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Lebensqualität der Menschen zu sichern und weiter zu verbessern“, betonte er. Das gehe nur mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Es werde eine politische Infrastruktur benötigt, „die Anreize bietet, damit bewährte Unternehmen auch weiter ein gutes Klima für Investitionen und Expansion und damit gute Arbeitsplätze vorfinden“. Zudem brauche es Ausbildung auf allen Ebenen, eine funktionierende ärztliche Grundversorgung, Kinderbetreuung, Bildung, Pflege, Wohnangebote und ein gemeinschaftliches Wirken auch mit den vielen Ehrenamtlichen. Hallerbach: „Unser künftiger Erfolg kann nur Ergebnis einer Gemeinschaftsleistung sein. Dafür brauchen wir Perspektiven und Visionen, zu denen ich Sie alle ansporne.“
Die Rednerschar, die zuvor Landrat Rainer Kaul mit viel Lob und Anerkennung verabschiedet hatte, wünschte Hallerbach angesichts seiner ehrgeizigen Ziele eine glückliche Hand. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: „Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Glück für diesen wunderbaren Landkreis. Die Türen und Ohren in Mainz sind für Sie immer offen.“
Michael Christ (CDU) bescheinigte Hallerbach stellvertretend für die Kreistagsfraktionen: „Du hast den kommunalpolitischen Olymp als neuer Bürgerlandrat erklommen. Durch deine Arbeit und deinen unermüdlichen Einsatz hast du das wirklich verdient.“ Und CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner bedachte Hallerbach mit Attributen wie „Kreativität, Kontinuität und Erfahrung“, verbunden mit dem Wunsch, dass ihr Parteifreund „gute Nerven“ haben möge.
Als Sprecher der Bürgermeister im Kreis und künftiger Kollege im Kreisvorstand baut Michael Mahlert (SPD) auf eine künftig vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und Birgit Eisenhuth vom Personalrat des Kreishauses gab Hallerbach mit auf den Weg: „Bessere Mitabreiter können Sie sich kaum wünschen.“
Landrat Kaul machte nicht viele Worte. Regelrecht beschwingt führte er durch die Zeremonie und sagte schließlich zu Hallerbach: „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, viel Freude und Zuversicht. Der Kreis Neuwied ist einer der schönsten Landkreise, die wir haben.“