Im Rahmen der Konzertierten Aktion Stadttaube fordern 50 Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet anlässlich des Welttierschutztages von Politikern auf Länder- und Bundesebene, die artgerechte Fütterung im Tierschutzgesetz zu verankern und Verantwortung zu übernehmen.
Stadttauben sind keine Wildtiere, sondern verwahrloste Haustiere. Anders als Wildtauben brüten sie unabhängig von Jahreszeit und Nahrungsangebot. Dieser sogenannte Brutzwang wurde den Tieren, die früher als Fleisch- und Eierlieferant dienten, angezüchtet. Ein Fütterungsverbot ohne ausreichend betreute Taubenschläge führt zum Hungertod der Tiere und ist damit tierschutzwidrig. In den Städten finden die Tiere weder ausreichend noch artgerechte Nahrung.
Bundesweit sollen Kommunen Konzepte für eine artgerechte Fütterung entwickeln, die zudem nachhaltige und vor allem tierschutzgerechte Maßnahmen zur Populationskontrolle enthalten.
Nadine Markert von der Stadttaubenhilfe Koblenz/Neuwied
Ziel der Aktion ist jedoch nicht, dass Bürger wahllos Tauben füttern. Nadine Markert von der Stadttaubenhilfe Koblenz/Neuwied erklärt: „Bundesweit sollen Kommunen Konzepte für eine artgerechte Fütterung entwickeln, die zudem nachhaltige und vor allem tierschutzgerechte Maßnahmen zur Populationskontrolle enthalten. Nur füttern zu dürfen, ist nicht das Ziel. Das Ziel ist ein durchdachtes Stadttaubenmanagement, das die Kommunen in die Pflicht nimmt und nicht auf Freiwilligkeit basiert.“
Zwei Taubenwagen in Neuwied
Die Stadttaubenhilfe Koblenz/Neuwied betreut drei Taubenschläge in Koblenz und seit Kurzem zwei Taubenwagen in Neuwied. Allerdings benötigen die Koblenzer Innen- und Altstadt dringend jeweils einen betreuten Taubenschlag. Hier gestaltet sich die Suche einer passenden Örtlichkeit problematisch.
Dabei profitieren auch Taubengegner von dem Projekt, da die Tiere sich den größten Teil des Tages am und im Schlag aufhalten, dort Futter erhalten und nicht mehr auf der Straße nach Nahrung suchen müssen. Aber vor allem können dort die Eier der Vögel gegen Attrappen ausgetauscht werden. Wir sind froh und dankbar, mit den Städten Koblenz und Neuwied schon so viel erreicht zu haben. Doch leider ist das Leid der Stadttauben so groß, dass noch mehr betreute Schläge benötigt werden – und Helfer, die diese betreuen.“