Mehr oder weniger klare Bekenntnisse zum Restaurant „Pino Italia“ im Heimathaus gab es in der jüngsten Sitzung des Stadtrats Neuwied. Der Gastronomiebetrieb, dessen Betriebserlaubnis wegen fehlenden Brandschutzes zum Ende des Jahres ausläuft, hat seinen Sitz im historischen Teil des sanierungsbedürftigen Gebäudekomplexes in der Schlossstraße. Anders als bei der 1988 angebauten Halle gibt es hier jedoch kein klares Zukunftskonzept, die Betreiber Giuseppe und Ulrike Leonardi hängen seit Monaten in der Luft.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie, die für die Stadthalle Heimathaus einen Neubau mit Hotel vorschlägt, fand das Restaurant im klassizistischen Gebäudeteil keine Erwähnung. Diese Immobilie der Stadt leidet ebenso unter mangelndem Brandschutz wie die angrenzende Halle. Doch: „Gleichzeitig prüfen wir auch, ob wir das Restaurant im historischen Casinogebäude mit moderaten Umbaumaßnahmen doch noch vorübergehend weiterbetreiben können“, erklärte Beigeordneter Ralf Seemann (Bündnis 90/Die Grünen) dazu.

Befindlichkeiten sind beim Heimathaus fehl am Platz
Das Heimathaus in Neuwied war gerade Thema im Stadtrat. Für die Stadthalle winkte dieser einen mit Sicherheit teuren Lösungsweg einfach durch. Zum historischen Teil mit Restaurant gab es warme Worte. Dazu hat Chefreporterin Maja Wagener eine Meinung.
Die Ergebnisse der Prüfungen würden in den kommenden Wochen erwartet, sodass die Verwaltung dem Stadtrat vor der Sommerpause eine Beschlussvorlage vorlegen könne, ob und wie es weitergeht, kündigte der Baudezernent und Beigeordnete der Stadt an. „Ich will hier bewusst keine falschen Hoffnungen wecken, aber ich kann nur sagen, wir prüfen. Die Ergebnisse stellen wir Ihnen vor, und dann müssen wir gemeinsam eine Entscheidung treffen, wie wir weiter vorgehen“, schränkte er ein.
Die Neugestaltung der Schlossstraße sei ein Zukunftsprojekt, das die Stadt und der Rat auf den Weg gebracht hätten und jetzt umsetzten, stellte Martin Hahn (CDU) für das Neuwieder Bündnis aus CDU, FWG, BSW, FDP und den Grünen fest. „Ich glaube, das gibt ein gelungenes Entree in unsere Innenstadt“, leitete der Christdemokrat seine Fürsprache ein. Für das Bündnis sei klar, dass Neuwied es sich nicht leisten kann und wird, in der Schlossstraße auf Dauer eine Ruine zu produzieren.
„Noch mal: Wir können uns an dieser Stelle keinen Leerstand leisten.“
Martin Hahn (CDU) für das Neuwieder Bündnis
„Wir haben die Verpflichtung, dieses denkmalgeschützte Gebäude, das wir jetzt losgelöst von der Halle betrachten, in Ordnung zu halten und mit Leben zu füllen“, betonte Hahn. Die Verwaltung ermittle mit Fachleuten die Kosten, mit denen es möglich sei, auch die Location zu erhalten, „bestenfalls mit dem Betreiber, der sie jetzt betreibt“, so der Fraktionsvorsitzende. Es werde auf Fakten und Zahlen gewartet, auf deren Basis der Stadtrat eine Entscheidung treffen kann. „Noch mal: Wir können uns an dieser Stelle keinen Leerstand leisten“, wurde Martin Hahn eindringlich.
Sie erwarten ein konkretes Vorgehen und Zahlen zur Gastronomie im denkmalgeschützten Bereich des Heimathauses, machte Sven Lefkowitz, Fraktionssprecher der SPD, deutlich: „Für uns erwarten wir, dass es am Standort weitergehen kann.“ Das sei das Ziel, dazu habe sich die SPD in der Vergangenheit klar positioniert. Und wenn es irgend geht, solle es auch mit Pino weitergehen.

Zukunft des „Pino Italia“ in Neuwied weiterhin ungewiss
Seit Monaten hängen Ulrike und Giuseppe „Pino“ Leonardi in der Luft: An der Zukunft des Heimathauses hängt auch die Existenz der Restaurantbesitzer. Ihr Vertrag mit der Stadt läuft zum 31. Dezember aus – und bisher ist keine konkrete Lösung in Sicht.