Linz
Stadtrat gegen Machbarkeitsstudie: Brücke für Fußgänger in Linzhausen wird abgerissen
Die Tage der Fußgängerbrücke in Linzhausen sind gezählt. Der Stadtrat möchte den Abriss des maroden Bauwerks.
Heinz-Werner Lamberz (Archiv)

Das Schicksal der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Bahngleise in Linzhausen ist besiegelt. Das Brückenbauwerk ist so marode, dass es nicht mehr saniert werden kann. Der Abriss ist beschlossen und soll 2026 erfolgen, wenn die rechtsrheinischen Bahngleise zwischen Troisdorf und Wiesbaden, wegen umfangreicher Sanierungen ohnehin gesperrt werden.

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Wirklich glücklich sind die Linzer mit dem Abriss nicht. Denn schon bei einem Hochwasser von 7,60 Meter wird der Linzer Stadtteil Linzhausen zur Insel, ist komplett abgeschnitten und nur noch mit dem Boot zu erreichen. Die Brücke ist dann die einzige fußläufige Verbindung aus dem Hochwassergebiet hinaus, und für die Ockenfelser ist sie die einzige Möglichkeit zum Bahnhof zu gelangen.

Finanzielles Problem für die Stadt

Für Linz bedeutet der Abriss also ein logistisches Problem im Hochwasserfall und auch noch ein finanzielles Problem. Denn der Abriss alleine ist nicht förderfähig. „Nur bei einem Neubau oder einer anderen Möglichkeit, wie etwa eine Unterführung, wären sowohl die neugeschaffene Infrastruktur und der Gesamtabriss förderfähig. Die entsprechenden Fördertöpfe hat der LBM aufgezeigt“, erläuterte Stadtbürgermeister Helmut Muthers bereits im jüngsten Bauausschuss und erneut in der jüngsten Ratssitzung, wo das Thema beraten wurde. Ein Neubau oder die Suche nach einer geeigneten Alternative seien wegen der Höhen-, Platz- aber auch wegen der Eigentumsverhältnisse sehr schwierig. „Eine geeignete Lösung könnte nur durch einen Fachplaner im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erfolgen“, so Muthers. Die Kosten belaufen dafür würden sich auf etwa 20 000 Euro belaufen, so Muthers.

Stadt Linz in der Zwickmühle

Hier taucht ein weiteres Problem auf: Auch die Kosten für eine Machbarkeitsstudie sind grundsätzlich auch nicht förderfähig. Die Stadt musste also abwägen, ob sie auch noch viel Geld für eine Studie in die Hand nehmen will, obwohl niemand vorher abschätzen kann, ob es wirklich eine förderfähige Lösung geben kann. Bei den Überlegungen wurde auch berücksichtigt, dass die Stadt ohnehin einen hohen Eigenanteil bei einer neuen Lösung stemmen müsste. Einstimmig hatte sich der Bauausschuss nach langer Diskussion und Abwägung aller Pro- und Contra-Argumente deshalb gegen eine solche Studie ausgesprochen. Der Stadtrat beschloss in der jüngsten Sitzung einstimmig und ohne Diskussion, der Empfehlung des Fachausschusses zu folgen.

Damit sind die Tage der Brücke gezählt, und es muss ein neuer Katastrophenplan für den Hochwasserfall her. „Es müssen jetzt Pläne für eine Evakuierung und für Versorgungskonzepte erstellt werden“, so Muthers, der, wie er sagte, bereits erste Gespräche mit dem Ordnungsamt aber auch mit der Feuerwehr geführt hat. Weitere sollen folgen. „Im Moment sammeln wir alle Anregungen und Informationen um das Konzept zu erstellen.“

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