Genaueres über diese und weitere Projekte, die die Entwicklungsagentur verfolgt, waren auf der Jahreshauptversammlung zu erfahren, die Coronabedingt im Bürgerpark Unkel stattfand. Aus der ursprünglichen Smart-City-Arbeitsgruppe heraus hatten sich Vertreter der Stadt, des Geschichtsvereins und der Entwicklungsagentur darauf verständigt, Fördermittel über ein Leader-Bürgerprojekt zu beantragen. Der ursprüngliche Versuch der Smart-City-Arbeitsgruppe, von ihr erarbeitete Projekte von dem Smart-City-Programm fördern zu lassen, war aufgrund fehlender Modellhaftigkeit gescheitert.
Aber bei dem EU-Förderprogramm stieß die Idee der App auf Zustimmung. Erarbeitet wurde eine digitale Stadtführung, die in der App Future History integriert ist. „Der Vorteil an dieser digitalen Stadtführung ist, dass der Besucher je nach Interesse einzelne Sehenswürdigkeiten anklicken und sich direkt zu ihnen leiten lassen kann“, erklärte Hubert Groß von der Entwicklungsagentur. Stadtarchivar Wilfried Meitzner und Piet Bovy vom Geschichtsverein lieferten Bilder und Beschreibungen. Udo Marquardt und Markus Winkelbach vertonten die Texte.
Das Team ist gespannt darauf, wie oft die Stadtführung genutzt wird, und welche Sehenswürdigkeiten besonders häufig angeklickt werden. Gegebenenfalls lassen sich zusätzliche Informationen einstellen. Mit dem noch nicht verbrauchtem Fördergeld (insgesamt 2000 Euro) ist die Erstellung von drei Videos über Geologie, Besiedlung, historische Veränderungen, aktuelle Maßnahmen und Perspektiven der Stadtentwicklung geplant, die wegen ihre Dateigröße auf YouTube abgelegt und über eine Verlinkung zu erreichen sein sollen.
Wäre die App nicht von Leader gefördert worden, hätte das Team alternativ auf die Verwendung von QR-Codes zurückgegriffen. Durch das Einscannen des QR-Codes an Gebäuden wären Smartphone-Nutzer auf die Internetseite der Kulturstadt geleitet worden. „Im Gegensatz zu den QR-Codes ist die digitale Stadtführung wesentlich dynamischer“, sagte Groß.
Bei der Mitgliederversammlung ging es um weitere digitale Themen. Vorsitzender Clemens von Weichs berichtete unter anderem vom Projekt „Freies WLan für alle“. Es hätten einzelne Hausbesitzer überzeugt werden können, WLan-Router anzubringen. „Ein flächendeckendes WLan ist allerdings nach wie vor nicht erreicht worden“, bedauerte er
Udo Marquardt informierte über die Nutzung der von ihm und Groß gepflegten Website der Stadt Unkel. Die Zahl der Besucher der Website ist mit Beginn der Corona-Pandemie leicht gesunken. „Durchschnittlich haben sich seit Januar 2020 etwa 1815 Menschen pro Monat auf der Website informiert“, sagte Marquardt. „Das sind etwa 200 Personen weniger als 2019.“ Vor der Pandemie wurde die Seite zu großen Festen immer stark geklickt.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass nach Aufnahme der Bauprojekte Löwenburg und Siebengebirgsstraße nun auch das Projekt Umgestaltung Rheinpromenade angegangen werden sollte. „Was der Entwicklungsagentur auch am Herzen liegt, ist, dass sie nach dem ,Stillstand' in der Pandemie mit den verschiedenen Interessensgruppen wieder mehr ins Gespräch kommt“, sagte von Weichs.
Über die Internetseite www.unkel-kulturstadt.de und den Reiter „Sehen & Gehen“ gelangen Interessierte zu dem App Store, über den man die App herunterladen kann.