Der Verein soll die Sanierung und die Unterhaltung des Gebäudes in Eigenregie übernehmen. Die Details regelt ein Vertrag, den die Stadtverwaltung und der Verein abschließen sollen. Dafür hat eine Mehrheit im Stadtrat im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung am vergangenen Donnerstag grünes Licht gegeben.
Ursprünglich war die Sanierung des Gebäudes schon im städtischen Haushalt für das vergangene Jahr vorgesehen. 280.000 Euro hatte die Stadt dafür eingeplant. Umgesetzt wurde das Vorhaben aber nicht. Stattdessen verfolgen die Stadt und der Verein nun einen anderen Weg.
Stadt gewährt Zuschuss von bis zu 300.000 Euro
Demnach nimmt der FV Engers die Zügel in die Hand. Für die Sanierung und den Umbau des Sportplatzgebäudes wird die Stadt dem Verein einen Zuschuss von bis zu 300.000 Euro gewähren. Darüber hinaus kann der Verein, wenn er selbst für das Vorhaben verantwortlich ist, in erheblichem Maß Eigenleistungen einbringen. „Das wäre aus haftungsrechtlichen Gründen sehr schwierig geworden, wenn die Stadt die Maßnahmen beauftragt“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat und Vorsitzende des FV Engers, Martin Hahn – der aus Gründen der Befangenheit bei den Beschlüssen in den Gremien nicht abstimmen durfte.
Durch die Übertragung der Nutzungsrechte und -pflichten von der Stadt auf den FV Engers soll nun eine Situation entstehen, von der beide Seiten profitieren. „Wir als Verein freuen uns auf vernünftige, moderne Rahmenbedingungen“, sagt Hahn. „Zugleich gehen wir aber auch die Verpflichtung ein, hier alles in Ordnung zu halten.“
„Für uns als Verein ist das ein Meilenstein für die weitere Entwicklung.“
Martin Hahn, Vorsitzender des FV Engers
Das wiederum entlastet die Stadt beim Personal- und Finanzaufwand, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Stadtrat. Die Stadt zahlt für die Dauer der Vereinbarung nur noch einen jährlichen Zuschuss zu den Betriebskosten, der zunächst bei 13.000 Euro liegen soll. Sowohl die Verwendung des Betriebskosten- als auch die des Baukostenzuschusses werde „spitz abgerechnet“, sagt Hahn. „Wir schauen genau, welche Kosten entstehen.“
Der Verein möchte das besagte Gebäude, das Anfang der 1990er errichtet wurde, nun in Richtung Sportplatz erweitern. Außerdem sollen die Sanitäranlagen modernisiert und mithilfe eines Aufzugs soll Barrierefreiheit hergestellt werden.
„Für uns als Verein ist das ein Meilenstein für die weitere Entwicklung“, ordnet Hahn den Stellenwert des Vorhabens ein. Der FV Engers hat zurzeit mehr als 400 Mitglieder, der Verein stellt zwölf Jugend- und zwei Seniorenmannschaften sowie ein Team bei den Alten Herren. Sie alle nutzen die Sportanlage – ebenso wie mehrere benachbarte Vereine, Schulen und Sportgruppen.
Nahezu einstimmiges Votum der Mitglieder im FV Engers
Die Entwürfe und das weitere Vorgehen waren im April bereits Thema in einer Mitgliederversammlung des FV Engers. Dort habe es „fast einstimmige Zustimmung“ gegeben, berichtet Hahn. Er hofft nun, dass die Verträge in den nächsten Tagen unter Dach und Fach gebracht werden. „Sobald das der Fall ist, werden wir schauen, wie es weitergeht.“
Zurzeit sei der Verein noch intensiv mit den Vorbereitungen auf das DFB-Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld am 31. Juli beschäftigt. Mit der Sanierung des Sportplatzgebäudes „werden wir wohl im Herbst loslegen“, kündigt Hahn an.