Sanftere Entbindung: Das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth arbeitet mit einem neuen Geburtstisch
St. Elisabeth Klinikum in Neuwied: Mit einem Geburtstisch wird Frühchen der Start ins Leben erleichtert
Neuer Geburtstisch in Neuwied
Mithilfe des „Birth Trolley“ wurde Jennifer Schnugs (links) Sohn Thorben der Start ins Leben erleichtert. Foto: Beate Christ
Beate Christ

Neuwied. Keine Trennung direkt nach der Geburt, keine schnelle Abnabelung: Die Marienhaus-Gruppe setzt in Neuwied auf einen "Concord Birth Trolley" – dieser ermöglicht die Versorgung des Frühchens direkt bei der Mutter.

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Wenn ein Kind zu früh zur Welt kommt, muss die medizinische Versorgung oft schnell gehen. Deshalb wird ein Frühchen nach der Geburt meist schnell abgenabelt und von der Mutter getrennt, erklärt die Marienhaus-Gruppe in einer Pressemitteilung. Dabei blieben die ersten wichtigen und innigen Minuten zwischen Mutter und Kind oft auf der Strecke.

Dass es aber auch anders gehen kann, zeigt die Geburt des kleinen Thorben. Dank eines neuartigen Geburtstisches (dem Birth Trolley), der im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth zum Einsatz kommt, konnte der kleine Junge nach der Geburt die Nähe seiner Mutter spüren. Thorben hatte es ziemlich eilig, um auf die Welt zu kommen, heißt es. Schon in der 34. Schwangerschaftswoche wurde das zweite Kind von Jennifer und Björn Schnug aus Neuwied geboren, schreiben die Verantwortlichen. Eigentlich wollte Mama Jennifer das Baby in einer Koblenzer Klinik entbinden, doch es kam anders und ihr Weg führte ins Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neuwied. Im Nachhinein ist die junge Mutter froh über diese Entscheidung. „Es ist alles gut gelaufen, zwei Wochen nach der Entbindung konnten wir nach Hause“, sagt sie. Sie und ihr Mann hatten Sorge, dass ihr Sohn – genau wie ihre Tochter – unter Anpassungsstörungen nach der Geburt leiden könnte. Die Sorge der Eltern sollte sich nicht bewahrheiten.

Spezielle Auflage für Neugeborene

Dazu beigetragen hat wahrscheinlich, dass nach der Geburt ein 'Concord Birth Trolley', also ein neuartiger Geburtstisch, zum Einsatz kam, mutmaßt das Klinikum. Denn dieser Tisch habe eine spezielle Auflage für Neugeborene, auf der das Kind mit intakter Nabelschnur aufgelegt werden kann. Dieser ermögliche, dass die Nabelschnur nicht sofort durchtrennt werden muss, sondern erst in Ruhe auspulsieren kann.

Und noch einen weiteren Vorteil gibt es laut Pressemitteilung: Eine traumatische Trennung findet nicht statt. Das gebe Sicherheit. Das Gefühl der Sicherheit hatte auch Jennifer Schnug. „Mein Baby lag neben mir, ich konnte es anfassen und noch eine halbe Stunde mit ihm kuscheln.“ Thorben kam dann für einige Tage auf die Frühgeborenenstation, dann auf die Säuglingsstation. Mama Jennifer hatte jederzeit die Möglichkeit, ihr Kind zu sehen.

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