Der für die Rheingemeinden wichtige Pegel Andernach zeigte am Donnerstagmorgen einen Stand von 5,75 Metern. Die Prognose wurde allerdings noch einmal nach oben korrigiert: Im Laufe des morgigen Freitags könnte ein Höchststand von 8 Metern erreicht werden.
Unterdessen haben die Behörden in Linz eine offizielle „Sonderfall“-Meldung über den Dienst Katwarn veröffentlicht. Demnach kommt es aktuell unter anderem im Bereich der Verbandsgemeinde Linz infolge des hohen Rheinpegels und des Ahr-Hochwassers zu starker Gewässerverunreinigung und einer starken Geruchsbelästigung in den Orten am Rhein. „Die Bevölkerung wird vorsorglich gebeten, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach ersten Erkenntnissen besteht keine unmittelbare gesundheitliche Gefährdung“, heißt es in der Warnmeldung, in der außerdem darum gebeten wird, von Nachfragen auf den Notrufnummern abzusehen.
[Update 11.40 Uhr:] Die Neuwieder Feuerwehr hat aktuell an mehreren Fronten zu kämpfen, wie sie am Donnerstagvormittag in einer Pressemitteilung berichtet: Einerseits hat sie mehrere Einheiten zur Unterstützung in das vom Starkregen betroffene Gebiet im Kreis Ahrweiler aufgeboten, andererseits schließt die Feuerwehr Neuwied am Donnerstagmorgen die Deichtore in der Schlossstraße, der Pfarrstraße sowie der Marktstraße. Der Pegelstand des Rheins beträgt aktuell 549 cm in Neuwied, erwartet wird ein Wasserstand am 17.07. von rund 750 cm. „Wir müssen vermeiden, dass wir auch in Neuwied Überschwemmungen erleben“, so ein Feuerwehrsprecher. In der Nacht zum Donnerstag war im Stadtteil Oberbieber auf dem Wingertsberg eine Stromleitung mit Mast um- und auf die einzige Zufahrtsstraße gestürzt, sodass dort die Feuerwehr gemeinsam mit den Stadtwerken die gefährliche Situation bereinigen musste.
[Update 12 Uhr:] Der Campingplatz in Bad Hönningen musste am Donnerstag wegen des Hochwassers geschlossen werden. Dauercamper sollten ihre Flächen bis zum Abend, 22 Uhr, räumen, die Reservierungen von Touristencampern verfallen. Ebenfalls geschlossen ist das Freizeitbad auf der Insel Grafenwerth in Bad Honnef, teilt die Stadt mit.
[Update 13.45 Uhr:] Das Unwetter hat so viel Treibholz an die Ufer des Rheins gespült, dass der Fährbetrieb der Personenfähre Nixe zwischen Erpel und Remagen sowie der Auto- und Personenfähre zwischen Remagen- Kripp und Linz eingestellt werden musste teilt die EVM mit. Das Treibgut muss nun professionell entfernt werden. „Wir können aktuell noch nicht sagen, wann ein Fährbetrieb wieder möglich ist“, erklärt Udo Scholl, Geschäftsführer der Rheinfähre Linz-Kripp GmbH. Für einen sicheren Fährbetrieb der Auto- und Personenfähre zwischen Remagen-Kripp und Linz muss der Pegel bei Andernach bei etwa 7,15 Meter liegen, für die Nixe zwischen Remagen und Erpel bei 6,40 Meter – jeweils mit fallender Tendenz. Aktuelle Informationen zum Fährbetrieb gibt es unter www.rheinfaehre-linz-remagen.de. Die Fähre Bad Hönningen fuhr am Donnerstag zunächst weiter, informierte die Firma Hirzmann und verwies auf ihre Facebook-Seite für jeweils aktuelle Infos.
tim