Evangelische Kirche und Diakonie bitten um Spenden derer, die etwas geben können
Solidarität mit den Ärmsten im Kreis Neuwied: Diakonie startet Spendenaktion

Symbolbild

dpa

Kreis Neuwied. Mehr Solidarität der einkommensstarken mit einkommensschwachen Bürgern und Bürgerinnen wünschen sich Diakoniepfarrerin Renate Schäning und Superintendent Detlef Kowalski. Sie eröffnen einen neuen Solidaritätsfonds.

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„Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern“: Diesen Satz aus dem Lukasevangelium, Kapitel 12, zitieren der Evangelische Kirchenkreis Wied und das Diakonische Werk in einer Pressemitteilung. Er provoziere und gehe dem Leser nach in diesen Tagen von Energiekrise und Inflation.

„Unser Staat hätte meine eindeutige Zustimmung dafür, Menschen wie mir mehr Lasten zuzumuten als den wirtschaftlich viel schlechter gestellten Mitbürgerinnen und Mitbürgern“, betont Kowalski. Und er kenne andere in der Nachbarschaft, in der Kirche, die das ebenso sehen. Er ist überzeugt: Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wächst, wenn es auch einen finanziellen Ausgleich zwischen Arm und Reich gibt.

Schäning schildert, was für Auswirkungen es hat, wenn sich Menschen die Heizkosten und den Einkauf im Supermarkt nicht mehr leisten können. „Die Lebensmittelpreise lassen die Schlangen vor den Tafeln größer werden. Schon jetzt gibt es Neuwieder und Neuwiederinnen, denen der Strom abgestellt wurde“, so Schäning

Kirche und Diakonie wollen ein Zeichen in Neuwied setzen und zeigen, „dass mehr drin ist an Solidarität“. Auch in den Gemeinden vor Ort seien Menschen, die bislang mit einem bescheidenen Einkommen auf eigenen Füßen standen, mittlerweile wirtschaftlich abgerutscht. In den Kitas seien nicht allein manche Eltern und Kinder von Armut betroffen oder bedroht, sondern auch die alleinerziehende Mitarbeiterin. „An die Pfarrhaustüren und in die Sozialberatung der Diakonie kommen immer mehr ratlose Menschen, die nicht einmal wissen, was ihnen an Unterstützung zusteht und wie sie das überhaupt beantragen könnten“, schreiben evangelische Kirche und Diakonie.

Schon jetzt würden Haupt- und Ehrenamtliche viel tun, um zu helfen – doch das will man ausweiten. Freiwillige Spenden könnten zudem den Staat ermutigen, bei denen mehr zu suchen, die auch mehr haben. red

Diakonie und evangelische Kirche bitten um Spenden mit dem Stichwort „Solidarität“. Nähere Informationen findet man im Internet unter www.diakonie-neuwied.de/ spenden.html

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