Als unsere Zeitung Eudenbach in der Mittagszeit telefonisch erreichte, war er gerade dabei, eine Tiefgarage mithilfe eines mitgebrachten Güllefasses leer zu pumpen. „Sie machen sich keine Vorstellung, was hier los ist. Wir sind vom Einsatzleiter der Feuerwehr empfangen worden. Der hat im Grunde gesagt, fahrt los und helft, wo ihr helfen könnt. Es fehlt offensichtlich an Kräften und Organisation, das ist Wahnsinn.“ Jetzt würden vor allem Tiefbaufirmen mit ihrer Ausrüstung gebraucht. Zudem müsste es noch deutlich mehr Schmutzwasserpumpen geben, sagt der spürbar bewegte Landwirt.
Was die Schäden durch die Flutkatastrophe betrifft, habe Eudenbach nie Vergleichbares angetroffen. „Die Aufräumarbeiten werden Monate dauern, wenn nicht ein Jahr“, vermutet er angesichts horrender Schäden. Mittags sei er bei einem Kollegen an einem ehemaligen Sportplatz gewesen, „da sah es aus, als sei eine Bombe eingeschlagen“.
Die Anwohner, auf die er am Ort des Geschehens trifft, seien froh, dass die Landwirte da sind und helfen. „Es ist Wahnsinn, wie sie uns trotz aller Widrigkeiten hier unterstützen“, zeigt sich Eudenbach gleich in mehrfacher Hinsicht tief beeindruckt. Am späten Nachmittag haben Eudenbach und Kollegen etliche Keller ausgepumpt. Dabei trat immer wieder das gleiche Problem zutage: „Wir schaffen es, die Keller bis auf zehn Zentimeter Wasserstand leer zu pumpen, doch dann drückt das Grundwasser immer wieder von unten nach.“
Auf die Frage, was am Ende dieses Tages aus der Hilfsaktion wird, sagt Martin Eudenbach: „Das steht jetzt noch nicht fest. Fakt ist, die Maschinen bleiben auf jeden Fall im Ahrtal.“ Und die Landwirte müssten dann, wenn sie dort bleiben, zusehen, ob sie Übernachtungsmöglichkeiten finden können. Auch da ist ein Anwohner, der das Telefonat mit der RZ verfolgt, nicht um einen Hinweis verlegen: „Oben im Haus stehe eine Wohnung leer“, meint er und hofft sicherlich, dass die Landwirte aus dem Westerwald auch am Wochenende noch helfen, obwohl sie auch zu Hause in ihren landwirtschaftlichen Betrieben zu dieser Jahreszeit ebenfalls genug zu tun hätten.