Doch sagt Mendel: „Es waren nur 20 Leute da, es war sehr verwaltungslastig.“ Der eine oder andere Fraktionsvorsitzende aus dem Puderbacher Verbandsgemeinderat sei auch dabei gewesen. „Die Gewerbetreibenden waren nicht vertreten“, bedauert er. Der Verein Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz leitete die Veranstaltung. Die Teilnehmer tauschten sich aus über Themen wie digitale Infrastruktur, Bildung und Jugend, kommunale Wirtschaft, Tourismus, silberne Gesellschaft, kommunale Verwaltung, Dorf- und Stadtentwicklung sowie Alltagsleben im Zusammenhang mit der Digitalisierung. „Zusammen konnten die ersten Schritte in Richtung einer Digitalstrategie der Verbandsgemeinde Puderbach gemacht werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Verwaltung.
Zusammen konnten die ersten Schritte in Richtung einer Digitalstrategie der Verbandsgemeinde Puderbach gemacht werden.
Aus einer Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Puderbach
Zu den verschiedenen, identifizierten Hauptpunkten haben die Teilnehmer eine Gruppenarbeit erstellt, gibt Mendel auf RZ-Nachfrage Einblicke. Des Weiteren wurden Modellprojekte anderer Kommunen vorgestellt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Ein besonderes Anliegen von Mendel ist beispielsweise, die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürger zu verbessern, wie er mehrfach betont.
Zunächst ging es in dem Workshop etwa um eine Analyse, wie die VG-Verwaltung grundsätzlich aufgestellt ist im Bürgerbüro oder auch in der Telefonzentrale. Konkreter sagt Mendel, dass wenn ein Bürger vorspricht und sich nicht „ganz klar artikuliere“, es auf entsprechende Fragetechnik und Fachkompetenz ankomme, damit der Bürger „nicht dreimal weiterverbunden werden müsse“. Das könne gezielt durch Schulungen und Hospitationen erreicht werden.
Richtig verbunden
Hierfür führt Mendel noch ein näheres Beispiel zur Veranschaulichung an. Wenn jemand einen Hund besitze und die Steuer nicht pünktlich zahle, bekommt er oder sie erst einmal eine Zahlungsaufforderung, dann eine erste Mahnung, anschließend eine zweite: „Irgendwann kommt dann der Mahnbescheid.“ Sobald er oder sie dann in der Verwaltung anrufe, könne es sein, dass der Anrufende regelmäßig an die Kasse weitergleitet wird. Bloß sei die Kasse nur das ausführende Organ. Deshalb ist es laut Mendel wichtig, dass direkt der in dem Fall zuständige Kollege oder die zuständige Kollegin in der Finanzabteilung angesteuert wird. Doch das war längst nicht das einzige Handlungsfeld, das die VG Puderbach in den kommenden Jahren kurzfristig angehen möchte. Im Protokoll sind weitere konkrete Maßnahmenzielsetzungen aufgeführt.
Mobile Endgeräte für alle Mitarbeiter
Im Handlungsfeld digitale Infrastruktur möchte die Puderbacher VG-Verwaltung nach und nach bis 2025 mobile Endgeräte für alle Mitarbeiter anschaffen. Weitere Punkte, die in dem Bereich bis 2025 umgesetzt sein sollen, sind nutzerfreundliche digitale Angebote, Einführung eines Programms mit einer Datenbank für die Liegenschaftsverwaltung und WLAN-Hotspots an zentralen wichtigen Punkten. Darüber hinaus sollen bis 2024 weitere digitale Bezahlsysteme eingeführt werden.
Richtigen Umgang mit Medien in Kitas vermitteln
Im Handlungsfeld Bildung und Jugend möchte die Puderbacher Verwaltung digitale Medien besser integrieren. Zu den Themen zählt der spielerische Umgang mit Medien im Kindergarten, hier wird das Miteinander betont und eine nicht zu ausufernde Nutzung. In der Jugendpflege soll es laut Protokoll Angebote zur lokalen politischen Bildung geben, eine YouTube-Schnitzeljagd ist vorstellbar und die Erstellung einer Geocache-Internetseite als Workshop. Dazu wurden als Maßnahmen die Programmierung von Lego-Robotern für Grundschüler und eine Minecraft-AG für Grundschüler formuliert.
Telemedizin im Blick
Im Handlungsfeld silberne Gesellschaft möchte die Verwaltung die Telemedizin vorantreiben und Ärzte hierfür gewinnen. Auch digitale Lotsen sollen gewonnen werden. Darüber hinaus sollen Bedienerschulungen für Anwendungen geplant werden. Auch sei etwa eine App für den Bürgerfahrdienst denkbar.
Im Handlungsfeld kommunale Verwaltung möchte die Verwaltung nicht nur die erwähnte verbale Kommunikation zwischen Bürgern und den eigenen Mitarbeitern verbessern. So soll auch die eigene Internetseite ausgebaut und einfacher gestaltet werden mit einer komfortablen Suchfunktion.
Ideen für Ehrenamt und Tourismus
Im Handlungsfeld Alltagsleben sind Punkte festgehalten wie die gute Darstellung des Ehrenamtsangebots oder auch die digitale Sprechstunde. Davon abgesehen möchte die Puderbacher VG-Verwaltung im Handlungsfeld Tourismus im Jahr 2023 digitale Tickets einführen, auch sollen etwa Rad- und Wanderwege digital erfasst werden.