VG-Werke investieren 2022 rund 6,3 Millionen Euro - Sicherung der eigenen Wasserversorgung genießt oberste Priorität
Sichere Trinkwasserversorgung: In Gierend entsteht ein neues Pumpwerk
Das Foto zeigt das neue Pumpwerk nach der Herstellung der Auftriebssicherung aus Beton und vor der Verfüllung der Baugrube. Foto: VG-Werke
VG-Werke Rengsdorf-Waldbreitbac

Rengsdorf-Waldbreitbach. Dass die eigene Trinkwasserversorgung gesichert bleibt, genießt für die Verbandsgemeinde (VG) Rengsdorf-Waldbreitbach „oberste Priorität“. Daran lassen Bürgermeister Hans-Werner Breithausen und Dirk Muscheid, Leiter der VG-Werke, keine Zweifel aufkommen.

Aktualisiert am 13. Dezember 2021 19:29 Uhr

Das spiegelt sich auch in den Wirtschaftsplänen für die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung im kommenden Jahr wider, die der VG-Rat unlängst einhellig verabschiedet hat. Denn dort tauchen millionenschwere Investitionen auf, etwa in das neue Pumpwerk in Oberhonnefeld-Gierend.

Wie aus den Wirtschaftsplänen hervorgeht, beläuft sich das Gesamtvolumen auf fast 39 Millionen Euro. Investieren wollen die Werke dabei vor allem in die eigene Wasserversorgung. „Derzeit laufen aufwendige Baumaßnahmen an der Neuordnung der Trinkwasserversorgungsanlagen Quelle Gierend“, berichtet Werkeleiter Muscheid im RZ-Gespräch. Dort entsteht ein neues Pumpwerk, das die Rohwässer aufgrund der Höhenlage kostengünstiger zum Hochbehälter Oberhonnefeld-Gierend befördert. „Die Maßnahme war auch notwendig, um das in die Jahre gekommene alte Pumpwerk an anderer Stelle zu ersetzen“, erklärt Muscheid. Die Investitionssumme beläuft sich auf insgesamt rund 500.000 Euro.

Die Quelle Gierend dient der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Ortsgemeinden Oberhonnefeld-Gierend, Oberraden und Straßenhaus. Mit einer sogenannten Schüttungsmenge von jährlich etwa 50.000 Kubikmeter Wasser ist diese Anlage, die durch das gleichnamige Wasserschutzgebiet gesichert ist, eine der ertragreichsten Quellen im gesamten Versorgungsgebiet der VG Rengsdorf-Waldbreitbach.

Ferner ist zur weiteren Sicherstellung der Wasserversorgung im nächsten Jahr noch der Ausbau einer Versuchsbohrung zum Trinkwasserbrunnen geplant. „Aufgrund der trockenen Jahre 2018, 2019 und 2020, in denen die Schüttungsmengen der Quellen und Brunnen durch Spitzenabnahmen erheblich nachließen, ist eine Erschließung neuer Brunnen alternativlos, um auch bei ähnlichen Wetterphasen zukünftig die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gewährleisten zu können“, sagt Muscheid. Aus diesem Grund gab es bereits zwei neue Probebohrungen im Aubachtal und eine im Bereich des Embrichsbaches. Die vierte Bohrung in der Gemarkung Thalhausen steht noch aus, soll aber auch noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Die Kosten für die vier Versuchsbohrungen belaufen sich auf insgesamt etwa 250.000 Euro, so der Werkeleiter.

Sollten anschließend alle Parameter der wasserwirtschaftlichen Betrachtungen passen, ist im nächsten Jahr geplant, eine der Versuchsbohrungen zum neuen Brunnen auszubauen und für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung zu stellen. Veranschlagt sind dafür laut Muscheid weitere Kosten in Höhe von 500.000 Euro.

Darüber hinaus wurde dem Werkausschuss bereits eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die Gebiete für eine zukünftige Trinkwassergewinnung aufzeigt, um diese als Potenzialflächen im neuen Flächennutzungsplan der VG zu sichern. Im beschlossenen Wirtschaftsplan 2022 der Werke werden für die Betriebszweige der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Investitionen in Höhe von 6,3 Millionen Euro veranschlagt. Umfangreiche Ausgaben werden dabei auch in die Erschließung neuer Baugebiete und die Erneuerung der Leitungsnetze und Abwassersammler fließen. Dabei finanzieren die VG-Werke die nicht gedeckten Investitionskosten unter anderem über Kreditneuaufnahmen und Förderdarlehen, so Muscheid weiter.

Die Eckpunkte der Erfolgspläne: Bei der Wasserversorgung planen die Werke für 2022 mit einem Verlust für die Alt-VG Rengsdorf von 79.000 Euro (Abwasserentsorgung: minus 59.000 Euro), für die Alt-VG Waldbreitbach mit einem Verlust von 61.000 Euro (Abwasserentsorgung: Gewinn von 13.000 Euro). Die Verluste können über die vorhandenen Rücklagen abgedeckt und die Entgelte in 2022 stabil gehalten werden, so Muscheid. rgr

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