Zimmerei & Holzbau Schneider in Leubsdorf feiert Jubiläum
Seit 75 Jahren Experte in Sachen Holz: Firma aus Leubsdorf plant großes Fest
Geschäftsführer Christian Schneider führt den Leubsdorfer Zimmerei- und Holzbaubetrieb mittlerweile in dritter Generation. Foto: Simone Schwamborn
Simone Schwamborn

Holzrahmenbau, Dachstühle, Fachwerkbau und Denkmalpflege – seit 75 Jahren befindet sich Zimmerei & Holzbau Schneider in diesem Metier. Grund genug, um das langjährige Bestehen zu würdigen. 75 Jahre nach Gründung des Gewerbes am 18. März 1948 hat das Leubsdorfer Familienunternehmen zusammen mit den Mitarbeitern den Geburtstag gefeiert. Ein größeres Fest ist für den 7. Juli geplant, dann veranstaltet die Zimmerei einen Tag der offenen Tür auch für Freunde, Kunden und Geschäftspartner.

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Gründer der Zimmerei war der Großvater des jetzigen Geschäftsführers Christian Schneider, Pantaleon Schneider, geboren am 29. November 1913 in Leubsdorf. Nach dem Besuch der Schule absolvierte er bei der Linzer Firma Schoop eine Ausbildung zum Zimmerer. Danach ging er als Geselle zur Basalt AG. Als Kriegsgefangener kam Pantaleon Schneider nach Algerien. Im Offiziersgefangenenlager hatte er die Möglichkeit, die Meisterprüfung abzulegen.

Anfänge des Leubsdorfer Unternehmens

Seine Frau Anna zog 1946 mit den Kindern von Ockenfels nach Leubsdorf. Pantaleon Schneider kehrte 1947 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und entschloss sich zur Selbstständigkeit. Am 18. März 1948 meldete er das Gewerbe „Zimmerei Pantaleon Schneider GbR“ an. Sohn Franz-Josef Schneider trat in die Fußstapfen seines Vaters. Er legte die Gesellen-, dann die Meisterprüfung ab und stieg 1974 mit in die Firma ein. 1978 übernahmen er und dessen Frau Marlies den Betrieb als „Zimmerei Franz-Josef Scheider GbR“.

Zusätzlich unterstützte Franz-Josef Schneider die Zimmererinnungen Kreis Neuwied und Rhein-Westerwald, indem er Ämter übernahm: Obermeister, stellvertretender Obermeister und Beisitzer. 1993 wurde der Leubsdorfer Betrieb in „Zimmerei Franz-Josef Schneider OHG“ umgewandelt. Franz-Josef und Marlies Schneiders Kinder Katrin und Christian sind nun in dritter Generation der Zimmerei verbunden. Katrin Mastroianni führt das Büro, Christian ist alleiniger Geschäftsführer. Er legte wie sein Vater die Gesellen-, dann die Meisterprüfung (2010) ab. Im Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege der Handwerkskammer Koblenz bildete er sich zum geprüften Restaurator im Zimmererhandwerk weiter.

Zimmerei ist Bundespreisträger

2012 stieg er mit in die Geschäftsführung ein, übernahm 2017 die Firma und firmierte diese um in „Zimmerei & Holzbau Schneider GmbH & Co. KG“. Zudem ist Christian Schneider im Vorstand der Zimmererinnung Rhein-Westerwald tätig und übt hier das Amt des Lehrlingswarts aus. 2018 erhielt die Zimmerei den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. Der Preis wurde durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer verliehen.

In den 75 Jahren seines Bestehens hat sich das Unternehmen stets weiterentwickelt. Neben dem Holzbau (Holzrahmen und Dachstühle) führt die Zimmerei Restaurierungsarbeiten durch, baut Carports, Balkongeländer, Holzmöbel für den Außenbereich und vieles mehr. Vor Kurzem hat der Betrieb ein Sägewerk erworben, seitdem gehört eine Holzhandlung dazu. „Mit dem Sägewerk haben wir den Entstehungsprozess vom Baum bis zum fertigen Produkt selbst in der Hand“, freut sich Christian Schneider. Industriell gefertigte Bauteile, wie man sie woanders sieht, kommen ihm nicht ins Haus. „Bei uns ist alles Handarbeit.“

Dank Digitalisierung spart man eine Menge Papier

In der Beratung und Produktion mache es keinen Unterschied, ob es sich um einen kleinen oder großen Auftrag handelt. „Unser Anspruch ist, den Auftrag so zu erfüllen, als ob wir ihn für uns machen würden.“ Die Digitalisierung habe auch in seinem Unternehmen Einzug erhalten. „Wir nutzen lasergestützte Messtechnik, digitale Abbundsoftware für die Planung und digitale Abrechnungssysteme. Durch Digitalisierung sparen wir eine Menge Papier ein“, so Christian Schneider.

Auch sonst legt der Betrieb Wert auf Nachhaltigkeit. So ließe sich Altholz aus aufgegebenen Objekten etwa für die Restaurierung wiederverwenden. Beim Einkauf von Konstruktionsvollholz sei es wichtig zu wissen, wo das Holz herkommt und ob nach dem Einschlag wieder neu angepflanzt wurde. Für Kunden, die an Nachhaltigkeit interessiert sind, gebe es unterschiedliche Möglichkeiten, etwa die Verwendung von Dämmmaterial aus recyceltem Altpapier oder Holzweichfaserplatten, die aus Sägemehl hergestellt werden.

Energetische Sanierungen im Trend

Einen Trend beobachtet Schneider: Immer mehr Kunden interessieren sich für die energetische Sanierung von Bestandsimmobilien und Wohnraumerweiterung. „Junge Leute erfüllen sich einen Traum im Haus der Eltern und erweitern, anstatt neu zu bauen“, so Schneider.

Von Simone Schwamborn

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