Versorgung mit Trinkwasser soll gesichert werden - Acht Zonen mit unterschiedlichen Regeln
Schutzgebiet für Wasser bei Rüscheid geplant
Schild Wasserschutzgebiet
Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord plant die Festsetzung eines neuen Wasserschutzgebietes zugunsten der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach und hat jetzt die Unterlagen dazu veröffentlicht. Foto: picture alliance/dpa/Tom Weller
Tom Weller. picture alliance/dpa

Rüscheid/Kreis Neuwied. Rund um die Gemeinde Rüscheid im Landkreis Neuwied existieren drei Quellen und ein Brunnen, die die rund 1600 Einwohner von Rüscheid und Thalhausen sowie das Gewerbegebiet „Am Petershof“ in Anhausen mit Trinkwasser versorgen. Damit die kostbare Ressource auch künftigen Generationen zur Verfügung steht, plant die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord nun die Festsetzung eines neuen Wasserschutzgebietes zugunsten der Verbandsgemeinde (VG) Rengsdorf-Waldbreitbach. Der Entwurf der Rechtsverordnung sowie weitere Unterlagen sind seit Dienstag, 27. August, öffentlich einsehbar, wie die SGD mitteilt.

Aktualisiert am 28. August 2024 10:23 Uhr

Das geplante Wasserschutzgebiet (WSG) erstreckt sich über 257,89 Hektar und verläuft auf dem Gebiet der Gemeinden Rüscheid und Thalhausen in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach, der Gemeinden Urbach (Ortsteil Urbach-Überdorf) und Dernbach in der VG Puderbach sowie auf dem Gebiet der VG Dierdorf. Um das Wasser vor schädlichen chemischen, biologischen und physikalischen Einflüssen zu schützen, hat die SGD Nord in ihrer Funktion als Obere Wasserbehörde das geplante WSG auf Basis eines hydrogeologischen Gutachtens in mehrere Schutzzonen gegliedert, die jeweils unterschiedliche Regeln vorsehen. Von den insgesamt acht Schutzzonen gehören vier zur Kategorie I, drei zur Kategorie II und eine zur Kategorie III.

Zonen der Kategorie I schützen die unmittelbare Umgebung eines Wasservorkommens vor jeglicher Verschmutzung und Beeinträchtigung und sind meist durch einen Zaun begrenzt. Zonen der Kategorie II sind größer als die der ersten Kategorie und sollen das Wasser vor schädlichen Mikroorganismen wie etwa Bakterien, Viren und Wurmeiern schützen. Zonen der Kategorie III umfassen das gesamte ober- und unterirdische Einzugsgebiet eines Vorkommens und schützen es insbesondere vor nicht oder schwer abbaubaren Chemikalien und radioaktiven Verunreinigungen.

Zwei der insgesamt drei Quellen, die „Waldquelle“ und die Quelle „Im Siebenborn“, befinden sich nordöstlich von Rüscheid am oberen Ende eines Quellarms des Siehrsbaches. Die Zuläufe der dritten Quelle, „Am Pumpwerk“, erstrecken sich östlich von Rüscheid und werden – ebenso wie das Wasser des nahe gelegenen „Brunnen Rüscheid“ – über ein Pumpwerk dem Hochbehälter Rüscheid zugeführt. Von dort aus wird das Wasser gefördert, aufbereitet, gespeichert und verteilt. Die drei Quellen dienen bereits seit 1903 der Wasserversorgung. red

Der Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des geplanten WSG bei Rüscheid ist bis einschließlich 26. September 2024 einsehbar unter https://s.rlp.de/wjxMVaF, dort finden sich auch der zugehörige Ge- und Verbotskatalog sowie die entsprechenden Planunterlagen.

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