Theatervereins Thalia 1908 Buchholz präsentieren dem Publikum mit "Der Juwelen-Priester" Räuberkomödie
Schmuckdiebe tauchen im Kloster unter
Die Bewohner (links) und der Klostervorsteher (rechts) werden von der Kriminalkommissarin vor den in der Umgebung geflüchteten Juwelendieben gewarnt. Foto: Simone Schwamborn
red

Buchholz. Auf der Bühne des Theatervereins Thalia 1908 Buchholz geht es wieder turbulent zu. Das Ensemble führt die Krimikomödie „Der Juwelen-Priester“ von Bernd Sperling für Erwachsene und das Märchen „Peterchens Mondfahrt“ für Kinder und Jugendliche auf.

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Gleich zu Beginn der Krimikomödie geht das Adrenalin hoch. In den frühen Morgenstunden kracht ein Auto in das Fenster eines Juweliergeschäftes, bei dem der Motor für immer seinen Dienst aufgibt. Dabei wollten Uwe und Günni nach dem Juwelenraub mit dem Wagen wieder schnell verschwinden. Dummerweise stand in der Nähe des Geschäftes auch noch Priester Ignaz Aurelius Glatzinger, der vor lauter Schreck in Ohnmacht fällt. Sie flüchten zu Fuß mit einem Rucksack voller Juwelen in das nahe gelegene Kloster Rieslingheim, um zunächst einmal vor der Polizei unterzutauchen. Was die beiden nicht wissen: Das Kloster ist der Zufluchtsort für gleich eine ganze Reihe verkrachter Existenzen, zu denen Uwe allerdings schon passen würde. Ihm erscheint immer wieder sein schlechtes und sein gutes Gewissen.

Zur Generalprobe hat das Ensemble die Mitglieder der Ortsgemeinde Buchholz eingeladen. Mit einem lauten Scheppern empfindet der Verein den Einschlag des Autos in das Fenster des Juweliergeschäftes nach. Die Zuschauer werden gleich in den Bann der Krimikomödie gezogen. Sie hören den Alarm, einen den Geist aufgebender Motor und dann das Sirenengeheul und Blaulicht. Dann sind auch Gauner Uwe und Günni zu sehen, einer hat sich einen Strumpf über den Kopf gezogen. Sie ziehen eine Mülltonne hinter sich her, in der Priester Ignaz steckt. „Haste ein Schrottauto geklaut – wie doof muss man eigentlich sein?“, schimpft Uwe, weil sie jetzt kein Fluchtauto mehr haben. „Und was haste jetzt mit dem toten Priester vor?“, fragt Günni. „Der ist nicht tot. Wir müssen uns was einfallen lassen, denn ich habe keine Lust, das Gespräch im Knast fortzusetzen!“.

Herrlich gespielt ist auch die anschließende Szene, die das noch ruhige Leben im Kloster zeigt. Das Miteinander der verkrachten Existenzen bietet immer wieder Zündstoff und Lacher. Zum Beispiel nimmt Handwerker Siggi hier eine Auszeit, repariert alles, nervt die anderen und macht Experimente an lebenden Menschen, „um ja keine Stimmung wie beim Setzkastenfestival auf Hallig Hooge aufkommen zu lassen“, frotzelt er. Doch noch größeres Ungemach tritt ein, als die beiden „Priester“ Uwe und Günni mit dem Rucksack voller Juwelen im Kloster auftauchen. 14 Laienschauspieler stehen bei der sehr amüsanten Krimikomödie auf der Bühne. Die Regie hat Hilmar Merz.

Das Märchenensemble des Theatervereins bringt zudem „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz auf die Bühne. Oma Erna soll auf ihre Enkel Paula und Anton aufpassen und liest ihnen die Geschichte von Peterchens und Annelieses Mondfahrt vor: Dem Maikäfer Sumsemann ist ein Beinchen abhandengekommen. Herr Sumsemann macht sich auf die Suche und lernt Peterchen und Anneliese kennen. Zusammen begeben sie sich auf die Reise zum Mond, wo das Beinchen gelandet sein soll und lernen dabei die unterschiedlichsten Charaktere wie Blitzhexe, Windliese und Sandmännchen kennen, die nach und nach erscheinen. Für das Märchen stehen 25 Mitglieder des Jugendtheaters auf der Bühne. Fünf von ihnen machen dies zum ersten Mal. Die Regie übernehmen Tobias Ullmann und Sigrid Engels. Die wunderbaren Kostüme stammen aus dem Fundus des Theatervereins oder wurden extra genäht und abgeändert. Das junge Publikum darf sich auf eine entzückende Geschichte freuen.

Von Simone Schwamborn

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