Sanierung des insolventen Einrichtungsträgers läuft nach Plan
Sanierung läuft nach Plan: Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz sehen sich auf gutem Weg
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Die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz mit Sitz in Hausen befinden sich inzwischen mit ihren Sozial- und Gesundheitseinrichtungen im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Foto: Daniel Dresen
Daniel Dresen

Die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz aus Hausen, Träger mehrerer Sozial- und Gesundheitseinrichtungen in Rheinland-Pfalz, gibt nach der Schocknachricht im Juni, von dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, nun eine Wasserstandsmeldung heraus. Auf dem Weg zur Sanierung hat der Träger eine "wichtige Zwischenetappe" erreicht.

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Die Nachricht über das von den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz angestrebte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung schlug im Juni hohe Wellen. Von der finanziellen Schieflage sind mehrere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen in Rheinland-Pfalz mit insgesamt 1700 Mitarbeitern betroffen (siehe Infokasten). Mehr als 300 davon arbeiten im Kreis Neuwied für den Träger mit Sitz in Hausen. Nach Vereinsangaben waren Kostensteigerungen durch Tariferhöhungen, Inflation, Energiekrise und Materialverteuerungen die Gründe für den Schritt hin zum zunächst vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren. Auch „gesundheitspolitische Veränderungen“ und der steigende Fachkräftemangel hätten die Lage verschärft.

Wir sind auf einem guten Weg in eine zukunftsfähige Ausrichtung unserer Einrichtungen und Gesellschaften. Unser Ziel ist es, die Trägerstrukturen zu erhalten und ein langfristig wirtschaftlich tragfähiges Konzept im Einklang mit unserer Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Menschen sowie unseren wertvollen Mitarbeitern zu etablieren.

Bruder Michael Ruedin, Vorstandsvorsitzender des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V.

Drei Monate später teilen nun die Franziskanerbrüder in einer Pressemitteilung mit, dass das Amtsgericht Neuwied am 1. September das Hauptverfahren zur Eigenverwaltung eröffnet hat. Für den Betrieb der Einrichtungen und Gesellschaften würden sich in dem neuen Verfahrensabschnitt „keine Änderungen“ ergeben. „Das gesamte medizinische, pflegerische und pädagogische Angebot wird weiterhin ohne Einschränkungen und in gleicher Qualität fortgeführt“, heißt es in dem Schreiben. Auch die Tochtergesellschaften sorgten mit den Reinigungs- und Betriebsleistungen weiterhin für einen reibungslosen Ablauf. Die Versorgung der Patienten, Bewohner und Kunden der Einrichtungen sei ebenso sichergestellt wie die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter.

Unterstützung von Sanierungsexperten

„Wir sind auf einem guten Weg in eine zukunftsfähige Ausrichtung unserer Einrichtungen und Gesellschaften. Unser Ziel ist es, die Trägerstrukturen zu erhalten und ein langfristig wirtschaftlich tragfähiges Konzept im Einklang mit unserer Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Menschen sowie unseren wertvollen Mitarbeitern zu etablieren“, sagt Bruder Michael Ruedin, Vorstandsvorsitzender des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V.

Bei der Neuausrichtung werden die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz von den Sanierungsexperten von Eckert Rechtsanwälte und WMC Healthcare unterstützt. Die Rechtsanwälte Mark Boddenberg und Kimon Kantis von der Kanzlei Eckert begleiten dabei das Verfahren als Generalhandlungsbevollmächtigte. „Durch die Eröffnung des Hauptverfahrens stehen uns wichtige rechtliche Instrumente zur Verfügung, die eine Sanierung im Eigenverwaltungsverfahren maßgeblich vorantreiben. Wir biegen nun ganz nach Plan in die nächste Phase des Verfahrens ein und haben bereits eine wichtige Zwischenetappe erreicht,“ so Boddenberg.

„Wir erleben in diesem Verfahren in den Einrichtungen und Gesellschaften täglich einen großen persönlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Erfahrung stimmt uns optimistisch, dass wir das optimale Ergebnis für den Verein mit seinen Tochtergesellschaften und die Menschen vor Ort erreichen können“, ergänzt Kantis. Gemeinsam mit den Mitarbeitern sei an der Entwicklung eines Zukunftskonzepts gearbeitet worden, „um so den Verein langfristig tragfähig zu gestalten“, sagt Tibor Tinschmann, Experte für die Sanierung von Gesundheitseinrichtungen bei WMC Healthcare.

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