Bestandsaufnahme Bei Rundgang positive und negative Seiten unter die Lupe genommen
Rundgang für die Dorfmoderation: Die Döttesfelder gucken genau hin
Die Döttesfelder machten jetzt eine kritische Bestandsaufnahme ihres Ortes. Foto: Angela Göbler
Angela Göbler

Döttesfeld. Wohin soll es gehen, Döttesfeld? Nachdem die Gemeinde sich dazu entschlossen hat, einen Dorferneuerungsprozess anzustoßen, starten die Bewohner nun via Dorfmoderation durch. Nach einer Auftaktveranstaltung trafen sie sich kürzlich schon zu einem ersten Rundgang durch das Dorf und seine Ortsteile. Gemeinsam mit Planerin Kerstin Fischer, die die Moderation übernehmen wird, nutzten die Teilnehmer den Bauhof der Gemeinde als Ausgangspunkt, nahmen von hier aus vor allem das äußere Erscheinungsbild der Ortschaften unter die Lupe und machten eine erste Bestandsaufnahme markanter Punkte.

Sportplatz mit Tunnel und Wassertretanlage, Spielplatz und Westerwaldsteig mit „Kanzelblick“, die schön gelegene Kapelle und idyllische Straßenzüge – bei den Vorzügen ihrer Gemeinde müssen die Döttesfelder Bürger nicht lange überlegen. Besonders schön finden sie zum Beispiel die leicht geschwungene Schützenstraße: Mit ihren versetzt stehenden Häusern, dem Fachwerk und viel Holz, Basalt und Naturstein symbolisiert sie den gewachsenen, dörflichen Charakter Döttesfelds. Im Ortsteil Breitscheid ist es der alte Dorfkern mit seinen ehemals landwirtschaftlichen Gehöften und dem alten Baumbestand, der nicht nur den Einheimischen gefällt, während in Oberähren vor allem das Areal rund um Spielplatz und Dorfgemeinschaftshaus das Dorfleben prägt.

Genauso schnell fallen den Bürgern aber auch potenzielle Baustellen ein: Ganz oben auf der Liste stehen die optisch wenig ansprechenden Ortseingänge und die Durchgangsstraßen, die zu oft als Raserstrecken missbraucht werden. Hier wünschen sich die Anwohner vor allem verkehrsberuhigende Maßnahmen, zum Beispiel eine optische Verengung oder schlicht hübscher gestaltete Ortseingänge. In Sachen Gestaltung tritt in Bauscheid der Platz mit dem alten Brunnen völlig zurück und wird kaum wahrgenommen, während die Oberährener vor allem die Bushaltestelle außerhalb des Ortskerns auf der Landesstraße nervt, an der die Schulkinder mittags den Bus verlassen müssen.

„Wir hoffen, im Dorferneuerungsprozess auch leichter an Landesmittel zu kommen, die uns bei der Umsetzung von Projekten helfen“, fasste Ortsbürgermeister Martin Fischbach den Stand der Dinge zusammen. „Aber so eröffnen wir auch Privatleuten die Möglichkeit, sich Fördermittel zu holen.“ Welche Maßnahmen die Döttesfelder konkret in der nächsten Zeit angehen werden, wird sie nun noch länger beschäftigen. „Der finanzielle Rahmen ist eng“, erinnerte der Ortschef die Aktiven. „Wir können einen Wunschzettel schreiben, aber was dann am Ende wirklich unter dem Weihnachtsbaum liegt, müssen wir abwarten.“ Sich die Chance für positive Impulse entgehen lassen, wollen die Döttesfelder aber auf keinen Fall.

Von unserer Mitarbeiterin Angela Göbler

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