Leonie, Damian und Anni sind ganz schön aufgeregt. Die drei Knirpse der Roßbacher Kita „Im Zwergenreich“ haben heute nämlich eine außergewöhnliche Aufgabe: Sie dürfen vor großem Publikum die neuen Räumlichkeiten der Einrichtung eröffnen. Nun stehen sie mit Leiterin Andrea Daniel und deren Stellvertreterin Jessica Heumann hinter dem roten Band und begrüßen mit niedlichen Sätzchen des Willkommens die vielen Gäste, die zur Einweihung eingetroffen sind. Dann greift Damian zur Schere. Schwupp, ist das Band auch schon durchtrennt. Die Besucher applaudieren und finden, dass die drei ihre Sache sehr gut gemacht haben. Und das galt an diesem sonnigen Samstagvormittag (17. Mai) nicht nur für das drollige Zwergen-Trio, sondern auch für all jene, die sich mit ihren Ideen und ihrer Tatkraft für die Sanierung des bestehenden Gebäudes und die Errichtung der drei neuen Anbau-Komplexe eingesetzt hatten.

Kaum war das feierliche Ritual beendet, marschierten die Gäste zu den Klängen des Tambour-Corps Roßbach in Richtung Innenhof, wo der offizielle Teil der Eröffnung stattfand. Nicht nur die Trommler und Pfeifer sorgten hierbei für gute Stimmung, sondern auch das Kita-Team, das ein Schlagzeugstück auf umgedrehten Kunststoff-Wassertonnen präsentierte. „Wenn wir als Erwachsene über Kinderbetreuung reden, dann tun wir das in der Regel auf sehr technische Weise“, stellte Ortsbürgermeister Thomas Boden in seiner Ansprache fest. „Ich möchte hier aber erst einmal die Kinder ansprechen. Was sind das für tolle große Räume geworden, voll mit Spielsachen und spannendem Zeug!“ Boden unterstrich die Bedeutung der Kita-Jahre, in denen die „Zwerge“ ihre ersten Erfahrungen machen und auch für ihr Leben mitgeprägt würden. Die Eröffnung sei aber auch wichtig für die Ortsgemeinde Roßbach und ihre Bürger. Die Kitaplätze würden den Eltern eine Erwerbstätigkeit und Neubürgern den sozialen Anschluss ermöglichen. „Mit der größten Investition in der Historie der Gemeinde in Höhe von 2,3 Millionen Euro ist man an die Grenzen der finanziellen Leistungsfähigkeit gegangen. An Landes- und Kreiszuschüssen erhielten wir lediglich 450.000 Euro.“

Im Rahmen der Bauarbeiten seien ein neuer Gruppenraum, eine neue Küche, eine Mensa, eine neue Sporthalle und Ruheräume für insgesamt 80 Kinder entstanden. Dank einer großzügigen Spende habe man Spielgeräte und einen Sonnenschutz für den Außenbereich anschaffen können. Bodens Dank galt unter anderem dem Kita-Team, dem Architekturbüro JKL aus Neuwied, der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, der Neuwieder Kreisverwaltung, den bauausführenden Firmen sowie den Vertretern der Katholische Kita gGmbH Koblenz als Trägerin des „Zwergenreiches“.

Seine Freude äußerte auch der zum Jahresende scheidende VG-Bürgermeister Hans-Werner Breithausen: „Wenn die Baustellen in einigen unserer 16 Kitas beendet sind, haben wir rund 1300 Plätze und sind damit führend im Landkreis.“ Sein Nachfolger Pierre Fischer, der am Samstag als Zweiter Kreisbeigeordneter die Kreisverwaltung vertrat, sagte: „Die Eröffnung ist ein weiterer Meilenstein für die Ortsgemeinde Roßbach.“

Der Architekt Jürgen Klein und Bauleiterin Luisa Gjocaj bedankten sich für das gute Miteinander aller Beteiligten während der herausfordernden Bauphase. Andrea Daniel und Jessica Heumann blickten noch einmal auf die turbulenten Planungs- und Bauarbeiten zurück: „Wir haben im Team immer gesagt: ,Jetzt wird gebuddelt, bis der Kindergarten glänzt!`“. Der katholische Pfarrer Marco Hartmann und der evangelische Pfarrer Ulrich Oberdörster hielten eine gemeinsame Andacht. Pfarrer Hartmann segnete die Besucher und auch die neuen Räume. Damit endete der „ernste“ Teil der Veranstaltung. Es folgte anschließend ein kunterbuntes Familienfest. Mit leckerem Essen, Kinderschminken, einer Tombola, einem kleinen Bühnenstück, Musik des Tambour-Corps und vielen anderen Vergnügungen feierten die Gäste den Eröffnungstag.
